2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Angreifer Kento Teranuma (rechts) lässt sich von seinen Hennefer Teamkollegen zu einem seiner insgesamt fünf Kreispokal-Toren beglückwünschen. Fotos: Bröhl
Angreifer Kento Teranuma (rechts) lässt sich von seinen Hennefer Teamkollegen zu einem seiner insgesamt fünf Kreispokal-Toren beglückwünschen. Fotos: Bröhl

Ein 0:3 wie eine Ohrfeige

Mittelrheinliga: Hennefs Trainer Glatzel erinnert sich noch gut an das letzte Duell mit Breinig

Hennef. Spiele gegen den SV Breinig — es sind Duelle, an die sich Trainer Sascha Glatzel besonders gut erinnert, aber nicht besonders gerne. In der Vorsaison erlebte der Coach des Mittelrheinligisten FC Hennef 05 sogar eine regelrechte Lehrstunde: Nach einem 3:3 im Hinspiel unterlag man dem Verein aus einem Dorf nahe Aachen auf eigener Anlage mit 0:3. Die Pleite liegt knapp ein halbes Jahr zurück. „Das war eine richtige Ohrfeige”, sagt Glatzel über die bislang höchste Hennefer Heimniederlage unter seiner Regie.

Gleichzeitig war es seine bislang einzige Pflichtspiel-Niederlage auf Kunstrasen. Auch wenn die 05er den SVB am Sonntag (15 Uhr) auf Naturrasen empfangen, erwartet Glatzel erneut ein hartes Stück Arbeit. Schließlich sei die Offensive des Gegners um Andreas Simons, Nico Dautzenberg und Tim Wilden „mit das Beste, was die Mittelrheinliga zu bieten hat”. Auch die beiden Mittelfeldakteure Alan Graf und Manfred Fleps gehörten „eindeutig zur gehobenen Klasse”.

Ohnehin wundert sich der Coach, dass der SV Breinig seit seinem Aufstieg 2017 unter dem Radar fliegt: „Breinig ist zweimal in Folge Sechster geworden und war in der vergangenen Saison die viertbeste Rückrundenmannschaft — wir bekommen es am Sonntag also mit einem Spitzenteam zu tun.” Zumindest im Derby gegen den Aufsteiger SV Eilendorf (2:2), das im Rahmen der offiziellen FVM-Saisoneröffnung stattfand, präsentierte sich der SVB nur bedingt als solches.

Doch auch beim FC Hennef war zum Auftakt beim FC Hürth (1:1) noch Sand im Getriebe. „Das war auch nicht anders zu erwarten”, so Glatzel. Er habe schließlich eine extrem junge Mannschaft ins Rennen geschickt und obendrein gleich fünf Zugänge in die Startelf beordert. „Da kann nicht alles auf Anhieb funktionieren.” Was zweifellos stimmte, war die Hennefer Moral. Erst in der Nachspielzeit belohnte André Klug das unermüdliche Anrennen seiner Elf.

Während der 26-Jährige gesetzt sein dürfte, drängt ein anderer Spieler mehr und mehr in die Startelf: Kento Teranuma (22). Der Japaner scheint ein halbes Jahr nach seiner Ankunft in Deutschland endlich aufzublühen. „Als er hierher kam, verstand er kein Wort Deutsch”, erinnert sich Glatzel. Hinzu kamen sportliche Defizite: „Er war nicht robust genug und hat vor dem Tor oft sehr unglücklich agiert.” Mittlerweile ist Teranuma jedoch eine echte Alternative. Im Kreispokal-Wettbewerb erzielte der Angreifer bereits fünf Treffer und auch nach seiner jüngsten Einwechslung in Hürth zur Pause erwies er sich als belebendes Element.

„Kento hat verstanden, dass er seinen Körper konsequenter einsetzen muss”, sagt Glatzel. „Außerdem zeigt er jetzt auch seine Abschlussstärke. Er hat in den letzten Monaten wohl den größten Schritt von allen nach vorne gemacht.” Während sein Landsmann Sakae Iohara (Zerrung) weiter zum Zuschauen verdammt ist, darf Teranuma am Sonntag auf einen Einsatz von Beginn an hoffen. Es wäre erst sein zweiter in der Mittelrheinliga. Das Spiel gegen den SV Breinig — diesmal könnte es Teranuma in besonderer Erinnerung bleiben.

Aufrufe: 030.8.2019, 07:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor