2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Spielertrainer Enes Sovtic (rechts) ist mit den derzeitigen Leistungen seines Keepers Paul Kownacki (liegend) nicht einverstanden.
Spielertrainer Enes Sovtic (rechts) ist mit den derzeitigen Leistungen seines Keepers Paul Kownacki (liegend) nicht einverstanden. – Foto: Axel Schmitz

RWO Alzey: Trainer Sovtic zählt seinen Keeper an

1:2-Niederlage gegen Büchelberg war mit Blick auf den Chancenzettel vermeidbar

Enes Sovtic spricht das Thema selbst an. „Unser Torwart muss sich hinterfragen“, sagt der Spielertrainer von Fußball-Landesligist RWO Alzey. 1:2 (0:1) ging das Spiel gegen Aufstiegsaspirant SV Büchelberg verloren. Nicht weil die akut abstiegsgefährdeten Volkerstädter das weniger gefährliche oder gar das schlechtere Team gewesen wären. Sondern weil den Pfälzern sehr wenig Torgefahr für sehr viel Ausbeute genügte, während die Rot-Weißen vorne die Effektivität vermissen ließen.

Bei vier Szenen stand der junge Jakub Kownacki im Blickpunkt. Einen Schuss aus etwa 17 Metern, recht wuchtig, aber auch ebenso mittig abgefeuert, wehrt der Torwart in die Mitte ab. Mehmet Bozkurt bedankt sich per Abstauber (6.). Konter Büchelberg, Kownacki behauptet sich im Eins-gegen-Eins mit dem 1:0-Schützen (26.). Fehler korrigiert. Auch einen Distanzschuss ins kurze Eck hat der 19-Jährige sicher (35.). Doch beim vorentscheidenden 0:2 sieht der Keeper überhaupt nicht gut aus. „Der Schuss kommt mit fünf km/h aufs Tor“, blickt Sovtic auf den Kullerball von Mirco Cet Müller (73.). Dass die Gäste ihren Matchball verballern (Bozkurt/90.+3), macht nichts mehr.

Damit ist das, was der Favorit an Gefahr versprühte, vollständig erzählt. RWO hatte deutlich mehr vom Spiel, und gäbe es in der Landesliga einen xGoals-Wert, er würde in Spiesheim klar für die Ausweich-Platzherren ausschlagen. Tim Malkmus nach einer Ecke aus drei Metern (19.), Max Höflich wiederum nach Eckball per Volley (22.), Höflichs Flanke an zwei mittig vor dem Tor platzierten Kollegen vorbei (33.), David Vodis Direktabnahme aus sieben Metern (46.), wieder Malkmus per Flachschuss nach einem Standard (80.) – RWO spielte vor dem Seitenwechsel frisch nach vorn, belohnte sich aber nicht, und drehte dann zu spät wieder auf. Erst Vodis 16-Meter-Flachschuss brachte den Anschluss (90.). Danach ließen die Gäste abgezockt die Uhr runterlaufen.

Dass zwei, drei markante Schiedsrichterentscheidungen zur allgemeinen Verblüffung zuungunsten der Alzeyer ausfielen, sorgte auf dem Feld für Ärger, diente Sovtic nach dem Spiel jedoch nicht als Argument. „Wir waren die bessere Mannschaft, das hat der Gegner auch gesagt“, hält der 38-Jährige etwas konsterniert fest, „du musst hier mindestens einen Punkt mitnehmen. Aber wenn du die Chancen nicht machst, wirst du bestraft. Die Leistung war gut, wir haben alles gegeben. Aber so billige Gegentore zu fangen... Das tut weh, die Jungs sind komplett down.“ Nun gelte es Aufbauarbeit zu leisten.

Im Tor fehlen die Alternativen

Das gilt sicher auch bei Kownacki. Es sind nicht die ersten mitentscheidenden Böcke des Winter-Zugangs, der mit viel zeitlichem Aufwand zu jedem Training pendelt und auch kommenden Sonntag gegen Wormatia Worms II wieder zwischen den Pfosten stehen soll. Bisher hatte Sovtic das Talent stark geredet, nun gibt es Druck. Aber eben auch keine Alternativen. Ob Paul Knobloch, Lars Gräff oder Pascal Eder – all die in der Winterpause genannten und auch verpflichteten Namen sind derzeit nicht präsent. Der Abgang von Tobias Schneider nach langen Verhandlungen, die in den Augen der RWO-Verantwortlichen eigentlich auf einem guten Weg zu sein schienen, reißt eine große, aktuell deutlich zu große Lücke.

RWO Alzey: Kownacki – Kuwano, Sovtic, Owaki, Spreitzer – Belyayev (81. Szymkow), Bayir – Kullolli (58. da Silva, 86. Jacobs), Malkmus (81. Hibinger), Höflich (83. Morina) – Vodi.

Aufrufe: 09.3.2024, 20:43 Uhr
Torben SchröderAutor