2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Sebastian Niebauer und seine Kameraden konnten den TV Schierling letztlich bremsen
Sebastian Niebauer und seine Kameraden konnten den TV Schierling letztlich bremsen

Müller´s Doppelpack hält Vilzing in der Erfolgsspur

Zwei Treffer des Torjägers und der Teamspirit der Beller-Elf die Garanten für den Dreier über Schierling in der Hitzeschlacht von Vilzing +++ Beller: Wir sind noch lange keine Spitzenmannschaft

Die Landesligakicker der DJK Vilzing schwimmen weiter auf eine Welle des Erfolgs. Am siebten Spieltag der laufenden Saison bezwangen die Schützlinge von Trainer Sepp Beller den niederbayerischen Ligakonkurrenten TV Schierling mit 3:2, die Huthgartenkicker bleiben damit auf Tuchfühlung zur Tabellenführung.
Einmal mehr war diesmal Torjäger Michael Müller der Matchwinner, er markierte seinen zweiten Doppelpack in dieser Spielzeit und drehte damit das Spiel zu Gunsten der Schwarzgelben, denn die DJK musste zunächst einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Die gesamte Beller-Elf zeigte große Moral und einen tollen Teamgeist, sie trotzte all den widrigen Rahmenbedingungen. Schon im Vorfeld war klar, dass die Hausherren auf zahlreiche wichtige Spieler verzichten werden müssen, die frühe kalte Dusche im sonnenüberfluteten Manfred-Zollner-Stadion in Form des 0:1 tat ihr Übriges. Die DJK hatte sich im Spielaufbau einen Fehlpass geleistet, die Gäste antworteten mit einem langen Ball auf Sturmführer Brandl, und der traf mit einer Direktabnahme der Marke „Tor des Monats“ zum 1:0 für seine Farben (3.). Das sollte den konterstarken Gästen eigentlich in die Karten spielen und zunächst sah es auch ganz danach aus: die Hausherren mühten sich redlich um den Anschluss, Schierling antwortete immer wieder mit weiten Bällen in die Spitze auf die pfeilschnellen Gröber und vor allem Christian Brandl, den die DJK über die gesamte Spielzeit kaum in den Griff bekam.
Nach einer guten Viertelstunde waren Vogl, Kufner & Co. aber endgültig im Spiel, sie investierten trotz tropischer Temperaturen unglaublich viel Substanz, und sie fanden über ihre Zweikampfstärke auch zu spielerischen Elementen. Bestes Beispiel der Ausgleich durch Kapitän Thomas Seidl nach gut 20 Minuten, nach einer Balleroberung wurde er duch Tobias Berger schön freigespielt, Vilzing´s Spielführer behielt die Nerven und traf mit seinem ersten Saisontor zum viel umjubelten Ausgleich für seine Farben. Und die Schwarzgelben legten nach, keine fünf Minuten später jubelte der heimsiche Anhang erneut über einen Treffer von Seidl nach einer Ambrus-Ecke. Doch sowohl der Unparteiische, als auch sein Assistent hatten darauf entschieden, dass der Ball nicht hinter der Linie war und ließen weiterspielen. Der Refferee sollte auch in der zweiten Halbzeit noch einmal in den Blickpunkt rücken, beim Stand von 3:2 verwehrte er einem in Augen des heimischen Lagers astreinem Tor von Ambrus die Gültigkeit, der Unparteiische wollte ein Foul am Keeper gesehen haben, der Torsteher wurde aber nur vom eigenen Mann bedrängt, als der das Leder aus den Händen gleiten ließ. Entscheidenden Charakter sollte diese Szene zum Glück für die Hausherren nicht haben, denn es blieb bis zum Ende beim 3:2.

Der vierte Treffer hätte den Huthgartenkickern aber eine kräfteraubende zweite Halbzeit erspart und daneben eine Zitterpartie in den Schlussminuten. Denn nach den beiden Müller-Treffern war es wieder Schierlings Torjäger Christian Brandl, der seine Elf mit einer Direktabnahme nach einer Ecke heranbrachte und damit für eine spannende Schlussphase sorgte (53.). Die Zuschauer jedenfalls kamen voll auf ihre Kosten, denn auch die Tore der Schwarzgelben waren sehenswert. Zum mit der Zunge schnalzen das 3:1 von Michael Müller kurz nach Wiederbeginn: Chris Kufner hatte sich den Ball erkämpft und auf Müller gespielt, der Ex-Ruhmannsfeldener zündete an der Mittellinie den Turbo, ließ sich von gleich zwei Gegenspielern nicht mehr bremsen, marschierte Richtung gegnerischem Tor und machte eiskalt das 3:1. Seinen Torriecher stellte der Goalgetter auch beim 2:1 unter Beweis, bei einer Kopfballrückgabe auf den Keeper roch der 26-Jährige den Braten, sprintete dazwischen und düpierte die Schierlinger Hintermannschaft mit dem 2:1 (35.).
In den Schlussminuten mussten die Hausherren ihrem kräfteraubenden Spiel sichtlich Tribut zollen, sie brachten aber den knappen Vorsprung über die Zeit. Eine bittere Pille mussten die Schwarzgelben aber noch schlucken, kurz vor dem Abpfiff verletzte sich Abwehrspezialist Arpad Raki, sollte er auch noch länger ausfallen, wäre das der nächste große personelle Rückschlag für die Huthgartenkicker. Ansonsten aber lacht derzeit buchstäblich die Sonne über dem Manfred-Zollner-Stadion, mit 17 Zählern aus den ersten sieben Partien haben Kapitän Seidl und seine Mannen bislang trotz regelmäßiger Rückschläge Großartiges geleistet.

DJK Vilzing – TV Schierling 3:2 (2:1)
DJK Vilzing: Riederer – Niebauer, Raki (90. Bronold), Berger, Schwander – Vogl, Seidl, Kufner – Trantina (72. Wagner), Müller, Ambrus (90. Feldmann)
TV Schierling: Wehdanner – Holz, Stockmeier P., Gerst, Will (35. Wagner) – Rieger, Polz, Siller (68. Dachs) – Gröber, Brandl
Torfolge: 0:1 Christian Brandl (3.), 1:1 Thomas Seidl (20.), 2:1 Michael Müller (36.), 3:1 Michael Müller (51.), 3:2 Christian Brandl (53.)
Schiedsrichter: Michael Balk (Ursulapoppenricht)
Zuschauer: 250
Besondere Vorkommnisse: ---

Trainerstimmen:
Sepp Beller (Vilzing): Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in der sechsten Liga spielen, da ist es ganz normal, dass Fehler passieren. Ansonsten sind wir heute sehr froh über die drei Punkte, das Spiel hätte auch anders laufen können. Wir haben uns über 90 Minuten gequält, wir haben gekämpft und sind gerannt. Wenn wir aber eine Spitzenmannschaft werden wollen, denn wir sind noch längst keine, dann müssen wir uns spielerisch noch deutlich steigern. Wir haben wieder die großen Räume in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht genutzt. Aber trotzdem, wir haben drei Punkte geholt. Insgesamt haben wir jetzt 17, und das ohne vier absolute Hochkaräter in der Mannschaft, die fehlen. Ich glaube, das ist ein absolutes Lob an die Mannschaft wert, die offensichtlich als geschlossenes Team diese Ausfälle kompensieren kann.
Stefan Dykiert (Schierling): Es sind heute viele Fehler gemacht worden, aber es war kein schlechtes Spiel. Beide Mannschaften haben alles versucht, das ist keine Selbstverständlichkeit bei dieser Hitze, denke ich. Wir sind selbst überragend ins Spiel gekommen, wir hätten die Räume sogar zum zweiten Tor nutzen können. Nach dem Ausgleich war dann die Ordnung meiner Mannschaft weg, wir haben dann auch zu viele Fouls gemacht. Es war dann fast logsich, dass wir noch ein zweiten Tor bekommen. Vilzing hat das Spiel 3:2 gewonnen, deshalb redet hinterher keiner mehr, ob das ein Foul oder nicht war beim vierten Tor. Der Sieg für Vilzing ist verdient, weil sie in den entscheidenden Situation das richtige gemacht haben. Für uns ist das eine bittere Niederlage heute.

Aufrufe: 019.8.2012, 10:34 Uhr
rdAutor