2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau

Kein Harakiri am Hessenhaus

Hassia Bingen möchte Spitzenspiel gegen Arminia Ludwigshafen kontrolliert angehen

BINGEN. Es ist das absolute Spitzenspiel der Fußball-Verbandsliga Südwest. Hassia Bingen empfängt am Sonntag um 15.30 Uhr im Stadion am Hessenhaus als Tabellenzweiter den Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen. Die Ausgangslage ist klar: Mit einem Erfolg hätte die Truppe von Nelson Rodrigues Anschluss gefunden, wäre bis auf einen Punkt am Klassenprimus dran. Bei einer Niederlage lägen dagegen sieben Punkte zwischen den Teams.

Die Arminia strebt den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga an, musste bislang nur beim ASV Fußgönheim beim 0:3 Federn lassen. Beim selben Gegner kam auch die Hassia unter die Räder, musste die Waffen strecken und verlor in einer teilweise überharten Begegnung 1:3. Überraschend war das 1:1, das die Arminia bei ihrer Partie in Hauenstein hinnehmen musste. Die Binger dagegen haben derzeit einen Lauf, standen in den vergangenen Begegnungen vor allem in der Abwehr sicher und ließen vor allem aus dem Spiel heraus kaum Gelegenheiten für die Gegner zu. Einziger Grund, den Rodrigues kritisch anspricht: „Unsere Chancenverwertung müsste viel effizienter sein. Aber drei Punkte gibt es auch für ein 1:0.“

Mit welchem Kader die Hassia ins Duell mit der Arminia gehen, entscheidet sich erst am Sonntag. Definitiv ausfallen werden weiter Fabian Haas, Andy Schröder und Espen Lautermann. Außerdem der jetzt zwar spielberechtigte Neuzugang Cheikh Bamba Diaw, der wahrscheinlich an der Schulter operiert werden muss, und Philipp Schrimb, der im Mittwochstraining bei einem Zweikampf eine Kapselverletzung im Sprunggelenk erlitt. Im Kader stehen sollen die in dieser Woche krankheitsbedingt ausgefallenen Fabien Spreitzer und Mükerrem Serdar. Kay Schotte ist trotz Trainerlizenz-Lehrgang unter der Woche als Nummer eins für das Tor eingeplant.

Dass die Arminia seit dem Trainerwechsel nach dem elften Spieltag von Marco Laping (zum 1. FC Kaiserslautern) zu Maik Unfricht einige Punkte liegen ließ, hat man in Bingen registriert. „Auch deshalb wird das ein besonderes Spiel, das sich jeder wünscht, ob Spieler oder Zuschauer“, sagt Rodrigues und erwartet „eine ganz enge Kiste“. Eine, bei der er den Gast in der Favoritenrolle sieht. Den eigenen Matchplan will der 39-Jährige nicht preisgeben, je nach Aufstellung des Gegners taktische Veränderungen vornehmen. Viel spricht dabei für die zuletzt erfolgreiche 4-2-3-1-Formation mit einer kompakten Defensive und zwei spielstarken Sechsern. „Jedenfalls werden wir keinen Harakiri-Fußball spielen“, so Nelson Rodrigues.

Das eigene Saisonziel will der Trainer und Sportliche Leiter bis Sonntagabend nicht ändern. Das soll erst passieren, wenn mit einem Sieg tatsächlich der fünfte Dreier in Folge eingefahren werden sollte. Dann können er und sein Co-Trainer Sandro Schlitz mit dem anvisierten Platz unter den ersten Acht nicht mehr zufrieden sein. Aber Aufstieg? „Speyer und Alzey sind auch noch da, werden auch noch zu ihrer Konstanz finden“, mahnt Rodrigues, vorschnell keine Wolkenkuckucksheime zu bauen. „Vielmehr tun wir gut daran, nur auf uns zu schauen und von Spiel zu Spiel zu denken. Auch wenn sich das vielleicht platt anhört.“



Aufrufe: 010.11.2017, 21:00 Uhr
Jochen WernerAutor