2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Mathias Leschek

Update: Fußball ruht länger - Saisonverlängerung möglich

Aussetzung des Spielbetriebes auf unbestimmte Zeit / Schmidt: Szenarien-Debatte aktuell sinnlos / Kettmann: Landesweite Lösung gefragt

Schon zuvor war klar, dass bis zum 19. April kein Ball rollt – nun hat der Niedersächsiche Fußballverband (NFV) bekanntgegeben, dass der organisierte Fußball im Zuge der Coronakrise auch über dieses Datum hinaus und bis auf Weiteres ausgesetzt wird. Die aktuelle Saison könnte laut einem DFB-Beschluss zudem länger als bis zum 30. Juni dauern.

NFV-Präsident Günter Distelrath sagte: „Wir orientieren uns mit unserer Entscheidung an der behördlichen und staatlichen Verfügungslage und reagieren mit ihr auf eine nie dagewesene Krise. Die aktuelle Situation lässt uns leider keinen anderen Handlungsspielraum.“ Oberste Priorität habe weiter der Kampf gegen der Ausbreitung des Coronavirus und die Gesundheit aller Fußballer. Daher ruhen weiter auch die Fußball-Fortbildungen und der Betrieb in der NFV-Sportschule in Barsinghausen.

Kommt es zu einer Fortsetzung des Spielbetriebes, will der NFV das mindestens zwei Wochen vorher bekannt geben. Das soll den Fußballern die Planung, soweit möglich, erleichtern. Wann dies möglich sein könnte, steht aktuell komplett in den Sternen – ein erstes Indiz könnte man erhalten, wenn die Bundesregierung nach den Osterfeiertagen bekannt gibt, mit welchen Maßnahmen sie mittelfristig die Corona-Pandemie weiter bekämpfen will. „Daher macht es aktuell gar keinen Sinn, irgendwelche Szenarien zu debattiern, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, wie sich die Virus- und Verfügungslage entwickeln wird“, sagt Frank Schmidt.

Wichtig ist dem NFV-Präsidiumsmitglied und Vorsitzenden des Fußball-Stadtkreises Osnabrück der Hinweis auf die Hilfsangebote des Landesverbandes – und folgendes: „Für Fragen oder Probleme der Vereine haben wir stets ein offenes Ohr – wir versuchen dann, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu vermitteln und weiterzuhelfen.“

Ein Aufruf, dem sich Bernd Kettmann für seine Vereine anschließt. Der Vorsitzende des NFV-Kreises Osnabrück-Land plädiert zudem dafür, dass zu gegebener Zeit für ganz Niedersachsen einheitlich entschieden wird, ob die laufende Saison fortgesetzt oder abgebrochen wird – genau wie die Frage, ob und wie dann bisher absolvierte Spiele in 2019/20 gewertet werden. „Müsste diese Frage entschieden werden, gäbe es unvermeidlicherweise Härtefälle““, weiß Kettmann, der auch deshalb im Abbruchsfall die Abfrage eines Stimmungsbildes in allen Kreisen zur Wertung der Saison begrüßen würde.

UPDATE: Den Spielraum erweitert hat indes der Deutsche Fußball-Bund mit einem Beschluss am Freitagabend: Erstmals in der Geschichte kann die Saison von der 3. Liga bis in die untersten Spielklassen bei Bedarf über den 30. Juni hinaus verlängert werden. Sofern nötig und kein Abbruch gewollt ist, könne „das Spieljahr 2020/2021 zu einem späteren Zeitpunkt beginnen oder notfalls sogar ganz oder teilweise entfallen", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Freitag in einer Verbandsmitteilung.

Im Zuge einer Saisonverlängerung können Spielberechtigungen, Wechselfristen und Verträge mit Spielerinnen und Spielern zeitlich angepasst werden.„Das Maßnahmenpaket gibt vor allem den für den Amateurspielbetrieb zuständigen 21 Landes- und fünf Regionalverbänden nun statuarisch die Möglichkeit, so flexibel wie möglich auf diese Ausnahmesituation und neue Entwicklungen zu reagieren", sagte Koch. Der Grundsatz, wonach ein Spieljahr zum 1. Juli eines Jahres beginnt und zum 30. Juni des folgenden Jahres endet, ist für die nächsten 15 Monate außer Kraft gesetzt. Mit Beginn der Saison 2021/2022 sollen wieder die vorherigen Bestimmungen gelten.

Aufrufe: 03.4.2020, 15:57 Uhr
Benjamin Kraus / NOZAutor