Zu diesem hat der Kreisvorstand die Trainer aller Mannschaften eingeladen, nachdem der GSV Cosmos Anfang September die Partie beim FC Türk Sport Bielefeld abgesagt hatte. Der Club begründete dies damit, ein Zeichen gegen zunehmende verbale Gewalt auf den Fußballplätzen setzen zu wollen. Damals sagte GSV-Coach Eftimios Koliofotis: „Das Verhalten gegenüber Spielern, Trainern und Schiedsrichtern wird immer unfreundlicher, mir fehlt die Menschlichkeit. Es gibt Wichtigeres als drei Punkte.“
Dass diese Aussage mit dem tatsächlichen Verhalten von Cosmos-Spielern, Offiziellen und Zuschauern zusammenpasst – diesen Eindruck hatten die Wertheraner am Sonntag nicht. Laut Koch und Eikelmann unterbrachen die Gastgeber nach dem 2:3-Anschlusstreffer des BV in der 67. Minute die Partie immer wieder durch das Simulieren von Verletzungen. „Nicht ein Spieler, der am Boden lag und behandelt wurde, war ernsthaft verletzt oder musste ausgewechselt werden. Das ist eine Frechheit, so ein Verhalten so aufreizend lange durchzuziehen“, regte sich Koch auf. Eikelmann pflichtete ihm bei: „Manche Leute würden dieses Verhalten vielleicht als clever bezeichnen. Dass der Schiedsrichter zehn Minuten nachspielen lässt, sagt ja schon einiges aus. Das waren aber noch zu wenig.“
Eftimios Koliofotis widerspricht dieser Darstellung: „Ich musste zwei verletzt vom Platz holen. In der Schlussphase haben wir mehrere Minuten in Unterzahl gespielt, weil unser Einwechselspieler noch nicht bereit war“, berichtet er. Mit Blick auf den Platzverweis von Maximilian Margott, der „Jochen Pape die Beine weggetreten“ habe, sagt der ehemalige Spieler der Spvg. Steinhagen an die Wertheraner Adresse: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“
Koch und Eikelmann beschwerten sich am Sonntag zudem über das Verhalten von Offiziellen und Zuschauern des GSV Cosmos. „Auch bei uns am Platz sind nicht immer alle Lämmchen, aber das hatte eine andere Qualität“, berichtete Koch von verbalen Ausfälligkeiten gegenüber der Wertheraner Seite. Auch hier kontert Koliofotis: „Beide Seiten haben mitgemacht. Auch ich bin von Wertheraner Zuschauern permanent bepöbelt worden.“
Die Trainer des BV sind sich im Klaren darüber, dass sie aufgrund ihres Boykotts des Fairplay-Gipfels als schlechte Verlierer dastehen könnten. Das nehmen sie jedoch in Kauf. „Wir wissen, dass das einige Leute jetzt so auslegen werden“, sagt Koch, „aber wir gestehen uns ein, dass wir keine gute Leistung gebracht haben. Daher soll unsere Aktion keine Ausrede für die zweite Niederlage in Folge sein.“