2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Jochen Classen

Doucouré kämpft weiter um seine Karriere

Nicht nur in seiner U23 hätte Borussia Mönchengladbach seinem Verteidiger gerne mehr Einsatzzeit ermöglicht.

Theoretisch hätte Mamadou Doucouré am Dienstagabend dabei sein können beim Champions-League-Achtelfinale der Borussen in Budapest gegen Manchester City. Schließlich ist der französische Verteidiger, der die Nummer 4 auf seinem Trikot trägt, gemeldet für die Königsklasse. Doch von einem Spiel-Erlebnis dort, aber auch in der Bundesliga oder in der Regionalliga ist der mittlerweile 22-Jährige wieder einmal weit entfernt. Einmal hat er gespielt in dieser Saison, das war am 12. September in der Regionalliga, mehr ging nicht.

Denn immer wieder kamen die Schmerzen zurück, wenn die Belastung da war. Und so bleibt Doucouré einer der größten Pechvögel der Vereinsgeschichte. 2016 kam er von Paris Saint-Germain und galt als großes Talent. Aber er brachte einen Muskelbündelriss mit, das war der Auftakt zu einer nahezu absurden Verletzungsodyssee. Immer wieder das Heranarbeiten, die Hoffnung, sogar Spiele in der U23 und das Bundesliga-Debüt am 30. Mai 2020 beim 4:1 gegen Union Berlin. Und dann immer wieder Rückschläge. Doucouré kämpft, seit er Borusse ist, längst ist es nicht mehr der Kampf, endlich anzukommen, sondern ein Kampf um seine Karriere.

Der Körper spielt nicht mit, das nagt auch an der Psyche. Im Dezember hat sich Doucouré eine Auszeit genommen, ist nach Paris, in seine Heimat, geflüchtet, um Abstand und den Kopf frei zu bekommen, um wieder Kraft zu sammeln für den nächsten Versuch.

Borussia hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es noch klappt mit Doucouré, dem so viel Qualität nachgesagt wird. Im Februar 2020 wurde sein Vertrag bis 2024 verlängert. Wie die Nummer 4, die er 2019 bekam, wie die Champions-League-Nominierung war auch die Vertragsausweitung ein klares Zeichen: „Junge, wir glauben an dich.“

Das bestätigte Manager Max Eberl zuletzt nochmal. „Mamadou hat bereits eine lange Leidenszeit durchlitten. Nun hoffen wir, dass er mental und körperlich stabil bleibt und uns im Sommer wieder zur Verfügung stehen wird“, sagte Eberl. Doch der Manager ist auch in dieser Sache Realist und weiß, dass Doucourés Muskulatur keine verlässliche Größe in der Planung für die neue Saison ist. „Wenn er gesund ist, dass haben wir immer betont, ist er ein großartiger Spieler. Aber dieses Wenn steht im Raum. Trotzdem werden wir Mamadou nicht fallen lassen“, sagte Eberl.

Doucouré kämpft weiter, auch in seinem fünften Jahr als Borusse. Er hat viel Zeit verloren, Zeit, die er aufholen muss, wenn er gesund ist. das wissen alle. „Wir hoffen auf die Zeit, in der wirklich alles wieder genesen ist und er regelmäßig Fußball spielen kann“, sagt Eberl trotzdem.

Aufrufe: 019.3.2021, 10:00 Uhr
RP / Karsten KellermannAutor