Eine neue Attraktion für die 1. Liga

Das letzte halbe Jahr war Markus Neumayr ohne Klub und Vertrag. Der 34-Jährige hielt sich deshalb in der U21 des FC Basel fit. Jetzt gibt der deutsche Profi sein Comeback bei Linth 04 in der 1. Liga - als Spielertrainer.

Als Spielertrainer? Tatsächlich. Er wird sich inskünftig die Position mit dem bisherigen Verantwortlichen Fabio Digenti teilen. "Fabio will kürzertreten. So ist abgemacht, dass wir gleichberechtigt sind und ich dann Stück für Stück mehr übernehme. Ich freue mich, dass ich Teil des Projekts bin, dass in Linth angestossen wird", sagte dazu Neumayr gegenüber dem "Volksblatt".

Von der Verpflichtung sind sogar die Spieler von Linth überrascht. "Echt? Neumayr wird unser neuer Trainer. Das ist cool, ich kenne ihn ja noch aus Vaduz. Das zeigt, dass der Verein unbedingt aufsteigen will", sagt Lorenzo Lo Russo, der Torhüter mit gemeinsamer Vergangenheit.

Aufstiegsspiele als Ziel

Durch die Verpflichtung des weitgereisten Mittelfeldspielers (er spielte in 7 Ländern für 12 Vereine) unterstreicht der Glarner Verein tatsächlich seine Ambitionen.

Und doch kommt die Meldung nach dem Abgang von Assistent Dario Galbarini und der Rückkehr von Villiam Pizzi nicht ganz überraschend. Unlängst liess nämlich Linth-Präsident Erich Fischli bereits durchblicken. "Wir suchen bedacht und möchten am Liebsten einen spielenden Assistenten, damit er mehr Einfluss auf die Mannschaft nehmen kann."

"Ziel ist, dass wir es diese Saison in die Aufstiegsspiele zur Promotion League schaffen. Und wenn es dann schon mit dem Aufstieg klappt, hätten wir auch nichts dagegen", sagt Neumayr forsch und kündigt gleichzeitig an, noch ein bis zwei Jahre spielen zu wollen.

Zuletzt in Aarau unter Vertrag

Neumayr musste im Juli beim FC Aarau gehen. Beim Challenge-League-Verein war er bis zuletzt als Spielgestalter noch immer mit 7 Toren und 9 Assists der effektivste Akteur auf dem Feld. Laut der "Aargauer Zeitung" hatte er beim FCA allerdings wegen teils lustlosen Auftritten zunehmends den Draht zum Rest der Mannschaft verloren.

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So oder so: Neumayrs Qualitäten auf dem Platz sind unbestritten. Über 200 Spiele bestritt er in seiner Karriere in den beiden höchsten Schweizer Ligen für Thun, Luzern (Super League) sowie Vaduz, Aarau und Bellinzona (Challenge League).

Die "Neue Zürcher Zeitung" trug in einem Portrait vor dreieinhalb Jahren, während seiner Zeit beim FC Luzern, ziemlich dick auf und verglich seine Technik am Ball mit den grossen Zinédine Zidane und David Beckham. Tatsächlich spielte Neumayr mal für Manchester United - allerdings nur für die U23.

Sein Alltag findet nun inskünftig in Näfels statt. Mit Linth 04, er unterschrieb bis 2024 (!), wird er in der zweiten Meisterschaftshälfte der Erstliga-Gruppe 3 auch Gegner von zahlreichen Zürcher Klubs sein.