2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Die Binger Jannik Persch (links) und Burak Tasci nehmen am Hessenhaus den Ludwigshafener Taher Taher in die Mangel.	Foto: Edgar Daudistel
Die Binger Jannik Persch (links) und Burak Tasci nehmen am Hessenhaus den Ludwigshafener Taher Taher in die Mangel. Foto: Edgar Daudistel

Im Schongang in die Aufstiegsspiele

Nach 5:1 über den LSC steht die Oberliga-Tür für Hassia Bingen offen

BINGEN. Pflicht erfüllt, die Kür kann kommen. Hassia Bingen hat sein Endspiel in der Fußball-Verbandsliga gewonnen. Gegen Absteiger Ludwigshafener SC gab es ein klares 5:1 am Hessenhaus. Damit wäre der zweite Tabellenplatz auch ohne das überraschende 0:5 von Verfolger RWO Alzey gegen die SG Rieschweiler sicher gewesen. Nun warten die Sportfreunde Eisbachtal und Borussia Neunkirchen in der Relegation um den Aufstieg in die Oberliga auf die Binger. Zunächst sind die Kontrahenten am Mittwoch unter sich. Die Hassia trifft dann am Samstag auf den Verlierer der ersten Partie. Deren Ausgang entscheidet auch über das Heimrecht.

„Die Tür zur Oberliga ist offen. Wir müssen jetzt durchgehen“, erklärte Hassia-Chef Oliver Wimmers und hatte trotz des Bewusstseins, dass das sehr hart wird, „ein Bauchgefühl, das sagt: Wir schaffen das!“ Zumal am Mittwoch möglichst das ganze Team die Gegner beobachten will, wenn Trainer Nelson Rodrigues mit der portugiesischen Winzer-Nationalmannschaft bei der EM in Slowenien weilt.

Gegen den LSC mussten die Binger nicht mehr tun als unbedingt nötig. Der LSC verabschiedete sich dabei fair und anständig aus der Verbandsliga, versuchte über 90 Minuten hinweg mitzuspielen, mauerte keineswegs. Die Hassia kam immer dann zu Chancen, wenn der Ball schnell lief. So wie in der 7. Minute: Fabian Liesenfeld bediente Mükerrem Serdar, der hatte acht Meter vor dem Tor alle Zeit der Welt, nahm das Leder an, drehte sich und schob locker zum 1:0 ein. Kurz darauf traf Axel Neumann nach Doppelpass mit Serdar aus 18 Metern den Pfosten.

Mükerrem Serdar mit Doppelpack

Die Binger agierten in der Hitze im Schongang, mussten selten an die eigenen Grenzen gehen und hatten hin und wieder auch Probleme mit dem LSC. Nach Flanke von Julien Jubin konnte Torwart Kay Schotte den Kopfball von Taher Taher gerade noch an die Latte lenken (15.), dann passte Taher auf Jan-Michael Drese, dessen Abschluss aber zu schwach war (17.). Zehn Minuten brauchtedie Hassia, um sich zu finden. Dann spiele Enes Sovtic lang auf Liesenfeld, dessen Flanke von der lineken Seite Serdar per Kopf zum 2:0 ins Netz bugsierte (22.).

Den Ehrentreffer verdiente sich der LSC redlich. Drese schoss nach einem Konter überlegt aus 20 Metern allein vor Schotte ein (35.). An der immer größeren Binger Überlegenheit änderte dies nichts. Mit einer Einzelleistung gelang Liesenfeld per Flachschuss der 3:1-Pausenstand (41.).

Im zweiten Abschnitt versuchte die Hassia lange, den Ball ins Tor zu tragen, vergab eine Vielzahl allerbester Gelegenheiten, hatte Chancen quasi im Minutentakt. Es dauerte aber bis zur 82. Minute, bis Zählbares heraussprang. Auf Vorarbeit von Liesenfeld gelang Philipp Schrimb aus vollem Lauf das 4:1, drei Minuten vor dem Abpfiff des souveränen Schiedsrichters Matthias Fuchs stellte Jörg Cevirmeci den Endstand her. „Mein letztes Tor habe ich für Waldalgesheim in der Oberliga gegen Zweibrücken geschossen“, dachte der Defensiv-Routinier zurück. Wann das war? „Damals war Schorsch Müller noch Trainer“, grinste der 35-Jährige, „also vor etwa acht Jahren.“ Auch an der Entstehung des letzten Treffers war wieder einmal Fabian Liesenfeld direkt beteiligt.

Coach Rodrigues zeigte sich zufrieden: „Wir haben die drei Punkte mitgenommen, den zweiten Platz geschafft.“ Genießen und feiern war am Hessenhaus angesagt. Zumal Jannik Persch nach seiner Verletzung und vor den beiden entscheidenden Partien Spielpraxis sammeln konnte. Die Auswechslungen von Andreas Rudolf (Zwicken im Oberschenkel) und Serdar (Gefahr einer Sperre) waren reine Präventivmaßnahmen.

Hassia Bingen: Schotte – Tasci (76- Cevirmeci), Klöckner, Kranz, Lautermann – Neumann, Sovtic, Rudolf (23. Persch), Shibuya – Liesenfeld, Serdar (54. Schrimb).

Ludwigshafener SC: Wiegand – Scharfenberger, Yildirim, Müller, Khallaf – Villecco, da Silva (63. Potsis) – Taher, Rehhäußer, J. Jubin – Drese (74. P. Jubin).

Schiedsrichter: Matthias Fuchs (Regulshausen).

Zuschauer: 185

Tore: 1:0 Serdar (7.), 2:0 Serdar (22.), 2:1 Drese (35.), 3:1 Liesenfeld (41.), 4:1 Schrimb (82.), 5:1 Cevirmeci (88.).

Aufrufe: 027.5.2018, 16:00 Uhr
Jochen WernerAutor