2024-05-15T11:26:56.817Z

Pokal
Schritt für Schritt: Desinfektionsmittel-Spender sind am Gebäude des Frauen-Stadions an der Postheide schon installiert.
Schritt für Schritt: Desinfektionsmittel-Spender sind am Gebäude des Frauen-Stadions an der Postheide schon installiert. – Foto: DSC Arminia Bielefeld

Arminias Frauen fürchten Kosten für Hotel-Quarantäne

Vorbereitungen auf das Pokalspiel haben in der EDI-MEDIEN-Arena begonnen. Logistisches Problem: Die Klosterpforte in Marienfeld, die die DSC-Profis beziehen, kann sich die Frauen-Abteilung nicht leisten.

Kaum hat die Bundesregierung Grünes Licht für den Neustart der Bundesliga und der 2. Liga der Männer gegeben, da veröffentlicht die DFL auch schon die Spieltermine bis zum Saisonende. Von der 3. Liga und dem DFB-Pokal der Männer und Frauen, der natürlich die Frauen des DSC Arminia Bielefeld interessiert, spricht niemand. Immerhin geht DFB-Präsident Fritz Keller davon aus, „dass in diese Öffnung neben der Bundesliga und 2. Bundesliga auch unter dem Aspekt der Gleichbehandlung von Berufsfußballerinnen und -fußballern die unter dem Dach des DFB organisierten Profispielklassen der 3. Liga und Frauen-Bundesliga sowie der DFB-Pokalwettbewerb grundsätzlich eingeschlossen sind“.

Nach wir vor hofft der DFB bei Frauen und Männern einen Pokalsieger ermitteln zu können. Für diesen Wettbewerb gelten die gleichen Sonderspielbetriebs-Regeln wie für die Profiligen der Männer. Deshalb wird die neue Spielstätte der Frauen, die EDI-MEDIEN-Arena, entsprechend der DFL/DFB-Auflagen umgestaltet. „Wir haben einen Raum für Abstriche eingerichtet, und es sind auch schon Desinfektionsspender angebracht worden“, sagt DSC-Präsident Hans-Jürgen Laufer. Mannschaftsarzt Tim Niedergassel ist der Hygiene-Beauftragte des Teams. Darüber hinaus werden sämtliche Räumlichkeiten auf dem Gelände an der Postheide kommende Woche desinfiziert. „Wenn wir im Pokal spielen wollen, müssen wir das machen. Wir müssen diese Vorschriften ernst nehmen, und wir tun es auch“, betont Laufer. Das sei man der Mannschaft, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein DFB-Pokal-Viertelfinale erreicht habe, auch schuldig.

Um eine Bedingung hoffen die Arminen allerdings herumzukommen. Eine Woche vor dem noch festzusetzenden Spieltermin sollen die Viertelfinalisten in eine Art Hotel-Quarantäne. Für die Spielerinnen und den Klub eine kaum zu überwindende Hürde. „Viele müssten sich Urlaub nehmen“, gibt Laufer zu bedenken. Auch logistisch sei es ein Problem. Die Klosterpforte in Marienfeld, die die DSC-Profis beziehen, kann sich die Frauen-Abteilung nicht leisten. Diese müsste nach Lage der Dinge die Kosten für ein „Trainingslager“ selbst tragen. „Ich weiß im Moment nicht, wie wir das bezahlen sollen“, sagt Laufer. Er hofft noch auf ein Entgegenkommen des DFB.

Der Verein gehe angesichts der Corona-bedingten Investitionen ohnehin schon davon aus, dass die Prämie des DFB nur für den Ausgleich der Kosten reicht. Da das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, gibt es auch keine Zuschauereinnahmen. Als frühester Austragungstermin für das Spiel gegen den Erstligisten SC Sand war der 30. Mai im Gespräch. Hans-Jürgen Laufer geht davon aus, dass nicht an einem Wochentag und nicht zu Bundesligaanstoßzeiten gespielt wird. Es gibt Überlegungen die DFB-Pokalspiele der Frauen im Internet oder in den dritten ARD-Programmen live zu übertragen. „Ich hoffe, dass wir bald Klarheit darüber bekommen, wie und wann es weitergeht“, sagt Laufer und meint damit nicht nur den DFB-Pokal, sondern auch die 2. Bundesliga. Spätestens der DFB-Bundestag am 25. Mai müsste entscheiden. Möglicherweise geben der DFB-Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball sowie der Ausschuss Frauen-Bundesligen die Richtung schon etwas eher vor.

Aufrufe: 07.5.2020, 18:45 Uhr
Peter Burkamp / FuPaAutor