2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Diehl

Wer zieht in das Halbfinale des Kreispokals ein?

Stettfeld und Kronau nach Kreisliga- nun auch mit Pokalduell +++ kann Hambrücken II erneut überraschen? +++ Philippsburg gegen den frisch gebackenen Titelverteidiger

Kaum ist das Finale des Kreispokals 2019/20 absolviert, steht schon das Viertelfinale des aktuellen Wettbewerbs an. Am Mittwoch eröffnen der TSV Stettfeld und der VfR Kronau die aktuelle Runde um 17:30. Eineinhalb Stunden später werden die anderen drei Partien ausgetragen: Der SV Philippsburg empfängt den FC Forst, der FV Ubstadt II erwartet den FC Heidelsheim II und der FV Hambrücken II muss zum TuS Mingolsheim.

TSV Stettfeld – VfR Kronau
Zum Auftakt der Kreisliga sahen die Zuschauer im Augarten eine durchaus kuriosen Spielverlauf. Der zunächst überlegene TSV Stettfeld führte zur Pause bereits klar 3:0, musste nach dem Seitenwechsel aber doch noch die Punkte mit Kronau teilen. Elvis Karam ordnete die Geschehnisse nach dem 3:3 ein: „Wir haben 55 bis 60 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht, den Gegner gut im Griff gehabt und uns jede Menge Chancen erspielt. Die vergebenen Hochkaräter und der Leichtsinn haben uns letztendlich den Sieg gekostet. Der VfR ist eine gute Mannschaft, die Kronauer haben nicht aufgegeben und das hat dann zum Ergebnis geführt.“
Kurios ist auch, dass beide Mannschaften sich am Mittwoch erneut sehen. Bereits um 17:30 Uhr erfolgt der Anpfiff in Stettfeld, wenn es um einen Platz im Halbfinale des Kreispokals geht. „Das Pokalspiel wird nicht genauso ablaufen. Beide Mannschaften haben sicherlich aus den Fehlern gelernt und werden anders auftreten. Personell hoffe ich, dass unsere angeschlagenen Spieler bis Mittwoch wieder genesen sind. Ich denke, ich spreche für beide Seiten: Wenn man so weit gekommen ist, dann hat man Blut geleckt und will auch in die nächste Runde. Das wird sicher ein heißer Tanz und die Zuschauer sollen den Gang in den Augarten nicht bereuen“, freut sich Stettfelds Trainer auf die Partie.

Zur Pause stand es am Sonntag nicht gut um die Kronauer: Der VfR lag beim Kabinengang 0:3 in Stettfeld hinten und war damit wohl noch ganz gut bedient. Dennoch kam die Mannschaft von René Lahr noch zu einem Punktgewinn. Was geschah also in der Halbzeitpause? Mark Geckler lieferte eine klare Antwort: „Ganz einfach: Der Trainer hat an die Ehre appelliert.“ Erst dann widmete er sich dem außergewöhnlichen Spielverlauf: „So, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, darfst du in keinem Fußballspiel auftreten. Mit der Leistung der ersten Halbzeit gewinnst du gegen keinen Gegner, da haben wir einfach alles vermissen lassen. Dass wir natürlich so zurückkommen, haben wir selbst nicht geglaubt, aber da sieht man mal wieder, wie wichtig der Kopf im Fußball ist. Mit jeder gelungenen Aktion, mit jedem Ball, der ankam, mit jedem gewonnenen Zweikampf wurde unser Selbstvertrauen größer und der Knoten wurde durch den Anschlusstreffer dann endgültig gelöst. Am Ende können wir das Ding sogar noch gewinnen und zur Pause hatten wir Glück, nur mit 0:3 hinten zu liegen. Wahnsinn !“
Gleicher Gegner, gleicher Ort, anderer Wettbewerb, andere Uhrzeit – Unterschiede und Gemeinsamkeiten halten sich zwischen den Partien vom Sonntag und Mittwoch die Waage. Geckler hält sich vor dem Pokalspiel sehr bedeckt: „Zum anstehenden Pokalspiel die richtigen und passenden Worte zu finden, fällt mir nach wie vor sehr schwer. Deshalb ist es im Interesse aller am besten, wenn ich mich dazu nicht äußere.“

Schiedsrichter: Folker Höfs

TuS Mingolsheim – FV Hambrücken II
Nach den guten Auftritten im Kreispokal ließ es der TuS Mingolsheim auch am ersten Spieltag der Kreisliga krachen. Dennoch fand Andreas Schmidt beim Rückblick auf das 5:1 gegen Ubstadt durchaus Raum für Kritik, gleichwohl er diesen nicht über Gebühr ausdehnen wollte: „Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden, mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, nur bedingt. Aber wir lassen da mal die Kirche im Dorf und freuen uns, dass wir mit einem Sieg in die Saison gestartet sind.“
Den Einzug in das Pokalhalbfinale können die Mingolsheimer nun daheim schaffen. Dabei profitieren sie von der Regelung, dass das Heimrecht ab dem Viertelfinale nicht mehr mit der Klassenzugehörigkeit korreliert, sondern die Auslosung bestehen bleibt. Von einem Selbstläufer geht Schmidt deshalb gegen B-Ligist Hambrücken II, der am Wochenden der TuS-Reserve unterlag, allerdings nicht aus: „Hambrücken II hat im Pokal schon gezeigt, was in der Mannschaft steckt. Ich habe das Spiel gegen Oberhausen und natürlich auch das Spiel gegen unsere zweite Mannschaft gesehen. In der Mannschaft steckt viel Potenzial und wir müssen mal schauen, wer von deren ersten Mannschaft als Verstärkung dazu kommt. Deswegen wird das kein Selbstläufer, auch wenn wir auf dem Papier als Favorit gelten. Wir müssen schauen das wir über 90 Minuten konzentriert spielen und wenn wir das schaffen, können wir das Halbfinale erreichen. Ich denke, es wird eine interessante und packende Partie werden und hoffe, dass alle Anwesenden auf ihre Kosten kommen.“

Den Saisonauftakt verloren hat dagegen der FV Hambrücken II, interessanterweise gegen die Zweitvertretung des Pokalgegners. Jedoch zeigt sich Frank Schlegel einigermaßen zufrieden, wenn er die Partie Revue passieren lässt: „Die Niederlage war natürlich nicht so gewollt. Aber wie ich schon im Vorbericht sagte, haben wir einige Verletzte und Angeschlagene. Diesen Umstand hat man im Spiel nicht mal so gemerkt. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten auch einige Chancen. Wenn man diese halt nicht macht, kann man kein Fußballspiel gewinnen. Mingolsheim II hatte uns da einiges voraus, die Gastgeber machten mit ihrer ersten Chance gleich das Tor. Mit unserem Spiel war ich zufrieden, nur nicht mit dem Ergebnis.“
Jetzt gegen die erste Mannschaft aus der Kreisliga ist das Team natürlich krasser Außenseiter. Diese Rolle wird der FVH II laut Trainer Schlegel auch annehmen: „Zum Mittwoch kann ich sagen, dass wir der klare Außenseiter sind. Unsere Jungs sind unter den letzten acht Mannschaften und die einzige B-Klassenmannschaft. Das ist doch ein Anreiz, alles zu geben und mit ein wenig Glück ins Halbfinale zu kommen. Wer weiß schon, wenn man diese Chance wiederbekommt? Wir werden es genießen und versuchen, unsere Außenseiterchance zu nutzen.“

Schiedsrichterin: Sarah Fahrer

SV Philippsburg – FC Forst
Für den SV Philippsburg geht es gegen den frisch gebackenen Pokalsieger aus Forst. Zuvor wurde die neue Saison mit einem Sieg eingeleitet. Spielausschuss Carsten Walther sah eine abwechslungsreiche Partie gegen den FC Kirrlach II: „Kirrlach II war der erwartet starke Gegner und wir freuen uns natürlich, gut in die Runde gestartet zu sein. In der ersten Halbzeit rettet uns Martin Brühler mit einer Riesenparade das 0:0. Im Anschluss bekamen wir die Partie dann besser in den Griff und hatten selbst drei riesige Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Die zweite Halbzeit war spannend und ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten dominante Phasen, wir schossen aber zur richtigen Zeit das 1:0. Beim 2:0 schließen wir einen Konter mustergültig ab und somit war der Deckel drauf. Da wir über die gesamte Spielzeit die deutlicheren Chancen hatten, war der Sieg auch verdient. Nochmal ein Kompliment an die Mannschaft für diese Leistung, in Kirrlach werden nicht viele Mannschaften drei Punkte mitnehmen.“
Jetzt richtet er seinen Blick jedoch gegen Mittwoch, an dem das Duell gegen den letztjährigen Ligakonkurrenten ansteht: „Nun freuen wir uns natürlich erstmal auf Mittwoch, an dem wir den frisch gebackenen Pokalsieger im Viertelfinale herausfordern dürfen. Klar ist Forst jetzt als Titelverteidiger und Kreisligist uns gegenüber favorisiert. Jedoch werden wir uns in keinster Weise verstecken und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung versuchen, eine Runde weiter zu kommen. Mit Neudorf konnten wir schon einen Kreisligisten aus dem Wettbewerb kegeln, so dass auch gegen Forst wieder alles möglich ist. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, schauen wir mal, was passiert!“

Eine wirklich tolle Woche liegt hinter dem FC Forst. Zuerst zog man in das Viertelfinale der aktuellen Pokalrunde ein (1:0 bei Bretten II), dann feierte man am letzten Samstag den Sieg im Wettbewerb der letzten Saison durch ein 2:0 gegen den TSV Wiesental. „Zwei Tage nach dem Pokalsieg überwiegt natürlich noch die Freude über das Geleistete und Erreichte. Ein Double holt man nicht so oft in seiner Karriere. Wir genießen daher den Moment“, freut sich Christopher Holzer, der aber auch die Anstrengungen der letzten Spiele und Wochen in den Blick nimmt: „Das ist schon ein wichtiges Thema. Die physische Belastung in den letzten Wochen war durch die lange Vorbereitung ab und an schon sehr hoch und auch mit Blick auf die nächsten Aufgaben sehe ich eine gewisse Belastungssteuerung für angebracht. Fünf Spiele in 16 Tagen - das ist schon ein kräftezehrendes Programm. Hinzu kommen noch die Verletzten und Angeschlagenen - wie Bacal, Bräutigam, Burger, Mahl, T. Staub und Wiesenfeldt - die uns in den nächsten Tagen bzw. Wochen fehlen werden.“ Holzer nimmt die Situation jedoch sportlich: „Aber wir werden nicht das Klagen und Jammern anfangen. Wir haben einen breiten und guten Kader, dem wir vertrauen.“
Im Viertelfinale trifft der FCF auf den letztjährigen Halbfinalisten. „Für mich ist der SVP der Aufstiegsfavorit der A-Klasse. Philippsburg verfügt mit Taylan Kurt und Ismail Akdag über zwei Spieler, die ihre Qualitäten bereits in höherklassigen Ligen unter Beweis gestellt haben. Auch der Sieg in Runde zwei gegen die FVgg Neudorf zeigt die Qualität der Mannschaft. Ich erwarte daher ein sehr schweres Spiel“, ist Holzer voller Lob für die Philippsburger. Fakt ist aber auch, dass er an den gerade erzielten Erfolg anknüpfen möchte: „Mit Blick auf uns: Wir werden uns gut vorbereiten. Unser Ziel ist der Einzug ins Halbfinale.“

Schiedsrichter: Chris Lillig

FV Ubstadt II – FC Heidelsheim II
1:5 unterlag der FVU am ersten Spieltag in Mingolsheim und Ubstadts Trainer setzte anschließend zu einer großen Lobeshymne auf den Gegner an: „Das Ergebnis ist deutlich und, so muss ich sagen, auch in der Höhe okay. Mingolsheim hatte viele Chancen. Der TuS hat wirklich eine sehr, sehr starke Mannschaft: Sehr ballsicher, sehr ruhig, alles junge Spieler, die ständig in Bewegung sind. Da kann man nur den Hut ziehen, das ist eine tolle Mannschaft. Ich glaube, da hat der TuS noch lange Freude an den Jungs, sofern sie da bleiben.“ Das deutliche Ergebnis lag aber nicht ausschließlich an den Mingolsheimern, wie Bronner beim Blick auf die eigene Mannschaft einräumen musste: „Wir haben aber on top zu viele Hundertprozentfehler gemacht. Von den fünf Toren sind vier Tore ganz klare Fehler, die einfach direkt zum Tor führen. Wir verlieren den Ball im Sechzehner, wir spielen den Ball direkt zum Stürmer für den Freilauf und so weiter und so fort. Wenn du natürlich noch so viele Hundertprozentfehler machst, dann schlägst du die Mannschaft auf gar keinen Fall und holst keinen Punkt.“ Bronner hakte die Niederlage aber auch gleich ab: „Das ist, wie gesagt, gar nicht unsere Kragenweite. Da muss ein absoluter Toptag kommen, dass wir da gegen so eine Mannschaft punkten können. Den hatten wir definitiv nicht, deswegen gilt: Mund abputzen und weitermachen.“
Größere Chancen erhofft sich Bronner wahrscheinlich im anstehenden Pokalspiel. Im Viertelfinale tritt formal eigentlich die FVU-Zweite an, doch schon in den vorherigen Runden war die Mannschaft auf dem Rasen mit Spielern der Ersten bestückt. Bronner äußert sich zu dieser außergewöhnlichen Vorgehensweise nochmal: „Das habe ich ja schon gesagt, wir haben einen relativ großen Kader für die erste und zweite Mannschaft. Mit diesem Kader bestücken wir auch die Mannschaft am Mittwochabend gegen Heidelsheim II und um das Thema dann auch jetzt mal irgendwann zu beenden: Ich denke, es ist ja legitim, als Verein aus einem Kader einfach diese Spieler für diesen Spieltag rauszunehmen. Also da sollte man, denke ich, jetzt dann auch mal vielleicht irgendwann aufhören, das Thema breit zu treten.

Einen Punkt hat der FC Heidelsheim II beim ersten Spiel in der A-Klasse gegen den SV 62 Bruchsal eingefahren. Nach Meinung des Trainerteams Manuel Zutavern und Matthias Barth wäre jedoch ein Sieg im Bereich des Möglichen gewesen: „Es war definitiv mehr drin in diesem Spiel! Es entwickelte sich von Beginn an eine zähe Begegnung mit einem sehr defensiv eingestellten Gegner, was wir so nicht erwartet haben. Gegen das leidenschaftliche Verteidigen, was die Bruchsaler Mannschaft taktisch sehr gut umgesetzt hat, ist uns leider nicht allzu viel eingefallen. Aus den wenigen Chancen, die wir uns herausgespielt haben, hätten wir etwas mehr machen müssen. Nur dann wäre ein Sieg möglich gewesen. So haben wir uns an den tiefstehenden Abwehrreihen und einem guten Torhüter immer wieder die Zähne ausgebissen und müssen am Ende mit dem 0:0 zufrieden sein. Auch wenn es keinen Spaß gemacht hat, hat sich der SV 62 durch die kämpferische Leistung den Punkt dann auch verdient.“
Die Diskussionen um den Umstand, ob wirklich der FV Ubstadt II oder die erste Mannschaft antritt, hat das Duo mitbekommen. Sie nehmen das Spiel jedoch so, wie es kommt, und meinen angriffslustig: „Jetzt steht am Mittwoch schon das Viertelfinale gegen den FV Ubstadt II an. Wie die meisten bereits mitbekommen haben, hat da bisher die erste Mannschaft gespielt. Wer da jetzt durch den Saisonauftakt gesperrt ist oder ob uns tatsächlich die zweite Mannschaft empfängt, interessiert uns nicht. Wir nehmen es, wie es kommt. Wie bei jedem Gegner kommen wir mit dem nötigen Respekt, aber auch mit genügend Selbstvertrauen. Wir sind überzeugt, das Spiel gewinnen zu können und in die nächste Runde einzuziehen!“

Schiedsrichter: Christian Steimel

Aufrufe: 015.9.2020, 17:21 Uhr
Florian WittmannAutor