2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Burak Mus (am Ball) vom FC Hennef 05 kehrt auf den Platz zurück. Foto: Bröhl
Burak Mus (am Ball) vom FC Hennef 05 kehrt auf den Platz zurück. Foto: Bröhl

Bereit für die „Ballermänner”

Mittelrheinliga: Der FC Hennef empfängt den torhungrigen Aufsteiger FC Pesch

Hennef. 25 Tore in acht Spielen — mit dem FC Pesch empfängt der FC Hennef am Sonntag (15 Uhr) die „Ballermänner” der Fußball-Mittelrheinliga im Anton-Klein-Sportpark. „Diese Marke ist schon beeindruckend”, sagt der Hennefer Sportchef Dirk Hager mit einem leichten Anflug von Neid. Schließlich drückt der Schuh bei den 05ern in der Offensive. Zwölf Treffer hat man erst erzielt — und damit nicht halb so viele wie der Aufsteiger aus Köln-Chorweiler.

„Um es nett auszudrücken: Wir verbreiten derzeit nicht gerade Angst und Schrecken im gegnerischen Sechzehner”, so Hager. Die Spielanlage sei „nicht das Problem. Uns fehlt im letzten Drittel schlichtweg die Präzision.”

Das kann man vom FC Pesch derzeit wahrlich nicht behaupten. In den jüngsten beiden Partien in Breinig (5:3) und gegen Eilendorf (5:0) brannte der FCP ein regelrechtes Feuerwerk ab. Der Angriff um Miron Wessels (sechs Tore/ein Assist), Marcel Dawidowski (5/3), Ergün Yildiz (4/3) und Iskender Papazoglu (3/5) wirbelte auch schon die Siegburger Defensive gehörig durcheinander, nämlich beim 4:0-Heimerfolg am zweiten Spieltag. „Wir sind unwahrscheinlich schwer auszurechnen”, sagt der Pescher Trainer Ali Meybodi, der seit jeher für bedingungslosen Offensivfußball steht. „Ich bin einfach kein Fan davon, sich hinten einzuigeln und bloß auf Konter zu lauern.”

Im zweiten Anlauf scheint diese Herangehensweise auch in der Mittelrheinliga zum Erfolg zu führen. Die 20 Punkte aus der Abstiegssaison 2017/18 wird man in dieser Spielzeit wohl problemlos überbieten; bereits jetzt stehen 14 Zähler zu Buche. Damit liegen die Pescher auf Rang vier, genau zwischen dem FCH (13) und dem SSV 04 (15). Den Grundstein für den tollen Saisonstart habe man im Sommer gelegt, betont Meybodi. Denn anders als vor zwei Jahren vertraute der Klub nicht ausschließlich auf seine Aufstiegshelden: Die Zugänge um Rückkehrer Wessels (28/FC Hürth) sorgten für einen Qualitätsschub.

Dennoch gibt es Schwachstellen: Bereits 16 Gegentore hat der FCP kassiert — und damit doppelt so viele wie der FCH. „Wir können uns nicht jeden Sonntag darauf verlassen, fünf Tore zu schießen — erst recht nicht in Hennef”, stellt Meybodi klar. Immerhin: Am Sonntag feierte seine Elf den ersten Zu-null-Sieg der Saison.

Die sechs Punkte aus den Duellen in Breinig und gegen Eilendorf seien „Big-Points gegen den Abstieg” gewesen, erklärt der 43-Jährige. Seine Elf sieht er langfristig nicht in der Spitzengruppe — anders als die zuletzt vier Mal in Folge sieglosen 05er: „Ich habe sie im Aufstiegskampf noch nicht abgeschrieben.” An das jüngste Gastspiel in Hennef (2:2) erinnert sich Meybodi gerne zurück, an das letzte Heimspiel gegen den FCH (1:7) weniger: „Das war die schwärzeste Stunde meiner Trainerkarriere.”

Am Sonntag werden die Karten neu gemischt. Dem Pescher Angriffssturm begegnet man im Hennefer Lager mit der nötigen Gelassenheit. „Wir werden nicht den Notstand ausrufen, dennoch alle nötigen Vorkehrungen treffen”, so Hager. Zum einen verfüge man auch ohne Kapitän Yannick Genesi (Urlaub) über eine starke Defensive, zum anderen habe man im Spiel nach vorne selbst „nach wie vor großes Potenzial. Wir müssen nur wieder mehr Durchschlagskraft entwickeln.”

Dabei helfen könnte Flügelspieler Burak Mus, der seine Rotsperre abgesessen hat. Auch „Sechser” Joel Kouekem (19) dürfte nach seinem gelungenen Startelfdebüt in Wesseling (1:1) erneut beginnen, zumal Jannik Stoffels (Zerrung) weiterhin ausfällt. „Er ist ein feiner Fußballer, kann aber auch dazwischenhauen, wenn es nötig ist”, so Hager. Im anstehenden Duell mit den „Ballermännern” der Liga dürfte es wohl wieder so weit sein.

Aufrufe: 018.10.2019, 07:30 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor