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Spielbericht
21.12.2019, Fussball 1. Liga: FC Bayern München - Wolfsburg MIS / Renate Feil/M.i.S.
21.12.2019, Fussball 1. Liga: FC Bayern München - Wolfsburg MIS / Renate Feil/M.i.S.

FC Bayern: Joshua Zirkzee knipst erneut als Joker 

Wuschelkopf im Märchenland

Dieses Mal waren es 150 Sekunden. Der 18-jähirge Niederländer trifft erneut kurz nach seiner Einwechslung und leitet den Sieg für den Rekordmeisters ein.

München – Das Märchen geht weiter: Joshua Zirkzee (18) hat den FC Bayern kurz nach seiner Einwechslung zum Sieg gegen den VfL Wolfsburg geschossen. Der niederländische Wuschelkopf krönte damit seine persönliche Wunderwoche. Schon am Mittwoch beim 3:1 in Freiburg hatte der Angreifer den FC Bayern in der Nachspielzeit in Führung gebracht – mit dem ersten Ballkontakt wohlgemerkt. Und weil das so schön war, wiederholte Zirkzee dieses Kunststück am Samstagnachmittag einfach.

„Es ist einfach nur geil, sich das mitanzusehen. Es ist brutal. Eine unglaubliche Woche für ihn“, meinte David Alaba. Zirkzee selbst verließ die Arena wortlos, hat vom Verein – wie üblich bei Nachwuchstalenten – vorerst einen Maulkorb verpasst bekommen. Auf dem Rasen war der 18-Jährige weniger zurückhaltend, nahm Nationalspieler Serge Gnabry im Strafraum beinahe den Ball vom Fuß – mit Recht, wie sich Sekunden später zeigte.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic freute sich über den erneuten Beweis, dass in der bayerischen Nachwuchsschmiede „sehr gut“ gearbeitet werde. Überflieger Zirkzee holte er aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Salihamidzic: „Es ist die Basisarbeit, dass wir die jungen Spieler in Ruhe entwickeln, viel mit ihnen reden und dass Joshua jetzt nach der Erfolgsstory auf dem Boden bleibt. Er weiß, dass er eine große Zukunft hat, aber er muss auch wissen, dass er viel dafür arbeiten muss.“

Trotzdem steht die Frage im Raum, ob sich mit Zirkzee ein junger Mann aus den eigenen Reihen anschickt, den für gestandene Profis undankbaren Posten als Lewandowski-Ersatz einzunehmen. „So wie Joshua das in den zwei Spielen gemacht hat, war es sehr gut. Das haben wir uns natürlich gewünscht. Wir haben auch Fiete Arp im Hintergrund und noch viele andere junge Spieler, die nachrücken können“, meinte Salihamidzic – wollte dem Niederländer nicht zu viel Last auf die durchaus breiten Schultern laden.

Im Trainingslager in Katar (4. bis 10. Januar) muss sich der Wunderknabe neu beweisen. Salihamidzic sagte: „Wir werden einige junge Spieler mitnehmen – und dann schauen wir, wer am besten abschneidet.“ Zirkzee hat zweifellos vorgelegt. jau, bok

Aufrufe: 023.12.2019, 10:17 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jonas Manuel Austermann BonAutor