2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Johannes Benz (Mitte) war nach dem 3:0-Sieg am Freitagabend bestens gelaunt.  Johannes Traub
Johannes Benz (Mitte) war nach dem 3:0-Sieg am Freitagabend bestens gelaunt.  Johannes Traub

„Etwas historisches“: Eichstätt-Manager Benz jubelt nach Sieg bei Bayern II

VfB erobert das Grünwalder Stadion

Der Lauf des VfB Eichstätt hat einen neuen Höhepunkt gefunden: Die Kicker aus der Universitätsstadt fertigten die kleinen Bayern im heimischen Stadion ab. Für Johannes Benz, sportlicher Leiter des VfB, ein historischer Moment.

Wäre das Flutlicht im Grünwalder Stadion nach Spielende ausgefallen, es hätte wohl kaum jemand bemerkt. So sehr strahlten die erfolgreichen Gäste vom VfB Eichstätt um Manager Johannes Benz nach dem 3:0-Sieg. Nicht nur für den 59-Jährigen ist der Dreier in der Landeshauptstadt etwas ganz besonderes : „Der Sieg ist etwas historisches, das kann man noch gar nicht so richtig greifen.“

Tatsächlich verlangt der Auftritt des kleinen Vereins größten Respekt, denn die Reserve des deutschen Rekordmeisters stellte den Eichstättern die absolut erste Garde entgegen. „Ich wusste, nachdem ich die Aufstellung gesehen habe, dass sie uns nicht unterschätzen“, berichtet Benz: „Die kleinen Bayern haben heute mit voller Kapelle gespielt. Sie haben wohl aber nicht damit gerechnet, dass wir so eine Musik nach vorne machen. Das war ihr Problem.“

Dabei stellt der VfB nach Schweinfurt und den kleinen Bayern selbst die drittbeste Offensive der Regionalliga und das war von Beginn an zu spüren. Die Gäste verzichteten nicht nur auf das übliche Abtasten, sondern zeigten sich darüber hinaus überaus mutig und hungrig auf Tore. Doch ein Power-Start allein reicht natürlich nicht zum Sieg. Nach dem zweiten Torerfolg musste der VfB zittern, nicht wieder einzubrechen, gesteht Benz: „Ich hatte Angst, dass wir runter kippen, aber die Euphorie der zwei Tore haben den Puls von 160 wieder auf 190 rauf geholt.“

Nach dem Eichstätter Doppelschlag, Scintu und Lushi hatten in der 23. und der 26. Minute getroffen, ging es also mit der 2:0-Führung in die Pause. Diese furiose erste Halbzeit war offenbar fest geplant, denn unter der Woche hatte die sportliche Leitung das Team heiß gemacht: „Wir rocken das Grünwalder Stadion, etwas anderes geht nicht - egal wie.“

Für den sportlichen Leiter war das aber noch lange nicht die Vorentscheidung. Erst nachdem Scintu seinen Doppelpack geschnürt hatte und der VfB mit einer 3:0-Führung im Rücken den eigenen Sechzehner dicht machte, wurde es entspannter. Am Ende stand also ein mehr als verdienter Auswärtssieg, den in Eichstätt niemand mehr so schnell vergessen wird. Vor allem nicht, weil der VfB zum Regionalliga-Auftakt im Juli noch mit 1:5 im Heimspiel gegen den Nachwuchs von der Säbener Straße unter die Räder kam.

Nach der Revanche sitzt der letztjährige Aufsteiger auf einmal dem FC Bayern im Nacken und hat drei Zähler Vorsprung auf den Drittplatzierten 1.FC Schweinfurt. Doch die Euphorie steigt dem Macher nicht zu Kopf. Die Frage nach einem möglichen Aufstieg oder der Qualifikation für den DFB-Pokal beantwortete er einfach mit einem Lachen und schob nach: „Wir wollen 40 Punkte erreichen.“

Bereits in München wurde die Nacht zum Tag gemacht

Dass das nicht das einzige Saisonziel bleiben kann, dürfte bei aktuell 36 Zählern klar sein, auch wenn es der Aufstieg wohl auf keinen Fall sein wird, wie Benz klar stellt. Der VfB hat keine Ambitionen, in die 3. Liga aufzusteigen, sondern möchte auch in der kommenden Saison die Regionalliga Bayern unsicher machen.

Der VfB feiert den Sieg mit den Fans im Grünwalder Stadion

Text: Moritz Bletzinger

Aufrufe: 05.11.2018, 17:12 Uhr
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