FCB-Coach Walter will die Löwen "noch mal angreifen"

Der Winter hat das Land fest im Griff. Fußball gespielt wird trotzdem – dank Rasenheizung in den Profiligen sogar zumeist auf grünem Rasen. Unter den unwirtlichen Bedingungen zu leiden haben deshalb vor allem die Zuschauer. Im Amateurbereich jedoch führt das derzeitige Klima zu Spielabsagen. Während sich die meisten Ligen ohnehin noch in der Winterpause befinden, nimmt mit der Regionalliga Bayern die höchste Spielkasse des Freistaats an diesem Wochenende wieder den Betrieb auf. Allerdings mit drastisch reduziertem Programm, sechs der acht angesetzten Partien wurden bereits zuvor abgesagt.

Neben dem von tausenden Fans begleiteten Gastspiel des TSV 1860 in Nürnberg steht am Sonntag (14 Uhr, ab 14 Uhr im Live-Ticker) noch die erste Partie des Jahres im Grünwalder Stadion auf dem Programm. Die Reserve des FC Bayern empfängt dabei den VfB Eichstätt. Ursprünglich war diese Begegnung für den Freitag terminiert, wegen des Youth-League-Duells der U19 mit Real Madrid am Mittwoch (2:3), an dem auch etliche Akteure aus der U21 des Rekordmeisters beteiligt gewesen waren, wurde sie aber auf Sonntag verlegt. Niklas Dorsch etwa bekannte nach dem Abpfiff schmunzelnd, dass er sich erst ab Freitag mit dem kommenden Gegner beschäftigen werde, schließlich habe er „gerade gegen Real Madrid gespielt, da ist momentan noch nicht viel Platz für Eichstätt“. Derrick Köhn und Adrian Fein, die gegen Real die beiden Münchner Tore beisteuerten, dürfte es ähnlich ergehen. Auch Schlussmann Christian Früchtl und Abwehrspieler Felix Götze stehen vor dieser Herausforderung. Keine ganz einfache Aufgabe für Trainer Tim Walter, seine Spieler entsprechend auf den Gegner und die Bedingungen einzustellen.

Über die Rollenverteilung muss nicht lange diskutiert werden. Die „Bayern-Amateure“ überwinterten bei einem Spiel weniger mit neun Zählern Rückstand auf Tabellenführer 1860 und wollen im neuen Jahr „noch mal angreifen“, wie der 42-jährige Bayern-Coach betonte. Eichstätt dagegen spielt seine erste Saison in der Viertklassigkeit, überzeugte allerdings vor der Winterpause und rangiert sorgenfrei auf Platz neun. Obgleich die Walter-Elf die Generalprobe in der Vorwoche mit einem 1:4 gegen den österreichischen Zweitligisten FC Liefering, das Farmteam Red Bull Salzburgs, ziemlich ordentlich verpatzte, wird sie am Sonntag nicht um die Favoritenrolle herumkommen. Warnung genug sollte schon das Hinspiel sein: Erst in der Nachspielzeit fixierte Dorsch den 3:2-Sieg der kleinen Bayern.

Angesichts des Rückstands auf die Spitze bleibt dem Nachwuchs des Rekordmeisters wenig Spielraum für Fehler. Zumal schon am Mittwoch die nächste Herausforderung wartet: Mit dem VfR Garching empfangen die Bayern-Amateure einen Lokalrivalen, dessen Partie an diesem Samstag in Burghausen der Witterung zum Opfer fiel.