2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Hassia Bingen tat sich trotz Führung und einem Mann mehr schwer. Co-Trainer Sandro Schlitz gab zu: „Zeiskam hat sich aufgelehnt, das muss man anerkennen.“ Archivbild: Schlitz
Hassia Bingen tat sich trotz Führung und einem Mann mehr schwer. Co-Trainer Sandro Schlitz gab zu: „Zeiskam hat sich aufgelehnt, das muss man anerkennen.“ Archivbild: Schlitz

In Überzahl Sieg verspielt

Hassia Bingen schlägt sich beim 2:4 in Zeiskam praktisch selbst

Zeiskam. 2:1 in Führung, ein Mann mehr auf dem Feld – „beim besten Willen“ konnte sich Nelson Rodrigues nicht vorstellen, dass das noch schief gehen könnte. Doch die Verbandsliga-Partie von Hassia Bingen bei Jahn Zeiskam ging noch schief, die Pfälzer kippten die Partie in Unterzahl in einen 4:2 (1:1)-Sieg um. „Wir haben erneut ein Spiel gedreht, diesmal in Unterzahl“, freute sich Zeiskam-Chefcoach Sahin Pita, „dies sagt mehr als jede Analyse.“ Da stimmt auch Rodrigues’ Co-Trainer Sandro Schlitz zu: „Zeiskam hat sich mehr als eine Halbzeit lang mit zehn Mann aufgelehnt, das muss man anerkennen.“

Den besseren Start erwischten die eigentlich auf eine sichere Defensive getrimmten Gäste, die sich jedoch mit einem Abspielfehler im Spielaufbau selbst in die Bredouille brachten. Eric Biedenbach bedankte sich per Volleyschuss (14.), doch die Hassia schlug prompt zurück. Baris Yakut tankte sich am Flügel gegen drei Mann durch, wurde gefoult, brachte den Freistoß selbst herein und fand Axel Neumann, der den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte (19.). „Überfällig“ war nach Schlitz’ Ansicht die Ampelkarte gegen Domenico Bottaccio, der sich nach seiner frühen Verwarnung eine Handvoll weiterer Fouls geleistet hatte und in der 37. Minute vom Feld musste.

Als dann auch noch Mükkerem Serdar den Ball nach Enis Sovtics mustergültigem Zuspiel in den Winkel schlenzte (48.), schien sich für die Hassia alles zum Guten gewendet zu haben. Doch weit gefehlt. Die Gäste ließen einen Konter zu, Keeper Fabian Haas verursachte an Philipp Mees einen Foulelfmeter, Pascal Thiede (56.) glich vom Punkt aus. Nach einem Stellungsfehler in der Innenverteidigung konnte Kadir Seker sich ungestört drehen und traf genau ins lange Eck (60.), 15 Minuten später schoss Seker nach einer Flanke Haas an und die Kugel trudelte in die Maschen.

„Eine Stunde lang waren wir gut im Spiel, hatten immer wieder Ballstafetten, das sah manierlich aus“, berichtet Schlitz, „leider haben wir uns durch den Rückstand aus dem Konzept bringen lassen.“ Der Binger Co-Trainer moniert eine ganze Reihe kleinerer Unzulänglichkeiten und Ballverluste, die sich summiert haben. „Zeiskam war sehr defensiv ausgerichtet, setzte auf lange und zweite Bälle. Da müssen wir enger am Mann sein.“ Dann hätte es auch mit dem Sieg in Überzahl geklappt.

Hassia Bingen: Haas – Cevirmeci (83. Shibuya), Sovtic, Glöckner, Spreitzer – Tasci, Neumann (72. Persch), Kraft, Yakut (64. Baltateanu) – Serdar, Liesenfeld.



Aufrufe: 020.8.2017, 20:30 Uhr
Torben SchröderAutor