2024-04-30T13:48:59.170Z

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Enes Sovtic ist auf wie neben dem Platz ein Mann klarer Worte.	Foto: Axel Schmitz
Enes Sovtic ist auf wie neben dem Platz ein Mann klarer Worte. Foto: Axel Schmitz

RWO? "Definitiv Landesliga-Format"

Enes Sovtic, der Trainer von RWO Alzey, schwärmt von seiner sehr jungen Mannschaft

Alzey. Enes Sovtics Start als Spielertrainer des Landesligisten RWO Alzey war schwierig. Der 38-Jährige hat die Turbulenzen gemeistert und schaut nun mit vielen Tatendrang in die Zukunft.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Herr Sovtic, haben Sie sich bei RWO Alzey gut eingelebt?

Ja, auf jeden Fall. Also, wir sind jetzt seit ca. sieben Wochen zusammen. Ich muss ganz ehrlich sagen, nach den Turbulenzen am Anfang, als ich die Mannschaft übernommen habe, das hat sich gut gelegt. Und ja, ich fühle mich wohl mit meinen Jungs.

Wie haben Sie denn die ersten zwei Monate erlebt?

Das war schon sehr turbulent, wenn Du die Mannschaft übernimmst und erfährst, dass Deine Führungsspieler eventuell weggehen wollen oder weggegangen sind. Das ist natürlich für einen Trainer nicht so einfach, weil wir damit nicht gerechnet haben. Nichtsdetotrotz denke ich mal, dass wir das gut hinbekommen haben, alle zusammen und dass wir am Ende des Tages eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt haben.

Dachten Sie in Anbetracht der unerwarteten Situation zwischendurch mal an Aufgabe?

Wenn ich ganz ehrlich bin, nein. Weil jeder, der mich kennt, weiß, wie schon mehrfach sagte, dass ich ein Kämpfer bin. Ich war ja auch bereit, wenn ich ganz ehrlich bin, mit Spielern der Zweiten Mannschaft zu spielen. Weil, ich hatte ja gegenüber Michael Glass und Michael Gauch mein Wort gegeben. Und wenn ich mein Wort gegeben habe, dann halte ich mein Wort.

Haben Sie in Ihrer langen Laufbahn schon mal eine vergleichbare Situation erlebt wie anfangs bei RWO Alzey?

Noch nie. So was habe ich weder als Spieler noch Trainer je erlebt. Aber: Ich habe zu Beginn mit jedem Spieler, der weggehen wollte oder weggegangen ist, ein intensives Gespräch gesucht. Das waren respektvolle Gespräche. Am Ende des Tages muss jeder für sich wissen, was er tut und ich wünsche den Jungs nur das Beste.

Das ist doch ein Wort. Ihre heutige Mannschaft hat absolutes Landesliga-Format oder sehe ich das falsch?

Definitiv. Also ich muss ganz ehrlich sagen, bis auf das Spiel gegen Fußgönheim, also in der Vorbereitung und den ersten beiden Punktspielen, waren wir wirklich auf der Höhe. Diese Spiele haben mir gezeigt, dass wir, wenn wir wirklich bei 100 Prozent sind, jeden in dieser Liga schlagen können. Die Jungs machen das toll.

Das klingt vielversprechend. Wo sehen Sie denn momentan den akutesten Handlungsbedarf?

Man darf - nein, ich glaube, dass vergessen wird - dass wir in der Startelf jede Woche acht oder neun Spieler haben, die im Alter zwischen 19 und 21 Jahre sind. Das darf man nicht vergessen. Also, klar, wird uns vielleicht Stabilität und Konstanz in unserem Spiel fehlen. Ja, aber ganz ehrlich, von so jungen Spielern kannst du auch diese Konstanz nicht erwarten. Vor allem in unserer Situation, wo wir gegen Abstieg spielen. Das kann man von erfahrenen Spielern erwarten, aber von einem jungen Spieler muss man das noch nicht erwarten. Die machen das, wie gesagt, toll. Mehr Konstanz würde ich mir wünschen, wie jeder andere Trainer wohl auch.

Es braucht also Geduld und Verständnis. Und einfach auf die jungen Spieler immer positiv einwirken?

Ja, definitiv. Ich führe viele Gespräche mit den jungen Spielern. Dass sie Fehler machen werden und Fehler machen dürfen, das ist mir bewusst. Obwohl die Situation jetzt mal nicht so toll ist. Aber das ist jetzt so und damit kann ich gut leben. Es ist für mich in Ordnung. Ich bin überzeugt, wenn wir so weitermachen, dass wir die Klasse halten.

Sie sollen bereits für die nächste Saison zugesagt haben. Stimmt das?

Genau. Ich habe einen Vertrag bis 2025 unterschrieben, unabhängig davon, ob wir Landes- oder Bezirksliga spielen werden.

Sind Sie schon in den Planungen für die neue Saison Wie geht ihr das an?

Eine gute Frage .. es ist definitiv schwierig, jetzt etwas zu planen. Nichtsdestotrotz haben wir angefangen oder fangen langsam an, die Gespräche zu führen. Ja, die Situation ist wirklich, unter uns gesagt, besch.... Aber wir müssen planen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir auch über den Sommer hinaus eine gute Truppe da stehen haben.

Dann wird es einen größeren Umbruch geben?

Es wird mit Sicherheit ein paar Ab- und Zugänge geben. Aber im Großen und Ganzen planen wir schon mit den Jungs, die da sind. Das sind talentierte Spieler, die sich auf jeden Fall weiterentwickeln werden und von daher gibt es keinen Grund, die halbe Mannschaft wegzuschicken. Das wollen wir auch nicht. Die Jungs wissen schon, was sie an uns haben. Und sie fühlen sich sehr wohl. Unsere Trainingsbeteiligung ist durchschnittlich zwischen 17 und 20 Mann, nur die erste Mannschaft. Also, ich denke schon, dass wir auf einem guten Weg sind.

Freuen Sie sich schon aufs neue Stadion?

Auf jeden Fall. Also nicht nur ich, die Jungs auch. Ich muss die Jungs immer wieder mal aufbauen, obwohl wir ins Spiesheim auch einen guten Platz haben zum Trainieren. Aber ich denke schon, dass das ab Sommer ein neues Feeling für die Jungs sein wird, auf einem geilen Platz zu trainieren und die Heimspiele auszutragen.

Ab wann kann RWO das neue Stadion beziehen?

Also, laut Michael Glass, soll der Platz bis Anfang der neuen Saison fertig sein.

Ein kurzer Blick auf den letzten Spieltag. Viele Trainer sahen Rote Karten ....

Zum Glück, ich bin nicht dabei. Ja, es ist halt für uns Trainer so eine Sache. Man fiebert voll mit, man versucht, die Jungs nach vorne zu pushen. Man meckert auch mal mit den Schiedsrichtern. Das ist nicht immer schön, das ist nicht fair, vielleicht. Aber es sind viele Emotionen im Spiel. Ich muss aber auch die Schiedsrichter verstehen. Man sollte sich auch vielleicht nicht alles gefallen lassen. Sie haben es nicht immer einfach.

Was halten Sie von Zeitstrafen?

Ich bin kein Fan davon. Vielleicht, weil es etwas Neues ist. Aber es ist so, wie es ist und ich nehme es an. Von daher : Alles gut.



Aufrufe: 012.3.2024, 05:30 Uhr
Claus RosenbergAutor