Nach Wiederbeginn nahm die Partie so richtig Fahrt auf, die Hausherren legten einen Zahn zu. Zunächst allerdings hatten sie großes Glück, dass sie nicht vielleicht schon vorentscheidend ins Hintertreffen gerieten, Keeper Michael Riederer verhinderte mit einer tollen Fußabwehr gegen den frei vor ihm aufkreuzenden Matthias Graf das 0:2 (54.). Danach bekam die Beller-Elf, bei der neben den Langzeitverletzten kurzfristig auch noch Routinier Arpad Raki ausgefallen war, das Geschehen immer besser in den Griff, Coach Sepp Beller gab mit der Einwechselung von Christian Zechmann das zusätzliche Signal zur Aufholjagd. Zechmann war erst wenige Minuten auf dem Feld, da brachte er den Ausgleich für die Schwarzgelben auf den Weg. Sein Anspiel in die Spitze legte Michael Müller ab auf seinen Sturmkollegen Hamberger, der Lamer in Diensten der Schwarzgelben zog von der Strafraumgrenze ab und traf ins linke unter Eck (65.). Fast vom Anstoß weg schlugen die Badstädter zurück, der Versuch des agilen Psohlavec wurde in letzter Sekunde zur Ecke abgelenkt. Die nächste kalte Dusche für die Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten: die Huthgartenkicker verloren den Ball in der Vorwärtsbewegung, Aschenbrenner´s Flanke landete wieder bei Martin Psohlavec, und der traf mit einem sehenswerten Kopfball gegen die Laufrichtung von Riederer zur erneuten Führung für die Rotblauen (68.).
Doch die Mannen um Kapitän Thomas Seidl steckten auch diesen Nackenschlag weg, sie zeigten unglaublich große Moral und sie wurden schnell belohnt. Eine Freistoßhereingabe von Chris Schwander wuchtete Michael Müller mit dem Kopf ins kurze Eck, erneut ein sehenswerter Treffer, für Müller war es das zehnte Saisontor. Mit dem Ausgleich bekamen die Hausherren Oberwasser, die Gäste auf der anderen Seite mussten in der Schlussphase ihrem intensiven Spiel der ersten Halbzeit etwas Tribut zollen. Niebauer & Co. wollten den Sieg nun erzwingen, wie schon in den Wochen zuvor war es vor allem ihre mentale Stärke, die den Schwarzgelben in der hektischen Schlussphase zu Gute kam. Zunächst hatte schon Michael Müller das 3:2 auf dem Kopf, sein Versuch ging aber knapp am langen Pfosten vorbei (82.). Die Pfingstrittstädter konnten sich in dieser Phase über Minuten kaum mehr befreien, mehrere Flanken segelten zunächst erfolglos in den Strafraum der Gäste. Dann war es aber Filip Trantina, der nach zweiwöchiger Verletzungspause wieder mit von der Partie war, mit einem wiederum sehenswerten Tor, der für den viel umjubelten Siegttor für seine Farben sorgte (85.). Die Gäste reklamierten heftig, wie wollten ein dem Tor vorausgehendes Foul gesehen haben, doch der Treffer zählte. Kötzting konnte in den Schlussminuten nicht mehr antworten, die DJK hatte nach einem Konter gar noch die Chance auf 4:2 zu stellen, doch Christian Zechmann zielte knapp drüber. So blieb es am Ende beim knappen Erfolg für die Schwarzgelben, erneut sammelten die Huthgartenkicker durch einen späten Treffer einen wichtigen Dreier. Über die gesamte Partie gesehen wäre sicherlich ein Remis der gerechtere Spielausgang gewesen, die Schützlinge von Erfolgscoach Sepp Beller demonstrierten aber einmal mehr ihre mentale Stärke und ihre beeindruckende Willenskraft, durch die am Ende der dritte Erfolg über die Badstadt binnen weniger Monate zu Buche stand. Der FC Bad Kötzting steckt durch die Niederlage weiter im Tabellenkeller fest, die Bastädter werden in dieser Verfassung aber sicher kein Kandidat für die Abstiegsplätze sein.
DJK Vilzing - 1. FC Bad Kötzting 3:2 (0:1)
DJK Vilzing: Riederer, Niebauer, Romminger, Berger, Bronold (61. Zechmann), Schwander, Ambrus, Seidl, Müller, Trantina (90. Schötz), Hamberger - Trainer: Beller
1. FC Bad Kötzting: Mulac, Lazar, Noe, Stang, Graf, Aschenbrenner, Frisch, Liebl (83. Kopp), Psohlavec, Faschingbauer (76. Hofner), Leligdon - Trainer: Velkoborsky
Schiedsrichter: Berg (Landshut) - Zuschauer: 900
Tore: 0:1 Psohlavec (34.), 1:1 Hamberger (66.), 1:2 Psohlavec (69.), 2:2 Müller (72.), 3:2 Trantina (86.)
Gelb-Rot: Psohlavec (87./1. FC Bad Kötzting/Unsportlichkeit und Foulspiel)
Trainerstimmen:
Sepp Beller (Vilzing): Ich muss beiden Mannschaften ein großes Kompliment machen, man darf nicht vergessen, wir haben Ende November und beide Mannschaften haben heute das 21. Punktspiel bestritten. Auf sehr schwierigem Boden haben beide Manschaften den Zuschauern ein sehr intensives Derby geboten, beide Mannschaften hätten als Sieger vom Platz gehen können. Warum hat Vilzing gewonnen? Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir durch ein spätes Tor als Sieger vom Platz gehen. Man muss zum wiederholten Male feststellen, dass die Mannschaft, die ja bei weitem nicht die spielerisch beste Mannschaft der Liga ist, einen unglaublichen Charakter hat, eine tolle Motivation und einen beeindruckenden Zusammenhalt hat und immer bis zum Schluss alles gibt. Man hat nach dem 1:1 und dem 2:2 gesehen, die Mannschaft wollte noch eins drauf legen, und es is ihr gelungen. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir jetzt als Spitzenreiter in das neue Jahr 2013 gehen.
Jan Velkoborsky (Bad Kötzting): Erst einmal Gratulation zum Sieg. Wir waren heute ganz gut drauf und sind zweimal in Führung gegangen. Leider zählt aber nur, was nach 90 Minuten steht, und das war das 3:2. So ist manchmal der Fußball, unser Problem war, wir haben zu einfach die Tore kassiert. Sonst kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen, wir haben alles gegeben, aber leider haben wir keine Punkte.