2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Kapitän Nicolas Feldhahn kritisiert auch die Einstellung der Mannschaft.  Foto: Sven Leifer
Kapitän Nicolas Feldhahn kritisiert auch die Einstellung der Mannschaft.  Foto: Sven Leifer

Feldhahn nach Remis gegen Pipinsried: „Hatten keine Vorbereitung“

Kapitän der Bayern Amateure über die aktuelle Lage 

Die FC Bayern Amateure kommen gegen den FC Pipinsried nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Im Interview erklärt Kapitän Nicolas Feldhahn, woran es aktuell scheitert und was sich verbessern muss.

Der Negativtrend der FC Bayern Amateure hält an. Gleich auf zehn Spieler musste Trainer Holger Seitz verletzungsbedingt gegen den FC Pipinsried verzichten. Auch Wooyeong Jeong fehlte, er stand im Kader der Profis. Deshalb reichte es gegen das Kellerkind, nach enttäuschender Leistung, erneut nur zu einem Unentschieden. Damit konnte der U23-Nachwuchs des Deutschen Rekordmeisters nur einen Sieg aus den letzten fünf Partien holen. Auch die Tabellenführung mussten die Münchner inzwischen an das Überraschungsteam der Regionalliga Bayern VfB Eichstätt abgeben. Im Interview verrät Bayern-Kapitän Nicolas Feldhahn die Gründe für die aktuelle Situation und was sich ändern muss, dass die Elf von Trainer Seitz wieder in die Erfolgsspur findet.

Bist du enttäuscht über das Ergebnis?

Ja, klar. Eichstätt marschiert, deshalb wollten wir unbedingt gewinnen. Das haben wir nicht geschafft. In der ersten Halbzeit hatten wir Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. In der zweiten Halbzeit war es dann besser. Uns fehlt vorne die Leichtigkeit und hinten die Konsequenz, wenig Torchancen zuzulassen. Deswegen gewinnen wir nicht mehr.

Woran liegt es, dass ihr die hochtalentierten Spieler vor dem Tor nicht so in Szene setzen könnt?

Das liegt an Kleinigkeiten und uns fehlt ein bisschen die Leichtigkeit. Jeder zögert und überlegt einen Tick zu lange. Dementsprechend kommt jeder Einzelne nicht so oft zur Geltung und bekommt nicht so viele Freiräume.

Warum fehlt vorne die Leichtigkeit?

Das versuchen wir auch zu analysieren, aber dafür wäre es gut, wenn einmal alle da wären. Ich habe gehofft, dass die Jungs wieder spielen können, ohne nachzudenken, aber das haben wir leider nicht geschafft. Ich bin guten Mutes, dass das wieder kommt. Wir werden wieder ein Tor schießen, in Führung gehen und dann auch gewinnen. Pipinsried hat es uns schwer gemacht und nach vorne guten Fußball gespielt. Deshalb hatten wir ein bisschen Respekt und konnten offensiv nicht so agieren.

Haben sich die Gegner in den letzten Spielen besser auf euch eingestellt?

Das glaube ich nicht. Wir haben immer noch Möglichkeiten und Lösungen. Am Anfang der Saison hatten wir das Glück, dass wir die Tore gemacht haben. Jetzt machen wir diese nicht. Einem Gegner, der nur hinten drin steht und verteidigt und dann versucht Nadelstiche zusetzt, kommt es entgegen, wenn wir keine Tore machen. Es ist zwar einfach zu sagen, dass wir ein Tor schießen müssen, aber es fehlt in der letzten Zeit einfach das Glücksmoment. Maxi Franzke hatte in der ersten Halbzeit ein paar gute Aktionen, als er sich über Außen durchgesetzt hat. Franck Evina hatte Pech, dass sein Schuss auf der Linie geklärt wurde. Wenn eine solche Situation zu einem Tor führt, dann bekommen die Gegner Angst, weil ihr Spiel nicht funktioniert.

Das geht bei einem Heimspiel nicht

Woran lag es, dass ihr in der ersten Halbzeit, so viele Chancen zugelassen habt?

Wir haben schlecht nach geschoben. Wir dachten, wir schauen einfach mal, wie es läuft und was passiert. Das müssen wir uns vorwerfen. Das geht bei einem Heimspiel und gegen Pipinsried, nicht.

Wie schwierig war die Vorbereitung aufgrund der vielen Ausfälle in der letzten Woche?

Wir hatten keine Vorbereitung auf das Spiel. Diejenigen, die da waren, haben bei den Profis trainiert. Auch am Donnerstag waren wir nicht alle. Erst am Freitagmorgen waren wir alle zusammen.

Erinnert dich die aktuelle Situation an letzte Saison? Auch damals hattet ihr mit einem dünnen Kader zu kämpfen...

Es soll überhaupt keine Ausrede sein. Die Truppe, die auf dem Platz stand, war super. Wir haben den Anspruch, gegen Pipinsried zu Hause zu gewinnen. Die jungen Spieler wollen oben dabei sein, das weiß und akzeptiert man auch als U23.

Das ist eigentlich eine klassische und vor allem gute Situation bei einer U23, dass junge Spieler bei den Profis dabei sind.

Das ist kein Grund, dass wir nicht gewonnen haben, aber es macht es etwas schwerer. Es ist ja gut für die jungen Spieler, dass sie oben dabei sind. Auch für ältere Spieler wie Maxi Welzmüller oder mich ist es super, wenn wir bei den Profis mittrainieren dürfen. Nichtsdestotrotz bin ich davon ausgegangen, dass wir heute gewinnen.

Der Unterschied ist aber, dass ihr im Vergleich zum letzten Jahr immer noch Aufstiegsfavorit seid. Das müsste eigentlich noch zusätzlich motivieren, oder?

Ja klar, das tut es auch. Letztes Jahr hat es motiviert, weil wir immer am TSV 1860 dran bleiben wollten. Diese Saison sind wir weniger konstant, verlieren aber noch nicht die Spiele, die wir letztes Jahr verloren haben. Diese Phase hatten wir letztes Jahr auch, dieses Jahr einen Tick später. Wir müssen da durch.

Aufgezeichnet in der Mixed-Zone

Aufrufe: 027.11.2018, 09:01 Uhr
Alexander NikelAutor