Der 1. FC Schweinfurt 05 wie auch der betroffene Spieler Joseph Mensah, der seit der positiven A-Probe am 21. Oktober vorläufig gesperrt ist und dem ein Strafmaß von bis zu zwei Jahren Sperre droht, hängen in der Luft. Schweinfurts Trainer Gerd Klaus erläutert die Problematik: "Erst einmal ist es so, dass wir den Spieler ja weiter bezahlen müssen. Wenn wir das Urteil wüssten, dann könnten wir handeln. Denn es könnte ja auch sein, dass wir bei einer längeren Sperre einen weiteren Spieler verpflichten müssen. Das wissen wir aber jetzt noch nicht und daher wäre es wichtig, dass es baldmöglichst zu einer Entscheidung käme." Auch für Mensah, der derzeit bei seinen Eltern in Frankfurt weilt und sich beim FSV Frankfurt als Trainingsgast fit hält, ist die Sache mehr als unerfreulich. "Ich weiß ja immer noch nicht, wie es für mich weitergeht. Fußball ist mein Job, den ich gerne ausübe, aber im Moment nicht ausüben kann. Die psychische Belastung ist für mich sehr hoch." Und noch eine Sache belastet Mensah: "Ich hoffe nicht, dass dem 1. FC Schweinfurt 05 die drei Punkte aus dem 2:1-Sieg in Buchbach aberkannt werden."
Das hofft auch Trainer Klaus nicht, denn die bei Mensah nachgewiesene verbotene Substanz Amphetamin lag bei einem Wert von 200 Nanogramm. Der Grenzwert ist unlängst auf 100 Nanogramm heruntergesetzt worden und lag vor zwei Jahren noch wesentlich höher. Wie von Mannschaftsarzt Dr. Reiner Wirsching zu erfahren war, könne eine Leistungssteigerung erst bei der 1000-fachen Menge erwartet werden. "Daher gehe ich nicht davon aus, dass uns die Punkte genommen werden. Denn der Wert ist so niedrig, dass von einem leistungsfördernden Doping nicht auszugehen ist", führt Klaus an. Wann es zu einer Entscheidung kommt, ist weiterhin ungewiss. "Der Fall wird aktuell noch vom VSG behandelt", heißt es auf FuPa-Nachfrage bei der BFV-Pressestelle. Für die Vorfälle rund ums Heimspiel gegen den FC Eintracht Bamberg am 31. Oktober wurde der FC 05 allerdings im Laufe der Woche bereits mit einer Geldstrafe von 500 Euro wegen "Verletzung der Platzdisziplin" belangt. Schweinfurter Fans hatten den gegnerischen Anhängern zwei Transparente abgenommen und diese verkehrt rum in ihrem Block zur Schau gestellt. Zudem soll es nach dem Spiel vor dem Stadion zu einem Zwischenfall gekommen sein, als zwei Bamberger Funktionären die Fanschals unter Androhung von Gewalt abgenommen wurden. "Für uns ist die Strafe unverständlich, wenn sich diese auf die Vorfälle vor dem Stadion, die nicht schön waren, beziehen. Denn der Verein kann ja nicht für Dinge in Haftung genommen werden, die sich außerhalb des Stadions abgespielt haben, wenngleich wir diesen Vorfall natürlich sehr bedauern", meint Coach Klaus dazu.