2024-05-02T16:12:49.858Z

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Niklas Dorsch will sich voll auf die Saison konzentrieren. F: Leifer
Niklas Dorsch will sich voll auf die Saison konzentrieren. F: Leifer

Dorsch: "Ich bin eher der offensivere Toni Kroos"

Kapitän mit Kampfansage an die Löwen

Niklas Dorsch ist seit fünf Jahren beim FC Bayern München und seit dieser Saison Kapitän der Amateurmannschaft. In der Regionalliga Bayern sitzt er mit seiner Mannschaft den Löwen im Nacken und "will am Ende ganz vorne stehen". Niklas Dorsch spricht im Interview auf FCBayernTVlive über seine Entwicklung, Ziele und Vorbilder.

Mit 14 Jahren wagte Niklas Dorsch den großen Schritt aus der Jugend des 1.FC Nürnberg zum FC Bayern. Nun ist er mit gerade mal 20 Jahren in der Amateurmannschaft der Bayern und hat das Vertrauen von Trainer Tim Walter bekommen, die Mannschaft als Kapitän anzuführen. Walter sieht eine positive Entwicklung bei seinem Spielführer. "Er kann immer noch den nächsten Schritt gehen. Er muss noch mehr lernen, in jedem Training Gas zu geben. Die Mentalität braucht er, um sich im Profi-Bereich zu etablieren und den nächsten Schritt zu machen."

Seit 2014 darf der Nachwuchsspieler immer wieder im Training der Profis reinschnuppern und seine Erfahrungen sammeln. An sein aller erstes Training bei den Weltstars kann sich Dorsch noch ganz genau erinnern. Es war eine Trainingseinheit unter dem "Fußball-Philosophen" Pep Guardiola. "Ich war natürlich extrem motiviert. Bei meiner allerersten Aktion bin ich Sebastian Rode etwas unangenehm auf den Fuß gestiegen. Er ist danach auch zwei Wochen verletzungsbedingt ausgefallen.", erinnert sich der gebürtige Lichtenfelser. "Das war ein nicht so tolles Gefühl, wenn Du weißt, Du kommst als junger Spieler hoch und verletzt erst einmal jemanden." Rode nahm es aber offenbar ziemlich sportlich auf.

Spielertypen wie Thomas Müller oder Mats Hummels beeindrucken Dorsch bei den Profis besonders und gehen auf dem Trainingsplatz voran, binden die jungen Kicker ein und geben Tipps. "Wenn man mit so Weltklasse-Spielern spielen darf, kann man sehr viel lernen und mitnehmen, egal ob im Wettkampf oder Training. Ich versuche viel aufzunehmen, um es dann bei den Amateuren oder in der Jugend weitergeben zu können." Dennoch sieht Dorsch einen großen Unterschied zwischen dem Amateur- und dem Profi-Fußball, vor allem im Tempo und den technischen Fähigkeiten. "Körperlich ist es bei den beiden ziemlich ähnlich und bei den Amateuren vielleicht sogar noch mehr gefordert, weil es härter zur Sache geht und Du mehr in die Zweikämpfe kommst. Bei den Profis muss Du einfach schneller schalten und technisch sauberer sein."

"Eher der offensivere Toni Kroos"

Wenn Dorsch auf seine Vorbilder angesprochen wird, bennent er Ex-Bayern-Star Toni Kroos. "Als ich hier ins Internat gekommen bin, durfte ich immer dort drüben auf den Trainingsplatz schauen und habe sehr genau mitverfolgt, wie er trainiert.",sagt Dorsch über den heutigen Real-Strategen. Doch er selber sieht sich eher als "offensiveren Toni Kroos. Ich gehe auch vorne ab und zu in den Strafraum, was er ja nicht so macht, obwohl er es kann."

Neben Toni Kroos gehört auch "Krieger" Arturo Vidal zu seinen Vorbildern. "Ob im Zweikampf oder auch seine Torgefährlichkeit - er ist auf jeden Fall ein Spieler, an dem ich mich orientiere." An seiner Torgefahr arbeitet der 20-jährige Mittelfeldspieler seit dieser Saison. Tim Walter habe ihm mit auf den Weg gegeben, dass er noch viel torgefährlicher werden müsse. "In den letzten Jahren habe ich ein Tor geschossen und in dieser Saison erst drei, aber trotzdem schon besser. Ich arbeite in jedem Training daran, dass ich mit meinem ersten Kontakten mehr nach vorne als quer spiele", sagte Dorsch dazu.

In diesem Sommer läuft der Profi-Vertrag, den er vor zwei Jahren unterschrieben hat, aus. "Was für Optionen sich dann beiten, zeigt sich, wenn die Saison vorbei ist. Davon abhängig ist natürlich, wie gut die Saison verläuft, wie gut ich mich und wie gut wir uns als Mannschaft präsentieren."

Für den Junioren-Nationalspieler stehen entscheidende Woche an. Der Sprung zu den Profis des FCB dürfte auch nach dieser Saison zu groß sein. Gelingt doch noch der Aufstieg in die 3. Liga, würde eine erneute Verlängerung für beide Seiten Sinn machen. Bleiben die kleinen Bayern noch mindestens ein weiteres Jahr in der Regionalliga, muss sich der 20-Jährige Gedanken machen, wenn er den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen möchte. Eine Vertragsverlängerung in Verbindung einer Ausleihe oder doch zu einem Team in der 2. oder 3. Liga? Anfragen wird es sicherlich einige geben.

"Gegen Sechzig ist es immer etwas besonders"

Auch in seinem eigenen Interesse will er mit seinen Mannschaftskollegen in der Regionalliga Bayern nochmals voll angreifen. "Wenn wir die Hinrunde anschauen, sind wir auch in der Lage, ganz vorne mitzuspielen - vor allem, wenn man das Spiel gegen Sechzig sieht. Das wollen wir in den restlichen Spielen auch unter Beweis stellen." Am 29.04 steht das nächste Stadtderby an und es könnte heuer ein ganz besonderes Duell um die Meisterschaft werden. "Die erlebst du nicht jedes Wochenende in der Regionalliga. Vor allem, wenn es dann eben noch gegen Sechzig geht, ist es immer etwas besonders und man will da einfach gewinnen". Die Jungs kennen sich untereinander und "da will man es denen erst recht beweisen".

16 Spiele haben die kleinen Bayern noch Zeit, den Druck auf die Löwen weiter zu erhöhen. Das Ziel von Niklas Dorsch und seiner Mannschaft sind die Meisterschaft und damit die zwei Aufstiegsspiele für die 3. Liga. "Da sind solche Spiele wie gegen Sechzig extrem wichtig. Ich kann allen Fans versprechen, die dann vor Ort sein werden, dass wir alles reinhauen werden, was wir haben und können. Wenn wir das machen, dann kann uns eigentlich sehr wenig aufhalten." Am Samstag muss er auf der Tribüne des Grünwalder Stadions Platz nehmen und kann seinem Team gegen den VfR Garching nicht helfen. Durch seine fünfte Gelbe Karte kann er erst gegen 1.FC Schweinfurt am 6.März am Spielbetrieb teilnehmen.

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Aufrufe: 02.3.2018, 14:51 Uhr
Aylin BahrmannAutor