2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bajram Kackin wurde von euch zum besten Trainer des Jahres 2018 gewählt. Daniel Zielinski
Bajram Kackin wurde von euch zum besten Trainer des Jahres 2018 gewählt. Daniel Zielinski

Bajram Kackin: „Wer keine Disziplin mitbringt, spielt bei mir nicht“

FC Kosova stellt den Trainer des Jahres 2018 

Bajram Kackin kann auf sehr erfolgreiche Hinrunde beim FC Kosova zurückblicken. Ihr habt ihn zum Trainer des Jahres 2018 gewählt. Im Interview spricht er über die laufende Saison.

FC Kosova steht aktuell mit nur einer Niederlage an der Spitze der Kreisliga 2. Mit 39 Punkten aus 26 Spielen blieb Kosova fast unbefleckt und will in der Rückrunde weiter angreifen. Der FC stellt mit Bekim Shabani nicht nur den erfolgreichsten Torschützen der Liga, sondern nun auch den besten Trainer. Im Interview verrät der Coach sein Erfolgsrezept.

Was bedeutet es dir Trainer des Jahres zu sein?

Es ist eine große Ehre für mich. Es ist immer schön, wenn du etwas gewinnst. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Trainer und so eine Bestätigung, nicht nur mit dem Erfolg des Teams, sondern auch durch die Leser zu bekommen, ist wirklich einmalig. Natürlich wäre das nicht ohne mein Team möglich, die mich mit jedem Sieg weiter motivieren.

Ihr seid aktuell auf dem Durchmarsch in die Bezirksliga. Warum läuft es im Moment so gut?

Wir hatten schon letztes Jahr vor dem Aufstieg in die Kreisliga ein sehr gutes Team. Am Anfang der Saison haben wir uns jedoch dazu entschlossen, die Mannschaft gezielt zu verstärken, um auf den verschiedenen Positionen variabler zu werden. Zudem sind meine Spieler auf und neben dem Platz sehr diszipliniert und geben immer 100 Prozent. So haben wir in den Spielen einen großen Vorteil gegenüber anderen Mannschaften, die nur über 70 Minuten Tempo-Fußball spielen können und danach konditionell am Ende sind.

Ihr konntet bis auf ein Spiel alles gewinnen. Was macht euch so stabil?

Wir gehen mit viel Selbstbewusstsein in die Partien und glauben an den Sieg. Die Spieler wissen um ihre Stärken und setzen diese auch gezielt ein. Natürlich gehört Glück im Sport auch immer dazu. Ich würde jedoch behaupten, dass die Siege und der aktuelle Tabellenplatz berechtigt sind. Die Niederlage im letzten Spiel war sehr unglücklich. Wir hatten viele Chancen und hätten mindestens ein Unentschieden verdient gehabt. Aufgrund der Verletzungen einiger Spieler und mit viel Pech, konnten wir zur Winterpause leider keine Punkte mehr einfahren.

Wie bist du in den Trainerberuf eingestiegen und warum?

Es war eigentlich nie mein Plan so schnell in das Trainergeschäft einzusteigen. Ich wollte mich nach meiner aktiven Zeit etwas vom Fußball distanzieren. Bekannte aus dem Verein kamen damals auf mich zu und fragten mich, ob ich die Mannschaft übernehmen könnte. Nach mehreren Anfragen seitens Kosova konnte ich schließlich nicht mehr ablehnen und übernahm die Mannschaft.

Wieso Kosova? Was macht den Verein so besonders?

Zum einen spielen sehr viele Freunde von mir im Verein, zu denen ich privat auch einen sehr guten Draht habe. Zum anderen sind die Menschen aus dem Kosovo sehr fußballverrückt und es kommen viele Leute zu unseren Spielen. Das begeistert und motiviert mich jedes Mal aufs Neue. Auch die Abstimmung mit der Vereinsführung ist optimal, was mir meinen Job sehr erleichtert.

„Was soll ich bei einem Team, das alles gewinnt, noch verbessern?“

Wo siehst du dich in Zukunft?

Mit diesem Gedanken spiele ich derzeit noch nicht. Ich möchte das Team vorerst in die Bezirksliga führen und bleibe so lange, bis wir dort konstante Leistungen bringen. Eine längerfristige Beschäftigung als Cheftrainer ist mir momentan zu viel, da ich selbst noch bei den Senioren B des FC Bayern Spiele bestreite. Vielleicht werde ich irgendwann bei einem anderen Team als Co-Trainer anheuern, aber mehr nicht.

Gibt es Neuerungen für die Rückrunde?

Auch im Winter werden wir noch ein paar Spieler holen, die sich angeboten haben. Große Umstrukturierungen wird es jedoch nicht geben, da das Team meiner Meinung nach jetzt schon bereit für die Bezirksliga ist. Wir werden aber auf jeden Fall ein einwöchiges Trainingslager in Antalya als Vorbereitung für die Rückrunde abhalten.

Gibt es Punkte, die du noch verbessern möchtest?

Eine Mannschaft kann sich immer verbessern, aber momentan ist das fast nicht mehr möglich. Was soll ich bei einem Team, das alles gewinnt, noch verbessern? Wir werden weiter hart trainieren und an unserer Disziplin arbeiten, um weniger Gegentreffer und Karten zu bekommen. Auch das Umschaltspiel werden wir noch verbessern.

Welcher Moment ist dir 2018 besonders in Erinnerung geblieben?

In erster Linie ist jeder Sieg für mich ein besonderer Moment. Der Aufstieg letztes Jahr war natürlich besonders, da es die gesamte Entwicklung der Mannschaft wiedergespiegelt hat. Am schönsten finde ich jedoch die Momente, wenn andere Mannschaften gegen uns nicht den Hauch einer Chance haben. Das zeigt dir, dass du als Trainer saubere Arbeit geleistet hast.

Aufrufe: 030.1.2019, 11:56 Uhr
/ Tim UlrichAutor