2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Roman Langer wechselt von den Frauen des FC Bayern als Co-Trainer zum SV Heimstetten. <em>Foto: Archiv</em>
Roman Langer wechselt von den Frauen des FC Bayern als Co-Trainer zum SV Heimstetten. <em>Foto: Archiv</em>

Langer von den FCB-Frauen zu Heimstetten: „Ansprache ist zu 99 Prozent gleich“ 

Neuer Co-Trainer für den Regionallisten

Roman Langer hat vergangene Saison die Vizemeisterschaft in der Bundesliga geholt und stand im Halbfinale der Champions League – als Co-Trainer der Fußballerinnen des FC Bayern München.

Heimstetten Nun wechselt der 29-Jährige in derselben Funktion zu seinem Heimatklub: Beim SV Heimstetten löst er Lennart Hasenbeck ab, der wie berichtet als Coach ans Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg wechselt. Mit Chefcoach Christoph Schmitt und Memis Ünver bildet Langer das neue Trainerteam des SVH. Der Münchner Merkur sprach mit ihm.

Herr Langer, Sie wechseln von einem Champions-League-Halbfinalisten zu einem Beinahe-Absteiger in die Regionalliga. Wieso das?

Der Kontakt ist über meinen guten Kumpel Christoph Schmitt entstanden. Mit ihm habe ich fast täglich zu tun, und wir haben uns auch auf Trainerebene ausgetauscht. Als klar war, dass meine Zeit beim FC Bayern zu Ende geht, und Lenni den Verein verlassen wird, hat Christoph angefragt, ob ich mir eine Rückkehr nach Heimstetten vorstellen könnte.

Wären Sie auch in die Bayernliga gewechselt?

Die Gespräche zwischen Christoph und mir waren schon zwei, drei Wochen vor Saisonende ziemlich weit – als noch völlig offen war, wohin die Reise geht. Für mich war also klar, dass ich ligaunabhängig nach Heimstetten gehe. Wobei es mich natürlich sehr gefreut hat, dass die Mannschaft den Klassenerhalt gepackt hat.

Sie wechseln von der Frauen-Bundesliga in die Regionalliga der Männer, vom FC Bayern zum SV Heimstetten. Was sind die Unterschiede?

Beim FCB hatten wir beste Rahmenbedingungen, alle waren hauptamtlich angestellt, wir haben zweimal am Tag trainiert, und zu Auswärtsspielen in der Champions League sind wir geflogen. In Heimstetten ist das Umfeld ganz anders, viele Spieler studieren oder arbeiten. Statt sechs oder sieben sind es drei Trainingseinheiten pro Woche. Da muss man als Trainer genau überlegen, was man in dieser Zeit unterbringt.

Um welche Bereiche werden Sie sich beim SVH kümmern?

Ich werde vor allem für die Trainingsarbeit und die Videoanalysen zuständig sein – das habe ich schon beim FC Bayern gemacht. Außerdem werde ich mit den Spielern viel im taktischen Bereich arbeiten.

Wie ist das von der Ansprache her? Gehen Sie mit den Männern anders um als mit den Frauen?

Nein, ich denke nicht. Womöglich kann man im Vier-Augen-Gespräch einen Mann auch mal einen Tick härter kritisieren als eine Frau, aber aus meiner Sicht ist die Ansprache zu 99 Prozent gleich. Die Spieler in Heimstetten sind ja auch ähnlich alt wie die Spielerinnen beim FC Bayern – alle so Anfang, Mitte zwanzig.

Trotz des Klassenerhalts erlebt der SVH zurzeit einen größeren Umbruch. Was ist nächste Saison in der Regionalliga drin?

Unser Ziel ist der Klassenerhalt – und das wird wieder eine große Herausforderung. Aber wenn wir es schaffen, dass sich in der jungen Mannschaft eine Kultur entwickelt, in der jeder Bock hat mitzuziehen, und wir wieder ein Stück weit „Die jungen Wilden“ werden – dann denke ich, dass wir eine gute Saison spielen können.

Das Gespräch führte
Patrik Stäbler.

Aufrufe: 013.6.2019, 10:13 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor