München - In den letzten Tagen gab es viel Wirbel rund um den FC Bayern München . Neben der Causa Alaba, die Hansi Flick inzwischen deutlich auf die Nerven geht, macht vor allem das Coronavirus den Münchnern zu schaffen. Vor mehreren Tagen war Flügelflitzer Serge Gnabry „falsch positiv“ getestet worden. Nun kommt auch bei Abwehrmann Niklas Süle der Verdacht auf, dass dieser gar nicht mit COVID-19 infiziert ist.
Am Donnerstag verkündetet der deutsche Rekordmeister dann, dass auch Youngster Joshua Zirkzee positiv auf das Corona-Virus getestet worden ist. Er befindet sich wie Süle in häuslicher Quarantäne, so die Pressemitteilung des Vereins.
Einen Tag später kommen erneut Zweifel auf, ob auch Zirkzee „falsch positiv“ getestet wurde. Ein zweiter Test habe ein negativen Befund ergeben, will die Bild erfahren haben. Nun müssen weitere Tests durchgeführt werden, um Klarheit zu bekommen.
Für den niederländischen Junioren-Nationalspieler ist es der nächste Rückschlag in dieser Saison. Der Youngster schoss sich letztes Jahr ins Rampenlicht beim FC Bayern München. Unter Hansi Flick bekam er bei den Bayern-Profis erste Einsätze in der Bundesliga. Vor allem durch seine späten Tore in entscheidenden Spielen stand er plötzlich in den Schlagzeilen.
Seine Quote aus der Saison 2019/20 kann sich sehen lassen: In neun Bundesliga-Spielen erzielte er vier Tore. Lange wurde er als potentieller Lewandwoski-Ersatz gehandelt. Hinzu kommt, dass er sich Champions-League Sieger (ein Einsatz) nennen darf. Und das im Alter von nur 19 Jahren.
Seine gute Form konnte er jedoch nicht in die neue Saison retten. Zuletzt wurde er von Hansi Flick öffentlich abgewatscht und war zunächst kein Thema mehr für den Kader der Profis. Er verletzte sich am Sprunggelenk, kam deshalb nicht fit aus dem Urlaub zurück und wurde dafür vom Chefcoach kritisiert.
Nun kommt mit dem positiven Corona-Test der nächste Rückschlag für den Youngster. Stolpersteine sind normal im Leben eines jungen Fußballers. Nun liegt es an Zirkzee selbst, ob er diese schlechte Phase abschüttelt und sich wieder bei Hansi Flick aufdrängen kann.
Bei den Bayern-Profis hat er auf jeden Fall starke Konkurrenz. Mit der späten Verpflichtung von Eric Maxim Choupo-Moting und der Dauer-Weltklasse-Form des europäischen Fußballer des Jahres Robert Lewandowsk i braucht Zirkzee erneut eine kleine Leistungsexplosion, um sich ins Starensemble zurückzukämpfen.
Denkbar ist, dass sich der 19-Jährige im Winter wie einige andere Talente ausleihen lässt. Bereits im Sommer 2020 gab es verschiedene Anfragen für den Youngster. Bayern wollte ihn jedoch halten. "Er bleibt, wird sich weiterentwickeln und lernen. Jetzt muss Joshua zeigen, dass er Mentalität besitzt.", so Sportvorstand Hasan Salihamdicic gegenüber kicker Anfang Oktober. Sein Vertrag an der Säbener Straße läuft noch bis 2023.
(Johanna Grimm)