2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Dies dürfte wohl der letzte gemeinsame Torjubel des treffsichersten Wormatia-Trios der vergangenen Saison gewesen sein: Zwar bleibt Florian Treske (links), und mit Benjamin Maas ist die Wormatia in guten Gesprächen, aber Ali Özgün (rechts) zieht es wohl in die Türkei. Die Szene entstand beim letzten Saisonspiel gegen Saarbrücken nach dem 2:0 durch Maas.	Foto: pa / Balzarin / Archiv
Dies dürfte wohl der letzte gemeinsame Torjubel des treffsichersten Wormatia-Trios der vergangenen Saison gewesen sein: Zwar bleibt Florian Treske (links), und mit Benjamin Maas ist die Wormatia in guten Gesprächen, aber Ali Özgün (rechts) zieht es wohl in die Türkei. Die Szene entstand beim letzten Saisonspiel gegen Saarbrücken nach dem 2:0 durch Maas. Foto: pa / Balzarin / Archiv

,,Da tut sich noch viel"

Marcel Gebhardt sieht Wormatia gut gerüstet / Fünf Regionalligisten finanziell in einer anderen Liga

Worms. Die letzte ,,Ferienwoche" für die Spieler des Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms ist angebrochen. Bereits am Samstag versammelt Cheftrainer Sascha Eller die Mannschaft beim Trainingsauftakt um sich. Die WZ sprach mit Marcel Gebhardt, dem Sportlichen Leiter der Wormatia, über die aktuelle Situation rund um den Kader.

Herr Gebhardt, die Vertragsverlängerung mit Torhüter Tim Paterok vor einer Woche war die letzte Personalie, die die Wormatia verkündet hat. Wie sieht die Situation jetzt aus?

Im Moment haben wir elf Spieler unter Vertrag. Das ist eine gute Situation - auch weil uns kaum Stammspieler verlassen haben. Neben Paterok bleiben uns schließlich Florian Treske, Alan Stulin, Eugen Gopko, Benni Himmel, Meik Karwot, Sandro Loechelt, Ricardo Antonaci, Enis Saiti und Rik Hiemeleers erhalten. Außerdem haben wir Sebastian Schmitt aus unserer A-Jugend an uns gebunden.

Das ist aber noch ein bisschen wenig...

Klar, aber in dieser Woche wird sich definitiv noch etwas tun. Bis zum Trainingsauftakt werden wir die guten Gespräche mit dem einen oder anderen aus dem Kader der vergangenen Saison zum Abschluss bringen.

Bleibt Ali Özgün?

Da bin ich ganz ehrlich: Das sieht nicht so aus. Der Verein hat viele Dinge versucht, ihn zum Bleiben zu bewegen. Aber Ali will unbedingt noch einmal seine Chance versuchen, in die Türkei zu wechseln. Mit seinen 27 Jahren ist es wohl für ihn die letzte Gelegenheit, den Sprung zu wagen.

Das heißt, dass es in der Offensive im Moment noch dünn aussieht?

Ja, wir sind auf der Suche nach Offensivspielern. Wir haben mit wirklich vielen Spielern - nicht nur für den Angriff - gesprochen und wir waren auch mit einigen sehr weit. Aber finanziell ist die Konkurrenz dann doch besser aufgestellt. Da müssen wir uns nichts vormachen. Vereine wie der SV Waldhof, die Offenbacher, die Saarbrücker und dann noch Homburg und Elversberg spielen finanziell im Grunde in einer anderen Liga. Wir müssen dann sehen, wie wir den Spielern andere Möglichkeiten eröffnen können, um mithalten zu können.

An was denken Sie da?

Beispielsweise an berufliche Perspektiven. Das ist alles sehr vielschichtig. Im Profibereich geht es meistens nur ums Gehalt und vielleicht noch um Ausstiegsklauseln im Vertrag. Bei uns spielen viel mehr Aspekte eine Rolle.

Überzeugende Argumente müssen Sie auch noch für Spieler in anderen Mannschaftsteilen aufbringen - beispielsweise fällt Eugen Gopko lange aus. Was wird die Wormatia tun?

Der Ausfall von Eugen durch den Kreuzbandriss ist natürlich ein großer Verlust. Für mich war er einer der konstantesten Spieler der letzten Saison. Er wird am Donnerstag operiert, weil aus medizinischen Gründen erst jetzt die besten Voraussetzungen gegeben sind. Auch wenn unsere medizinische Abteilung um Carl Priester-Lasch einen überragenden Job macht, müssen wir davon ausgehen, dass er erst nach der Winterpause wieder zur Verfügung steht. Wir haben mit Ricardo Antonaci im Team jemanden, der bewiesen hat, dass er die Position von Eugen gut spielen kann. Aber wir müssen uns auch für diese Position sicher umschauen.

Sascha Wolfert könnte doch auch rechts in der Viererkette spielen...

Das stimmt. Wir wollen Sascha auch gerne halten. Er ist ein sehr flexibler Spieler und hat ja nicht nur links in der Abwehr gespielt, sondern auch als Stürmer sehr gute Spiele abgeliefert. Aber auch bei ihm geht es um seine berufliche Zukunft. Die Gespräche mit ihm sind noch nicht abgeschlossen.

Am Samstag wird Sascha Eller also nur eine kleine Spielerschar zum Trainingsauftakt begrüßen können?

Nein, das nicht. Wir würden ja auch gerne im ersten Training 95 Prozent der Spieler da haben. Aber das ist nicht realistisch, da der Markt in der Regionalliga erst ganz spät aufgeht. Da tut sich in den kommenden Wochen noch unheimlich viel. Und am Samstag und in den ersten Wochen werden wir im Training Spieler aus der U 23 und der U 19 dabei haben.



Aufrufe: 015.6.2015, 10:00 Uhr
Volker SchützAutor