2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Johannes Regner (li.) war beim 1. FC Passau vor allem in Sachen Mentalität ein absolutes Vorbild
Johannes Regner (li.) war beim 1. FC Passau vor allem in Sachen Mentalität ein absolutes Vorbild – Foto: Bernhard Enzesberger

Portrait-Serie (28): Der Senkrechtstarter aus Tiefenbach

Johannes Regner wagte als 20-Jähriger den Sprung von Kreisklasse zum 1. FC Passau und entwickelte sich an der Danziger Straße zu einem gestandenen Bayernliga-Stürmer

Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im 28.Teil der Portrait-Serie ist Johannes Regner (40) unser Gesprächpartner. Der Angreifer spielte in seiner Laufbahn nur für zwei Vereine, mit denen er allerdings große Erfolge feiern konnte.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn...
Der überraschende Aufstieg 2003 mit dem 1. FC Passau in die Bayernliga, die damals noch die vierthöchste Liga war, und der Erhalt dieser Klasse in den beiden Folgejahren. Das war eine sehr unbeschwerte und schöne Zeit mit vielen tollen Erlebnissen


Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammengespielt hast...
Aykut Ersin. Er war in der Landes- und Bayernliga mein Sturmpartner. Wir verstanden uns blind


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Das war die Bayernliga-Zeit beim 1.FC Passau. Ich wechselte im Sommer 2000 von der Kreisklasse in die Landesliga und wurde auf Anhieb Stammspieler. Dass dann noch drei Jahre Bayernliga hinzukamen, war schon sehr schön. Diese Ära war aber nicht nur aufgrund der Erfolge prägend, sondern vor allem wegen der vielen Menschen, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte. Zudem war es immer motivierend, vor vielen Zuschauern im traditionsreichen Dreiflüssestadion zu spielen. Natürlich fühlte ich mich auch bei Tiefenbach immer wohl, deshalb bin auch wieder dorthin zurückgekehrt. Zuerst als Trainer und jetzt als Vorstand. Bei anderen Vereinen war ich nie


Fußballerisches Vorbild deiner Jugendzeit...
Marco van Basten


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Werte gehen immer verloren. Respektlosigkeit, Hass und Gewalt nehmen immer mehr zu. Das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung





Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Nein, es hat alles so gepasst. Ich durfte einige Jahre auf einem gehobenen Niveau kicken und habe sehr viele Highlights erleben dürfen


Lieblings-Rückennummer....
11


Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Das waren die Spiele um den Aufstieg in die Bayernliga. Wir waren normalerweise eine sehr lockere Truppe und spielten im Bus normalerweise bis kurz vorm Aussteigen Karten. Aber bei der Busanfahrt zu diesen Partien hatten wir alle das Messer zwischen den Zähnen. So bezwangen wir zuerst die hoch favorisierte SG Quelle Fürth im Elfmeterschießen und anschließend den TSV Großbardorf mit 3:1, wobei ich mich in diesem Spiel auch in die Torschützenliste eintragen konnte


Bester Trainer, den du hattest...
Das Gespann Thomas Fuchs / Bernhard Robl war top. Das Gesamtpaket hat sowohl fußballerisch als auch menschlich gepasst. Wir waren damals eine richtige Einheit. Zudem gehören im Fußball Respekt und Achtung gegenüber jeder Person dazu. Und wenn man sich als Spieler gut aufgehoben fühlt, kann auch jeder Leistung bringen. Somit konnte die Mannschaft immer wieder über sich hinauswachsen


Sinnloseste Regel im Fußball...
Die Karten für Trainer. Diese Regel ist für mich absoluter Käse

Größte Enttäuschung deiner Karriere....
Das war in meiner letzten Jugendsaison beim FC Tiefenbach DJK. Wir sind damals ohne Niederlage auf Platz eins gestanden und haben im letzten Saison-Spiel daheim gegen den Tabellenzweiten Schönau eine 3:0 Halbzeitführung verspielt und am Ende mit 3:4 verloren. Der Gegner zog so noch an uns vorbei und wir verpassten den Aufstieg in die Bezirksoberliga trotz 48 Saisontoren von mir


Lieblings-Fußballschuh...
Adidas Predator


Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
Bei fränkischen Vereinen in der Landes- und Bayernliga. Die waren schon damals im technischen und taktischen Bereich hervorragend ausgebildet, deshalb mussten wir immer viel laufen. Vor allem bei Greuther Fürth II gab es sehr oft empfindliche Niederlagen


Mit dem FC Tiefenbach DJK stieg Regner in die Bezirksliga auf
Mit dem FC Tiefenbach DJK stieg Regner in die Bezirksliga auf – Foto: Michael Wagner


Zur Person:
Die Laufbahn von Johannes Regner war von Vereinstreue geprägt. Bis zu seinem 20. Lebensjahr kickte der Stürmer beim FC TIefenbach, ehe er den Sprung zum damaligen Bayernliga-Absteiger 1. FC Passau wagte. In der neu formierten Truppe der Rot-Weißen spielte der laufstarke Angreifer über Jahre eine tragende Rolle und war einer der Garanten, dass die Schützlinge von Thomas Fuchs 2003 den Wiederaufstieg in die Bayernliga schafften. In dieser Klasse konnte sich Regner dreimal in Folge die interne Torjägerkanone sichern, ehe er nach dem Abstieg 2006 den Weg zurück zum Heimatverein ging.

Als Spielertrainer stieg der A-Lizenzinhaber 2007 mit dem FCT in die Bezirksliga auf und betreute das Team bis 2009. Im Zuge seiner Lehrer-Referendariatszeit in Oberbayern half Regner dann als "Standby" für den 1. FC Passau in der Bezirksober- und Landesliga aus. Bei den Dreiflüssestädtern engagierte sich Regner dann nach Ende seiner aktiven Laufbahn auch als Nachwuchstrainer. Im Juni 2019 ließ er sich beim FC Tiefenbach DJK zum ersten Vorsitzenden wählen.


Aufrufe: 017.4.2020, 11:00 Uhr
Thomas SeidlAutor