»Familie geht vor«: Gotthardt nimmt in Altdorf den Hut

"Die Zeit in Altdorf war bzw. ist sehr schön. Das Umfeld und das Team sind einfach super und die Arbeit hier macht mir richtig Spaß. Der Grund für meine Entscheidung ist aber rein familiär bedingt. Wir haben am 18. Dezember zum dritten Mal Nachwuchs bekommen und jetzt geht einfach die Familie vor", erklärt der 37-Jährige, der dem Verein aber erhalten bleiben wird. "Mein Pass wird in Altdorf bleiben und wie ich mich kenne werde ich mit Sicherheit gelegentlich im Training vorbeischauen. Und falls Not am Mann ist kann ich mir auch gut vorstellen, mal in der zweiten Mannschaft auszuhelfen - sofern mich der Trainer brauchen kann". Bei der DJK nimmt man den Rückzug des sympathischen Chefanweisers mit viel Wehmut zur Kenntnis. "Wir verlieren mit Gotti nicht nur einen ausgezeichneten Übungsleiter, der sich weit über das normale Maß hinweg bei uns engagiert, sondern auch einen nach wie vor außergewöhnlichen Fußballer und Menschen. Es ist zwar sehr schade, dass die bis dato durchaus erfolgreiche Zusammenarbeit im Sommer zu Ende geht, aber Gottis Gründe sind für uns alle absolut nachvollziehbar. Es macht einfach Spaß mit ihm zusammen zu arbeiten und es freut mich sehr, dass er uns nicht ganz den Rücken kehrt, da ich in ihm einen guten Freund und Ratgeber hinzu gewonnen habe. Aber noch haben wir einige gemeinsame Aufgaben zu erledigen, um die gesteckten Ziele zu erreichen", betont Abteilungsleiter Christian Kraust, der sich bereits in Gesprächen zur Nachfolgesuche befindet und dabei auch auf Gotthardts Unterstützung zählen kann.

Kraust: »Wir verlieren mit Gotti nicht nur einen ausgezeichneten Übungsleiter, der sich weit über das normale Maß hinweg bei uns engagiert, sondern auch einen nach wie vor außergewöhnlichen Fußballer und Menschen.«

Für die Altdorfer geht es in dieser Saison wie auch schon in den vergangenen Jahren nur um den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Nachdem man diesen zuletzt zweimal in Folge erst über den Umweg Relegation schaffte, erhoffen sich die Verantwortlichen dieses Mal etwas weniger Nervenkitzel. Hoffnung dazu geben vor allem die beiden Heimsiege vor dem Winter gegen Dingolfing und Langquaid. Dennoch beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone lediglich drei Zähler. "Mit den sieben Punkten aus den letzten drei Spielen der Herbstrunde haben wir uns eine gute Ausgangssituation für die Rückrunde geschaffen. Allerdings bin ich überzeugt, dass sich unser Gotti davon nicht täuschen lässt und alles daran setzen wird, sich und die Jungs auf die kommenden Aufgaben entsprechend vorzubereiten. Er ist ein ehrgeiziger Typ, der sehr großen Wert auf Fitness legt. Dank dieser Tugenden konnten wir uns letzte Saison auch in der Relegation den Klassenerhalt sichern. Mannschaft und Abteilungsleitung werden jedenfalls alles dafür tun, um unseren Coach mit dem erneuten Klassenerhalt würdig zu verabschieden", so Fußballboss Kraust, der für die Winterpause keine personellen Veränderungen vermelden kann. Größtes Manko bei der DJK ist eindeutig die Offensive: mit 22 Treffern stellt man den schwächsten Angriff der Liga, ganze neunmal blieb man ohne eigenen Torerfolg und in den ersten acht Saisonpartien sogar sechsmal komplett ohne Treffer. Auf der anderen Seite zählt die Defensive zu den Top Fünf der Liga und soll auch in diesem Jahr entscheidend zum Ligaverbleib beitragen. Für den 15. Februar ist der Auftakt für die Wintervorbereitung angesetzt, in der der Grundstein für den Klassenerhalt 4.0 gelegt werden soll - auch im Sinne des scheidenden Spielertrainers. "Ich möchte mich gerne mit dem vorzeitigen Klassenerhalt verabschieden. Das wird natürlich sehr anspruchsvoll werden, aber mit der richtigen Einstellung ist es durchaus realistisch", sagt Andi Gotthardt abschließend.

Die DJK-Chronik in den letzten Jahren: