2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Als kopfballstarker Abwehrspieler hat Lasse Jürgensen einen Stammplatz in der U23 des FC Augsburg.
Als kopfballstarker Abwehrspieler hat Lasse Jürgensen einen Stammplatz in der U23 des FC Augsburg. – Foto: Klaus Rainer Krieger

Ein Däne will hoch hinaus

Beim FC Augsburg II ist der ehemalige Junioren-Nationalspieler Lasse Jürgensen gesetzt, doch der 21-Jährige aus Thierhaupten will mehr

Für eine deutsche Junioren-Nationalmannschaft hat es beim 21-jährigen Lasse Jürgensen vom FC Augsburg nicht gereicht. Aber der Sohn eines dänischen Vaters und einer deutschen Mutter absolvierte drei Länderspiele in der U16 und ein Spiel in der U17 Dänemarks. Dass es für den in Thierhaupten beheimateten Abwehrspieler nicht zu weiteren Spielen im dänischen Trikot reichte, lag am damaligen dänischen Trainer.

Wie in Dänemark zu hören war, lag es daran, dass Lasse Jürgensen kein dänisch spricht. „Eigentlich hatte ich keine Probleme, denn im Team sprechen fast alle Englisch und sogar Deutsch“, berichtet der 1,92 Meter große Innenverteidiger. Seine Großeltern leben in Vestersottrup, einem Vorort von Sonderborg, direkt hinter der deutsch-dänischen Grenze. In Thierhaupten hat er mit Freundin Katharina (19) eine Wohnung bezogen. „Wir haben uns vor zweieinhalb Jahren kennengelernt und sind seit zwei Jahren zusammen,“ verrät der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann.

Derzeit setzt er aber auf die Karte Fußball. Seit 2014 spielt der 21-Jährige für den FCA, war ein Jahr Kapitän der Augsburger A-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest und steht in der dritten Saison im Regionalligateam der U23 des FCA. „Mein Vertrag läuft Ende Juni 2020 aus. Das sportliche Nahziel ist in der zweiten oder dritten Liga zu spielen. Einen Wechsel, auch des Wohnortes, würde Kathi mitmachen. Das haben wir besprochen,“ ist von Lasse Jürgensen zu erfahren.

Da meistens nur einmal am Tag eineinhalb Stunden beim FCA trainiert wird, sieht sich Lasse auch in der Rolle des Hausmannes. „Ich koche gern und kümmere mich auch um den Haushalt, da Kathi ja arbeitet. Wir haben uns arrangiert,“ so der Deutsch-Däne aus Gräfelfing. Da begann nämlich seine Fußballkarriere. Vater Andy, Vorsitzender eines dänischen Fanclubs des FC Bayern („Er hatte auch einen in Gräfelfing gegründet“, wirft Lasse ein) brachte seinen Sohn mit fünf Jahren zum Gräfelfinger Verein. „Da habe ich bis zu den D-Junioren gespielt und dann ein Jahr beim SC Unterpfaffenhofen, von wo es zum FC Augsburg ging. Auch ein Angebot von RB Leipzig gab es, „aber da war mein Vater nicht dafür“, verrät Lasse.

Beim FC Augsburg hat sich der Abwehrspieler, der in dieser Saison auch ein Tor erzielte, einen Stammplatz in allen bisherigen Teams erkämpft. „Ich habe schon viele Trainer gehabt und nehme von allen etwas auf, was ich vielleicht später gebrauchen kann. Trainer zu sein, kann ich mir gut vorstellen“, sagt der Thierhauptener.

Auf die Frage nach Hobbys braucht Lasse Jürgensen nicht lange nachzudenken. „Alles was mit Sport zusammenhängt. Da hatte ich schon in der Schule keine Probleme“, ist vom Kaufmann mit Realschulabschluss zu erfahren. Ob er weiter in Augsburg spielen wird, ist offen. „Kontakte zu anderen Vereinen gibt es über meinen Spielerberater. Aber entschieden ist nichts,“ gibt Lasse zu.

Eines haben der Fußballer und seine Kathi gemeinsam, sie lieben Urlaub in der Wärme und mit Wasser in der Nähe. Selbst in Sri Lanka waren beide schon. „Das ist eine ganz andere Kultur. Ich brauche aber so einen Urlaub, um abschalten zu können“, gibt Jürgensen zu, der mit dem derzeitigen Abschneiden der U23 des FC Augsburg auch nicht zufrieden ist. Am Trainer liege es aber nicht, ist rauszuhören. Einen Kommentar gibt Lasse Jürgensen jedoch nicht ab.

Sein bisher größtes sportliches Erlebnis war das Spiel gegen 1860 München vor 21.000 Zuschauern am 15. Oktober 2017 in der WWK-Arena. „Das war Gänsehaut pur und wir haben 3:2 gewonnen“, blickt das Talent zurück. In Dänemark zu spielen reizt Jürgensen derzeit nicht, dazu ist er zu bodenständig. „Beim FCA habe ich mich bisher wohlgefühlt, wie auch jetzt in Thierhaupten. Mein Leben läuft in geordneten Bahnen, dank meinen Eltern und Kathi, die mich voll unterstützen“, sagt Lasse Jürgensen zum Abschluss.

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Aufrufe: 024.10.2019, 09:13 Uhr
Augsburger Landbote / Rainer EinfeldtAutor