2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Macht den Deckel drauf: SVH-Mittelfeldspieler Lukas Riglewski (rot) trifft in der 85. Minute zum 5:1. Es ist das dritte Ismaninger Gegentor in der Schlussviertelstunde, was FCI-Trainer Elfinger so dermaßen ärgert, dass er seinem Team den freien Tag streicht. Nils Ehret (l.), Maximilian Siebald (r.) und Co. mussten somit am Samstag zum Training. Foto: Dieter Michalek
Macht den Deckel drauf: SVH-Mittelfeldspieler Lukas Riglewski (rot) trifft in der 85. Minute zum 5:1. Es ist das dritte Ismaninger Gegentor in der Schlussviertelstunde, was FCI-Trainer Elfinger so dermaßen ärgert, dass er seinem Team den freien Tag streicht. Nils Ehret (l.), Maximilian Siebald (r.) und Co. mussten somit am Samstag zum Training. Foto: Dieter Michalek

Elfinger streicht nach Heimstetten-Klatsche freien Tag

Ein besonderes Derby

Egal, wen man nach diesem Derby fragte: Das Wörtchen „besonders“ tauchte allerorts auf – obgleich beide Seiten es auf höchst unterschiedliche Weise einsetzten. Klar sei das 5:1 in Ismaning ein „besonderer Erfolg“, sagte etwa Christoph Schmitt, Trainer des SV Heimstetten.

Zwar habe das Derby für ihn persönlich nicht mehr den Stellenwert, den es noch zu seinen Spielerzeiten hatte, als beide Klubs in der Bayern- und Regionalliga aufeinandertrafen. Aber ein Sieg gegen die Elf seines früheren Trainers Rainer Elfinger, „zu dem ich noch einen sehr guten Draht habe“, so Schmitt, sei natürlich – schon wieder dieses Wort – „besonders“. Denn, so der Coach: „Wenn Rainer und ich uns in nächster Zeit über den Weg laufen, dann werde ich ihn damit sicher ein bisschen piesacken.“

Gar als „sehr besonders“ bezeichnete Sebastiano Nappo den ersten SVH-Sieg in einem Ligaspiel beim Erzrivalen – an dem der Ex-Ismaninger mit zwei Toren maßgeblich beteiligt gewesen war. „Ismaning war ja meine erste Station bei den Herren“, erinnerte Nappo. Und ja, er habe im Vorfeld auch mit einigen Ex-Kollegen per Whatsapp hin- und hergefrotzelt. Gerade Clemens Kubina, seinerseits im Sommer vom SVH zum FCI gewechselt, „wird sich jetzt den einen oder anderen Spruch anhören müssen“, kündigte Nappo an.

Zuletzt wählte auch Ismanings Trainer Rainer Elfinger das Wort „besonders“, um seine Gemütslage zu schildern. „Besonders sauer“ sei er über die drei späten Gegentore, zürnte der Coach. „Das war indiskutabel. Wenn das nicht passiert, dann stehe ich hier und muss eine 1:2-Niederlage erklären, die etwas unglücklich für uns ist – denn gerade in der zweiten Halbzeit waren wir bis zur siebzigsten Minute besser“, so Elfinger. Danach aber habe seine Mannschaft „wie in der E-Jugend verteidigt“, worauf aus dem 1:2 eine 1:5-Abreibung wurde – binnen bloß sechs Minuten.

„Das einzig Gute daran ist, dass auch das nur drei Punkte wert ist“, konstatierte Elfinger, der von 2011 bis 2014 Trainer in Heimstetten war. Für seine jetzigen Kicker freilich haben die Pleite und die drei späten Gegentore noch eine weitere Konsequenz: „Ich wollte den Jungs morgen eigentlich freigeben“, verriet Elfinger kurz nach dem Abpfiff. „Doch jetzt habe ich ihnen gerade gesagt, dass wir morgen trainieren.“ Eine Extra-Einheit am Samstag? Auch das ist zweifellos, um ein letztes Mal das Lieblingswort aller Derby-Analysten zu verwenden, besonders.

Aufrufe: 011.9.2017, 10:42 Uhr
Münchner Merkur (Nord) - Patrik StäblerAutor