2024-05-17T14:19:24.476Z

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FIFA World Football Museum in Zurich dpa / Ennio Leanza
FIFA World Football Museum in Zurich dpa / Ennio Leanza

Brasiliens Rechtsverteidiger-Legende über FC Bayern: “Kimmich ist noch nicht der neue Lahm“

„Lahm immer noch die absolute Nummer eins“

Cafu stand mit Brasilien gleich drei Mal im Endspiel um den größten Titel der Fußballwelt. Im tz-Interview sprach er über Philipp Lahm, Joshua Kimmich und seine besondere Lunge.

München - Er ist Mr. WM-Finale! Cafu (48) stand mit Brasilien gleich drei Mal im Endspiel um den größten Titel der Fußballwelt. Der Rechtsverteidiger spielte u.a. für die AS Rom und den AC Mailand, galt als Bester seiner Zunft. Am Rande der Laureus Awards sprach Cafu im tz-Interview über Philipp Lahm, Joshua Kimmich und seine besondere Lunge.

Cafu, Sie haben Deutschland wohl nicht in guter Erinnerung. Stichwort: 1:7…

Cafu: In meiner Erinnerung gibt es nur noch den brasilianischen 2:0-Sieg gegen Deutschland im WM-Finale 2002 (lacht).

Sie waren jahrelang einer der besten Rechtsverteidiger der Welt. Wer ist für Sie aktuell der Beste?

Cafu: Dani Alves ist für mich derzeit der beste Rechtsverteidiger. Dani Carvajal von Real Madrid ist aber auch ein fantastischer Spieler - genauso wie Rafinha von den Bayern.

„Für mich ist Lahm immer noch die absolute Nummer eins“

Sie haben Philipp Lahm einmal in höchsten Tönen gelobt. Joshua Kimmich ist sein Nachfolger beim FC Bayern. Wie sehen Sie ihn?

Cafu: Er ist noch nicht der neue Philipp Lahm. Ich hatte die große Ehre, gegen Lahm zu spielen. Er war Kapitän der deutschen Mannschaft, hat sie sehr stark repräsentiert. Für mich ist Lahm immer noch die absolute Nummer eins, wenn man in die Vergangenheit blickt.

Kann Kimmich denn so gut werden wie Lahm?

Cafu: Ja, das kann er. Aber das braucht Zeit - und Kimmich muss Weltmeister werden, um den Status eines Philipp Lahm zu erreichen.

Kimmich ist - wie Sie einst - ein sehr offensivstarker Verteidiger. Was ist wichtig, um die richtige Balance zu finden?

Cafu: Man muss sehr, sehr gute Lungen haben. Sir Alex Ferguson hat einmal über mich gesagt, ich hätte vier… (lacht). Spaß beiseite: Man muss hart arbeiten und viel trainieren, um immer wieder angreifen und anschließend auch noch verteidigen zu können. Wichtig ist, dass man das 90 Minuten lang mit der gleichen Präzision und Kraft macht.

„Technische Fähigkeiten verlernst du nicht“

Sie haben Ihre Position gespielt, bis Sie 37 waren. Was war das Geheimnis?

Cafu: Als ich 32 wurde, wusste ich, dass ich mehr Training und Hingabe brauche, weil ich mit meiner Kondition nicht mehr bei den 20-Jährigen mithalten kann. Technische Fähigkeiten verlernst du nicht, aber die Lungen lassen nach.

Beim FC Bayern spielen mit Arjen Robben (34) und Franck Ribéry (35) auch zwei Oldies.

Cafu: Auch in ihrem Alter sind das zwei tolle Spieler, die immer noch den Unterschied machen können.

In der Champions League läuft das Achtelfinale. Wie sehen Sie die deutschen Teams?

Cafu: Ab dem Achtelfinale sind nur noch Teams dabei, die die Champions League gewinnen können. Jede Mannschaft muss jetzt sehr vorsichtig sein…

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Aufrufe: 022.2.2019, 08:55 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jonas AustermannAutor