2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Kampf um den Ball: Bingens Jannik Persch (links) versucht, Engers’ Manoel Splettstößer die Kugel abzunehmen.	Foto: Edgar Daudistel
Kampf um den Ball: Bingens Jannik Persch (links) versucht, Engers’ Manoel Splettstößer die Kugel abzunehmen. Foto: Edgar Daudistel

Hassia verpasst Befreiungsschlag

Binger Fußball-Oberligist verliert Kellerduell mit dem FV Engers trotz einer Halbzeit in Überzahl 0:2

BINGEN. Es gibt Tage, an denen eine Mannschaft bis Ultimo Fußball spielen kann, ohne ein Tor zu erzielen. Am Freitagabend war es am Hessenhaus so. Gefühlte 80 Prozent Ballbesitz nutzten nichts. Am Ende unterlag Hassia Bingen in der Oberliga dem Konkurrenten vom FV Engers und behält damit die rote Laterne.

Abstiegskampf pur am Hessenhaus. Nach intensivem Beginn gelang dem Gast aus dem Nichts die Führung. Marcel Stieffenhofer traf nach einer Ecke. Das berühmte frühe Gegentor für die Hassia, die danach zwar die Initiative übernahm, aber ohne Abschluss blieb. Einziger Hoffnungspunkt am Ende der ersten Hälfte: Lukas Haubrich flog nach einem überharten Einsatz gegen Hassia-Torsteher Björn Müller mit der Ampelkarte vom Platz (41.).

Im zweiten Durchgang alles besser? Nein. Stürmer Fabian Liesenfeld hing weiterhin in der Luft, das Hassia-Spiel war bis 20 Meter vor des Gegners Tor gefällig, in die Box kam die Truppe dagegen nur selten. Weil Jonathan Kap den Sack für die Gäste nicht zumachte und bei einem Konter am Außenpfosten scheiterte (61.), eröffneten sich mit zunehmendem Spielverlauf Chancen für die Binger. Enes Sovtics Kopfball (71.) landete auf der Latte, Yannik Wex brachte den Ball aus acht Metern nicht am sehr guten Torwart Stefan Djordjevic vorbei (73.). Dasselbe Schicksal ereilte Dennis Kaucher, dessen überraschender Abschluss Djordjevic mit einem Reflex zur Ecke klärte (87.). Die Gäste machten es besser. Der eingewechselte Goalgetter Sören Klappert überlupfte Müller bei einem Konter (82.), Wex hatte in des Gegners Hälfte gegen drei Gegenspieler den Ball verloren.

FV-Trainer Sascha Watzlawik war hochzufrieden, lobte den Charakter seiner Mannschaft, die sich erst recht nach dem Platzverweis als „verschworener Haufen“ zeigte und sich nach vielen Rückschlägen mehr als ordentlich positionierte. „Wir waren immer dann gefährlich, wenn die Bälle in die Schnittstellen kamen. Für Sören hat mich der Treffer nach seiner Leidenszeit besonders gefreut“, so Sascha Watzlawik.

Thomas Eberhardt neuer Teammanager

Umgekehrt haderte Dimitri Mayer zu Recht mit dem 0:1, einem „Tor aus dem Nichts“. Bei seinem Team vermisste er nach der Pause die absolute Zielstrebigkeit und den absoluten Willen. „Wir haben uns das alles anders vorgestellt“, gab der neue Teammanager Thomas Eberhardt zu und nahm den Trainer ausdrücklich aus der Schussbahn. „Was er macht, hat Hand und Fuß und ist sachlich richtig“, so Eberhardt. Heißt: „Die Mannschaft bekommt das, was sie im Training zeigt, einfach nicht auf den Platz!“ Chancen wie die von Wex etwa sitzen in den Übungseinheiten blind.

Die Binger müssen mit einem bisher wohl einmaligen Negativerlebnis klarkommen: Nach neun Heimspielen steht ein einziger Zähler auf der Habenseite. Eine Enttäuschung mehr für die 150 Besucher nach einer Begegnung, die nicht in jeder Situation Oberliganiveau offenbarte.

Hassia Bingen: Müller – Baumann, Sovtic, Günes (63. Klöckner), Yakut – Akcam (85. Persch), Neumann, Persch (60. Serratore), Kizilgöz – Liesenfeld, Wex.



Aufrufe: 025.10.2019, 23:30 Uhr
Jochen WernerAutor