„Typisches Spielverlauf für uns, oder?“ SCP-II-Trainer Michel Kniat brauchte nach Spielschluss selbst ein paar Minuten, um das zuvor Erlebte in Worte zu fassen. Dann brachte er es allerdings auf den Punkt: „Wir verpennen die erste Halbzeit, drehen dann alles in Halbzeit Zwei und machen in sechs Minuten so viele Fehler, dass wir am Ende noch drei Tore kassieren. Das müssen wir alle erst einmal verdauen.“ Zwar hatten die Paderborner in der ersten Hälfte durch Phil Sieben (15. Min) und Rion Latifaj (20.) Annäherungen an das Tor der Gäste, Rheine hatte das Spielgeschehen aber komplett im Griff. „Wir haben Rheines Spielweise nicht angenommen. Sie haben uns teilweise überlaufen.“ Ärgerlich ist es trotzdem, dass die U21 das lange auf 0:0 stehende Spiel nicht in die Pause bringen konnte.
Rheine geht mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause in Führung
Scherping traf in der 43. Minute zur Führung für die Gastgeber. Van den Berg legte 120 Sekunden später das 0:2 aus Paderborner Sicht nach. „Wie wir dann aus der Pause kommen, ist aller Ehren wert“, hatte Kniat auch ein kurzes Lob übrig. Jetzt erst setzten die Paderborner um, was sie sich von Beginn an vorgenommen hatten. Rheine wurde früher attackiert und zu Ballverlusten gezwungen. Dardan Karimani sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß für den 1:2-Anschluss (55.). Kniat wechselte und brachte mit Leonel Brodersen sowie Max-Benjamin Falldorf frischen Wind in die Partie. Sommerneuzugang Falldorf sorgte mit dem 2:2 direkt für den Ausgleich (70.).
Arber Mustafa dreht die Partie acht Minuten vor dem Ende auf 3:2
Und es kam noch besser. Arber Mustafa, ebenfalls ein Neuzugang, legte ein Solo hin und stellte die Partie mit seinem Tor zum 3:2 komplett auf den Kopf (82.). „Die folgenden Minuten spielen wir einfach nicht clever. Wir sind hektisch, statt uns mal ein paar Minuten Ruhe zu gönnen, wenn es die Situation zulässt. Das müssen die Jungs lernen“, meinte Kniat. SCP-II-Torwart Leon Brüggemeier trat bei einem Abstoß in den Boden. Die Gefahr konnte noch bereinigt werden, doch Rheines Meyer köpfte die anschließende Ecke zum 3:3 ein (84.).
Rheine braucht nur sechs Minuten für drei Tore
Danach war Paderborn von der Rolle. Die entscheidenden Zweikämpfe gingen verloren, die zweiten Bälle landeten bei den Gastgebern. Grewe (90.) und Guetat (90.+1.) nutzen das eiskalt aus und drehten die Partie erneut zum 3:5-Endstand aus Paderborner Sicht. „Wir werden uns jetzt schütteln und uns dann wieder vorbereiten. Eine gute Halbzeit reicht nicht. Daran werden wir arbeiten“, blickte Kniat voraus.
SCPII: Brüggemeier – Mustafa, Ghafourian, Bilogrevic, Woitzyk – Schindler – Sieben (79. Niebling), Karimani, Latifaj (59. Brodersen) – Gucciardo (63. Falldorf) – Selkos.