2024-04-29T14:34:45.518Z

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Die Zeit von Mamadou Doucouré in Gladbach endet.
Die Zeit von Mamadou Doucouré in Gladbach endet. – Foto: BMG

Im Sommer geht er: Doucouré ist schon wieder verletzt

Seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach wird im Sommer nach acht Jahren enden.

Siebeneinhalb Jahre ist Mamadou Doucouré mittlerweile bei Borussia Mönchengladbach. Seit 2016 hat der Franzose 30 Spiele für Gladbach bestritten – 28 in der Regionalliga West, zwei bei den Profis. Nachdem er im ersten Saisonteil monatelang behutsam aufgebaut worden war, gab er am 10. Februar sein Comeback. Gegen die Zweitvertretung des FC Schalke 04 wurde Doucouré in der 65. Minute eingewechselt, im Anschluss traten beim Innenverteidiger erneut muskuläre Probleme auf.

>>> Die Verletzungshistorie von Mamadou Doucouré

Zwar hat er sich nach Informationen unserer Redaktion keine schwerwiegende Verletzung zugezogen, mindestens bis Mitte März wird Doucouré aber fehlen. Aufgrund seiner generellen Verletzungsanfälligkeit ist es allerdings fraglich, ob er in einer der dann acht verbleibenden Partien überhaupt noch einmal zum Einsatz kommt.

Im Sommer endet Doucourés Vertrag bei Borussia rund einen Monat nach seinem 26. Geburtstag. Als er an den Niederrhein kam, war er gerade volljährig geworden, acht Jahre später ist der Traum vom Profifußball längst geplatzt, dauerhaft höhere Belastungen verkraftet Doucourés Körper partout nicht. Über 1850 Reha-Tage sind mittlerweile bei ihm zusammengekommen, vier Muskelbündelrisse hat er in den vergangenen Jahren erlitten – und darüber hinaus, so wie auch aktuell, immer wieder mit kleinen und größeren muskulären Problemen zu kämpfen. 2021 kam ein Achillessehnenriss hinzu, zwischendurch fehlte er aufgrund von Knieproblemen. Gespielt hat Doucouré in all der Zeit 1518 Pflichtspielminuten im Herrenfußball.

Vor Upamecano

Acht Monate vor seinem Wechsel von Paris Saint-Germain nach Gladbach erlebte Doucouré den scheinbar vorläufigen Höhepunkt seiner noch jungen Karriere – rückblickend stammt die Erinnerung aus einer Phase, in der es wohl nur noch eine Frage der Zeit schien, bis ihm der Durchbruch gelingen würde. Bei der U17-Weltmeisterschaft trug er im Gruppenspiel gegen Syrien beim 4:0-Sieg die Kapitänsbinde. Dayot Upamecano, dessen Marktwert beim FC Bayern mittlerweile auf rund 60 Millionen Euro geschätzt wird, saß nur auf der Bank.

Doucouré hatte sich in die Notizbücher ausländischer Klubs gespielt, letztlich entschied er sich für den ablösefreien Wechsel nach Gladbach. Ausgerechnet in seinem letzten Einsatz für die U19 von Paris zog sich Doucouré dann den ersten Muskelbündelriss zu – es war der Anfang einer Leidensgeschichte, die bis heute anhält.

Zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga und kein Happyend

Als er im Frühjahr 2020 eines seiner zahlreichen Comebacks hinter sich hatte und während des ersten Corona-Lockdowns fit blieb, wurde er nach dem Restart der Bundesliga unter dem damaligen Trainer Marco Rose beim 4:1 gegen Union Berlin und beim 3:0 gegen den VfL Wolfsburg jeweils in der 90. Minute eingewechselt. Die Spiele fanden damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Doucourés Kumpel Marcus Thuram feierte das langersehnte Profi-Debüt nach Abpfiff, indem er Doucourés Trikot über die Eckfahne stülpte, nicht nur Ibrahima Traoré hatte Tränen in den Augen, sondern viele Fans vor dem Fernseher.

Die „French Connection“ um Traoré, Breel Embolo, Alassane Plea, Ramy Bensebaini und eben Thuram gab Doucouré, der in der Kabine nur „Mams“ gerufen wird, stets Halt. Dass er aber nie vor einem größeren Publikum im Borussia-Park auflief, verleiht Doucourés Geschichte eine weitere bittere Note.

Das Kapitel Borussia geht für ihn im Sommer zu Ende, sein Vertrag läuft aus. Mal wieder wird er dann auf eine Saison zurückblicken, in der es nur darum ging, den Körper irgendwie fit zu bekommen. Und so endet das Kapitel Borussia Mönchengladbach für Doucouré, wie es 2016 begann.

>>> Das ist Mamadou Doucouré

Aufrufe: 022.2.2024, 21:00 Uhr
RP / Hannah GobrechtAutor