2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Dennis Bellof

Ist die Liga zu langweilig?

KOL Friedberg: +++ Vier Vereine geben ihre Meinung zu der Thematik +++ Mit Spannung in die zweite Saisonhälfte? +++

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Auch wenn gerade keine Spiele in der KOL Friedberg stattfinden, schlafen die Mannschaften nicht und bereiten sich auf die zweite Hälfte der Saison vor. Allerdings ist die Winterpause auch eine Zeit, in der man auf die erste Saisonhälfte zurückblicken kann und sich auch zum Verlauf der weiteren Spielzeit Fragen stellen kann. Diese Saison ist aufgrund der Umstände von Anfang an anders, als alle es erwartet hätten. Jetzt hat sich ein Trend abgezeichnet und von einigen Seiten werden nun die Meinungen laut, die Liga wäre langweilig. Diese Frage wurde an einige Vereine der Liga weitergetragen.

Vorab sind natürlich die Umstände besonders. Die SG Rodheim hat kurz vor Beginn der Saison ihre Mannschaft aus der KOL zurückgezogen. Dementsprechend ist die Liga etwas kompakter aufgestellt, als die Ligen darunter und darüber. Gleichzeitig ist der Spielbetrieb eingeschränkt. Der Spielplan ließ sich so kurzfristig nicht mehr umstellen und deswegen werden im besten Fall „nur“ sechs Partien ausgetragen, obwohl sieben Paarungen möglich wären. Trotzdem ist am Tabellenende und an der Tabellenspitze ein Trend zu erkennen: der SV Steinfurth und der FC Ober-Rosbach sind oben auf und der TSV Dorn-Assenheim und die Reserve von Bad Vilbel spielen um den Relegationsplatz. Aber ist das wirklich so einfach zu betrachten?


Fragt man Walter Nebel, Pressesprecher des SV Nieder-Wöllstadt, dann wäre eine solche Aussage nicht ganz zutreffend: „Langweilig ist hier nicht das richtige Wort. Das Problem ist, dass nur 14 Mannschaften spielen und dann auch die Spielabsagen dazukommen. Dieses Konstrukt ist unerfreulich, ist aber auch gleichzeitig nicht mehr zu ändern.“ Denn vor allem, wenn man in den unteren Tabellenbereich schaut, sieht Nebel keine Langeweile: „Es gibt zwar von vorn herein keinen Absteiger, vielleicht wird das auch als langweilig empfunden, aber von Platz 14 bis Platz 8 spielen alle um den Relegationsplatz. Dementsprechend ist es schon spannend.“ Nebel ist mit dieser Meinung aber nicht allein. Auch Samuel Stüdemann, Pressesprecher und Torwarttrainer des TSV Ostheim, findet den Begriff sehr unpassend: „Was heißt hier langweilig? Es kann jeder jeden schlagen. Nur weil es keinen Abstiegsplatz gibt, wird die Stimmung dadurch nicht beeinflusst. Für uns ist das mit unserer Verletzungsmisere gut, aber es ist im Allgemeinen Schade für die KOL. Allerdings wird sich dieses Thema wieder in Luft auflösen, wenn wieder 17 oder 18 Mannschaften spielen. Dann spielen wieder mehr Mannschaften oben mit und es wird auch wieder Absteiger geben.“ Die Meinungen der Vereine zeigen eine klare Richtung auf. „Die Liga ist nicht langweilig“. Auf den Punkt bringt es Dennis Matter, Trainer des FC Hessen-Massenheim: „Ne, ich finde die Liga nicht langweilig. Vielmehr bin ich der Meinung, dass jeder jeden schlagen kann, außer vielleicht Steinfurth und Rosbach. Beim Rest ist es tagesformabhängig.“ Einen großen Spannungspunkt, den die Liga den Zuschauern und Fans bietet, ist eben die Ungewissheit, wer gerade wen schlagen könnte, wie die Tagesform gerade aussieht und vielleicht auch, da es oft sehr eng ist, wer ein bisschen mehr Glück hat. So ähnlich sieht es auch Sebastian Volp, sportlicher Leiter des SV Nieder-Weisel: „Ich sehe die Liga nicht als langweilig an. Steinfurth hat ein paar Punkte Vorsprung, aber dahinter ist die Leistungsdichte eng zusammen. Der Tabellenletzte kann auch gegen den Tabellendritten etwas holen und es sind immer sehr enge Spiele. Man kann sagen, dass nach Steinfurth eine kleine Lücke kommt, aber dann tummeln sich viele Mannschaften nah beieinander. Dementsprechend kann die Liga nicht als langweilig gelten. Dass der Letzte nicht absteigen kann, liegt an der SG Rodheim, weil sie sich so kurzfristig zurückgezogen haben. Da kann aber niemand etwas für und diese besondere Situation, wie sie gerade in der Liga ist, wird sich auch nicht wiederholen.“

Zwar konnten nicht alle Vereine zu dieser Thematik befragt werden, aber es ist deutlich, dass die Liga mit einem klar „Nein“ auf die Frage antwortet, ob sie denn zu langweilig wäre. Blickt man auf die Tabelle, bestätigt sich diese „Nein“ auch. Denn nun haben die Mannschaften ohnehin bis März Zeit, etwas an der oben genannten „Tagesform“ zu ändern. Manche halten ihre Leistung, manche können sich in der Zeit steigern und vielleicht kommt eine Mannschaft auch geschwächt aus der Winterpause. Es kommen Verletzte zurück und neue Möglichkeiten öffnen sich. Es ist auf jeden Fall zu früh, um ein endgültiges Fazit zu ziehen, ob die Liga diese Saison zu „langweilig“ wäre. Fakt ist, die zweite Saisonhälfte wird zeigen, ob die Mannschaften an ihre Leistungen anknüpfen können. Denn vielleicht verstummt die Diskussion schon vor der Sommerpause und womöglich hat der 19. Spieltag schon jetzt einige Überraschungen für die Fans und Zuschauer parat.

Aufrufe: 021.12.2019, 11:15 Uhr
Benjamin HerzogAutor