2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
"Über 25 Minuten waren wir viel zu weit weg von den Gegenspielern und zu langsam", ärgerte sich Real-Coach Gruber. F: Markus Nebl
"Über 25 Minuten waren wir viel zu weit weg von den Gegenspielern und zu langsam", ärgerte sich Real-Coach Gruber. F: Markus Nebl

Otterfing bringt Remis bei Real Kreuth über die Zeit

Hitziges Derby wird Kartenfestival

Das Aufeinandertreffen zwischen dem FC Real Kreuth und dem TSV Otterfing hatte für die rund 150 Zuschauer fast alles zu bieten: insgesamt zehn gelbe Karten, einen Platzverweis, vier Tore, eine hitzige Stimmung auf und neben dem Platz – aber letztlich keinen Sieger.

Damit zumindest kann Otterfings Trainer Georg Köglsperger gut leben. „Ich bin stolz auf die Jungs“, sagt er. Die Heimmannschaft ließ dagegen die Köpfe hängen, denn es wäre mehr drin gewesen.

„Liefern wir unsere Leistung über 90 Minuten ab, gewinnen wir das Spiel“, meint Kreuths Trainer Bernhard Gruber. Doch das misslang an diesem Fußballtag. Zwar ging Kreuth nach einer Ecke durch ein Kopfballtor von Andreas Götschl früh in Führung. Die nächste halbe Stunde waren die Gäste vom Nordring aber die spielbestimmende Mannschaft. In der zehnten Minute erreichte ein langer Ball Simon Eder. Kreuths Torwart Louis Sachau ging raus, Eder spielte ihn aus und traf von links außen ins leere Tor.

Danach war Unruhe im Spiel der Gastgeber. Zudem machten es die Otterfinger geschickt: Sie standen kompakt im Mittelfeld und nahmen Kreuth die Anspielstationen. Zu wenig Tempo war außerdem im Spiel der Enterbacher, der Ball rollte hauptsächlich in der Defensive ideenlos hin und her. Und dann kamen auch noch so manche Unaufmerksamkeiten hinzu. „Über 25 Minuten waren wir viel zu weit weg von den Gegenspielern und zu langsam“, meint Gruber. Der TSV nutzte das, und Alexander Pilik brachte seine Mannschaft nach einer Ecke in Führung. „Wir haben das Spiel gedreht – und das nach einer schlechten Serie“, kommentiert dies Trainer Köglsperger. „Das ist absolut gut.“

Kurze Zeit später musste der Torschütze aber mit einer Knieverletzung vom Platz – womöglich ein weiterer langfristiger Ausfall beim TSV. „Dann wollten wir den Sieg nur noch über die Zeit bringen“, sagt der TSV-Trainer.

Nach der Halbzeitpause kam Kreuth aber besser zurück und brachte wieder Dampf ins Spiel. Auch, weil Gruber auf eine Dreierkette umstellte und Michael Egger als zweite Spitze einsetzte. Die nächsten 45 Minuten spielte sich das Geschehen fast nur noch in der Hälfte der Otterfinger ab, die es aber lange schafften, ihren Vorsprung zu halten. Erst in der 73. Minute wurde es laut in Enterbach: Franz Huber schaffte den Ausgleichstreffer nach einer schönen Hereingabe von der rechten Seite. Gleich danach kamen erst er, dann noch Götschl zu zwei weiteren Großchancen.

Das Unentschieden wackelte gewaltig, vor allem, als wenig später Bastian Götzfried wegen Meckerns vom Platz flog. Die Überzahl nutzen konnte Kreuth jedoch nicht mehr. Otterfing verteidigte und kämpfte bis zum Schluss und ließ dadurch die Heimmannschaft nur noch selten in den Spielfluss kommen. „Die eine oder andere Situation hätte der Schiedsrichter nicht pfeifen brauchen, sondern auch mal Vorteil laufen lassen“, findet Gruber.

Nicht ganz glücklich mit der Schiedsrichterleistung waren viele. Trotz zahlreicher Unterbrechungen ließ er nur drei Minuten nachspielen – sein Abpfiff ging vollkommen unter. „Es war ein wirklich brisantes Derby mit hitziger Atmosphäre“, meint Köglsperger. Mit einem Ende, das für seine Mannschaft zufriedenstellend ist, für die Gastgeber hingegen nicht.

FC Real Kreuth – TSV Otterfing 2:2
FC Real Kreuth: Sachau, Egger (46. Mack), Mayr (80. Egger), Götschl, Hagn, Schwinghammer, Mayr, Lang (46. Kölbl), Kölbl, Huber, Sandra - Trainer: Gruber - Trainer: Uhlenbruch
TSV Otterfing: Kölbl, Pallauf, Eder, Herzog, Riblinger, Götzfried, Ott, Eder, Blaschko, Pilik, Bacher - Trainer: Köglsperger
Schiedsrichter: - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Götschl (5.), 1:1 Eder (10.), 1:2 Pilik (28.), 2:2 Huber (73.)
Gelb-Rot: Götzfried (75./TSV Otterfing/)

Aufrufe: 04.10.2017, 13:12 Uhr
Sofia Eham - Tegernseer ZeitungAutor