Siegburgs sechster Streich

André Klug hatte für einen Start nach Maß aus Sicht der Heimelf gesorgt: Nach einem Freistoß von Sakae Iohara traf der Angreifer aus dem Gewühl heraus zum 1:0 (9.). Die Antwort von Hussein Kamel Hussein Hammouda ließ aber nicht lange auf sich warten — 1:1 (17.). Nach einer halben Stunde war Klug erneut zur Stelle; eine scharfe Hereingabe von Iohara bugsierte der 27-Jährige am Pescher Keeper vorbei. Kurz darauf hätte er beinahe zum dritten Mal zugeschlagen, doch sein Flugkopfball nach einer Flanke von Glody Ngyombo rauschte über die Latte. Wenige Augenblicke vor der Pause stellte Marcel Dawidowski seine Sprint- und Abschlussstärke eindrucksvoll unter Beweis; nach einem langen Ball war der Pescher Angreifer auf und davon, ehe er im Eins-gegen-Eins-Duell mit Niclas Altmann die Nerven behielt — 2:2 (43.).

Nach dem Seitenwechsel zogen sich die sonst so offensivfreudigen Pescher tief in die eigene Hälfte zurück, doch Hennef konnte mit dem vielen Ballbesitz nur noch wenig anfangen. Auf der Gegenseite blieben die Gäste immer wieder mit schnellen Vorstößen gefährlich. Die 05er tauchten nur noch einmal in aussichtsreicher Position vor dem Pescher Gehäuse auf, doch Christian Tokgözoglu verhinderte Klugs Hattrick mit einem Reflex (80.). So blieb es beim 2:2.

FCH: Altmann — Diehl, Schmidt, Hasemann, Mus — Kouekem (79. Okoroafor) — Akalp, Iohara, Ngyombo — Klug, Klosterhalfen (46. Teranuma).

FC Hürth — Siegburg 04 0:2 (0:1). Auch der FC Hürth hat den Siegburger Höhenflug nicht stoppen können. Dem SSV 04 glückte bereits der sechste Streich in Folge. Damit liegt man vorerst drei Punkte hinter dem Spitzenreiter FC Wegberg-Beeck. „Sechs Siege in Folge fühlen sich natürlich toll an”, sagte SSV-Trainer Bünyamin Kilic, der als Spieler des FCH schon mal neun Erfolge in Folge feiern durfte. „Wichtig ist aber, dass wir demütig bleiben und nicht anfangen zu träumen.” Zumal der sechste Saisonsieg gleichzeitig „der am wenigsten überzeugendste” gewesen sei.

In der Tat konnte sich Siegburg in der Anfangsphase bei seinem Keeper bedanken, dass man nicht in Rückstand geriet. Michael Vogel parierte sowohl gegen Serkan Okutan als auch gegen Patrick Friesdorf in glänzender Manier. Ein von einem Hürther Spieler auf der Torlinie geretteter Kopfball von Kakeru Aoto läutete allerdings die Siegburger Drangphase ein. Tarik Dogans Flachschuss nach feinem Rückpass von Juyong Jo konnte FC-Keeper Kevin Kraus zwar noch soeben entschärfen, doch im Nachsetzen markierte Aoto das 1:0 (33.). Die erste Halbzeit endete aus Sicht der 04er mit einem Schockmoment: Nach einem Zweikampf landete Christopher Mai unglücklich auf dem Rasen und zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu. „Das ist bitter für den Jungen”, sagte Kilic, „zumal er nach diversen Verletzungen und vierwöchiger Rotsperre endlich wieder im Rhythmus war.”

Nach dem Wechsel verhinderte der Pfosten den Hürther Ausgleich, ehe der eingewechselte Michael Hermanni für spürbar mehr Stabilität in der SSV-Hintermannschaft sorgte. Aufatmen konnten die Gäste aber erst in der 78. Minute, als Jo eine tolle Kombination über Christian Brückers und Jukiya Fujishima mit dem 2:0 krönte. Kurz darauf traf Marvin Wesenberg den Pfosten und scheiterte bei einem weiteren Versuch an Kraus. „Das 3:0 wäre aber auch zu viel des Guten gewesen”, so Kilic.

SSV 04: Vogel — Ramspott (88. Park), Keita, Schubert, Roder — Mai (43. Brückers), Dogan, Welt — Jo, Aoto (64. Hermanni), Fujishima (84. Wesenberg).