2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nein, am Boden war Stefan Schimmer mit dem FC Memmingen wahrlich nicht. Stattdessen wurde der Stürmer für seinen Trainingsfleiß mit reichlich Toren belohnt.    F: Will
Nein, am Boden war Stefan Schimmer mit dem FC Memmingen wahrlich nicht. Stattdessen wurde der Stürmer für seinen Trainingsfleiß mit reichlich Toren belohnt. F: Will

Memminger Zahlenspiele

Schimmer verpasst nur ein Training, Lutz ist der Senkrechtstarter und die Spielweise schlägt sich in der Fairplay-Tabelle nieder

Während die Relegation noch in Gange ist und damit die Zusammensetzung der Regionalliga Bayern noch gar nicht feststeht, läuft beim FC Memmingen schon die Vorbereitung auf die neue Runde. Trainingsauftakt ist am 17. Juni. Bis dahin haben die Spieler Hausaufgaben bekommen, wie sie sich in der Pause fithalten. Saisonstart ist bereits am 13. Juli mit dem offiziellen Regionalliga-Eröffnungsspiel in der Memminger Arena zum 110-jährigen Vereinsjubiläum.

Ohne Fleiß kein Preis. 162 Trainingseinheiten hat der FC Memmingen in der gerade abgelaufenen Saison absolviert. Nur eine einzige hat Stefan Schimmer verpasst. Der Torjäger stand damit sogar öfter auf dem Platz als Cheftrainer Stefan Anderl, der wegen Fortbildungen nicht alle Einheiten selbst leiten konnte. Schimmers Einsatz hat sich bekanntlich ausgezahlt. Der Torjäger erzielte 26 Saisontreffer, absolvierte als einziger FCMler alle 34 Punktspiele, alle von Beginn an. 21 Mal musste oder durfte Schimmer vorzeitig vom Feld, was unterm Strich 2.743 Spielminuten bedeutet. Verteidiger Fabian Lutz ist der andere Senkrechtstarter. Er stand mit 2.760 Minuten bei 31 Einsätzen sogar am längsten auf dem Fußballplatz. Der 21-jährige gilt als „Rookie des Jahres“, sprich als der Nachwuchsmann, der den größten Sprung geschafft hat. Lutz hat seinen Stammplatz sicher und ist aus der Außenverteidigung nicht mehr wegzudenken.

Beim Blick aus das Zahlenmaterial zum Saisonende werden noch andere interessante Dinge zu Tage gefördert. Der von Anderl verordnete Offensivfußball ließ den FCM-Anhang 62 Mal jubeln, zuhause (29) fast genauso oft wie auswärts (33). Hinter Meister Unterhaching, 1860 München II und Nürnberg II stellen die Memmingen die viertbeste Auswärtsmannschaft. In der Heimbilanz auf Rang 12 war noch Luft nach oben. In der Gesamtbilanz bedeute der fünfte Platz das bisher beste Memminger Abschneiden in den fünf Jahren des Bestehens der Regionalliga Bayern. Nur fünfmal rutschte der FCM in die zweite Tabellenhälfte, wurde aber nie in die Abstiegszone hineingezogen. Nach dem ersten Spieltag winkte die Mannschaft um Kapitän Dennis Hoffmann nach dem furiosen Auftaktsieg gegen Wacker Burghausen sogar von der Tabellenspitze, alle anderen 33 Spieltage grüßte Unterhaching von oben.

Der Vorsitzende Armin Buchmann sieht den Allgäuer Traditionsclub als Nummer eins aller 4600 bayerischen Amateurvereine. Die Teams vor dem FCM in der Tabelle arbeiten allesamt unter Profibedingungen. Mit den Reserven von Nürnberg, Ingolstadt und Fürth sowie Burghausen und Schweinfurt ließ Memmingen voll- oder zumindest semiprofessionelle Mannschaften hinter sich.

15.500 Zuschauer besuchten die FCM-Heimspiele (Schnitt 911), sechsmal gab es eine vierstellige Kulisse. Der FC Bayern München II sorgte mit 2.407 Fans für den besten Zuspruch, den schwächsten mit nur 311 Zuschauern bei grausigem Wetter gab es gegen Schlusslicht Bayern Hof. Allzu oft spielte die Witterung nicht mit, was sicher einen besseren Besuch verhinderte. Auch hätten erfahrungsgemäß die Spiele gegen Bayern und 1860 II in der Vor- statt der Rückrunde deutlich mehr Leute angelockt.

In der Fairness-Tabelle ist der FC Memmingen hinten zu finden, was sicher der aggressiveren Spielweise mit dem frühen Stören des Gegners geschuldet ist. Beleg dafür ist, dass nicht etwa in der Abwehr sondern im Mittelfeld die meisten Verwarnungen kassiert wurden. Insgesamt 83 Gelbe, drei Gelb-Rote und zwei Rote Karten bedeuten in dieser Wertung Platz 15. Zum Vergleich: Die sportlich überlegenen Unterhachinger holten sich nur 35 Verwarnungen ab und bleiben ohne Platzverweis.

Alle Zahlen sind bereits wieder Schnee von gestern.
Aufrufe: 025.5.2017, 10:13 Uhr
Andreas SchalesAutor