2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Sie ziehen an der Spitze der Landesliga zweisam ihre Kreise: ASV Neumarkt (rot und die SpVgg Weiden. Foto: Hans Gleisenberg
Sie ziehen an der Spitze der Landesliga zweisam ihre Kreise: ASV Neumarkt (rot und die SpVgg Weiden. Foto: Hans Gleisenberg

Aufbruchstimmung beim ASV Neumarkt

Nach fünf Spieltagen noch am Abgrund, steht Neumarkt nach 18 Spielen ohne Niederlage an der Tabellenspitze der Landesliga

Die ASV-Fußballer überwintern an der Tabelenspitze der Landesliga Mitte. „Es ist das Wir-Gefühl, das dieses tolle Ergebnis zu Beginn der Winterpause ermöglicht hat. War das Miteinander schon beim BSC Woffenbach super, so darf ich hier noch von einer Steigerung sprechen, denn Mannschaft und Trainerteam sind so was wie eine zweite Familie für mich geworden“, sagt Leon Gümpelein zu seiner Situation im Landesligateam des ASV Neumarkt. Und der Beobachter kann ihm nur beipflichten, denn was sich da seit den schlechten Zeiten, die seit knapp einem Jahr Geschichte sind, im Umfeld der Fußballabteilung getan hat, ist bemerkenswert.

Allerdings soll in diesem Resümee auch nicht verschwiegen werden, dass es schon einige Startschwierigkeiten gab, denn nach den ersten fünf Spielen lag der Bayernliga-Absteiger bei zwei Siegen und drei Niederlagen auf einem Abstiegsrelegationsplatz. Doch behielt man trotz aller aufkommenden Kritik die Ruhe – auch in dem Wissen, dass wichtig Spieler noch nicht zur Verfügung standen.

Wichtige Spieler fielen aus
Das Verletzungsdrama schlug nämlich schon vor dem ersten Pflichtspiel zu, denn der als Leitwolf geholte Michael Görlitz riss sich die Kreuzbänder und auch Mario Forster kam bereits mit einem Schienbeinbruch an den Deininger Weg. In der Vorbereitung fiel dann auch noch Daniel Haubner aus, dem Coach Benedikt Thier eine Schlüsselrolle zugedacht hatte. Die zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht erwartete Wende kam beim Volksfestspiel – ausgerechnet gegen den Ligafavoriten SpVgg SV Weiden, der mit 4:1 förmlich vom Platz gefegt wurden. Von da an ging ein Ruck durch die Mannschaft. Nicht nur die 14 Siege und vier Unentschieden seit jenem 15. August geben den Ausschlag, sondern die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mannschaft unter dem Trainerteam Benedikt Thier, Michael Delikhaya und Fred Neumüller ist noch bemerkenswerter. Mit erfrischendem Offensivfußball ging das Team seither zu Werke – und das mit großem Erfolg.

Sicher wäre bei den Unentschieden auf eigenem Platz nicht alles Gold, was glänzte, aber der unbedingte Wille, nicht zu verlieren, gab den Ausschlag. Und hier wurde auch der Mut der sportlichen Leitung um Tobias Ochsenkühn, Maximilian Gnus und Günter Bruckschlögl, den jungen Spielern zu vertrauen, belohnt. Und das Team, das einen Altersdurchschnitt von 20 Jahren aufweist, hat es ihnen gedankt. So durfte man von Alexander Moratz, Daniel Haubner, Alexander Braun und natürlich Mannschaftskapitän Jonas Marx schon einiges erwarten. Doch es war erstaunlich, was ein Raphael Heimisch, Marc Müller, Lennart Trappe oder Philipp Nutz gegen gestandene Landesligaspieler leisteten. Doch auch ein Leon Gümpelein oder Selim Mjaki, um nur einige aus dem Mannschaftsgefüge zu nennen zeigten, trumpften vor allem in den Spielen der Rückrunde gewaltig auf.

Benedikt Thier verwies auch auf den Rückrundenbeginn, wo vier Siege und ein Unentschieden einen blendenden Start brachten: „Vor allem die Energieleistung gegen Ettmannsdorf, wo das Team einen 0:2-Rückstand in einen 3:2- Sieg drehte, war für mich das Highlight. Aber auch das Spiel in Kareth, das klar mit 4:0 gewonnen wurde, war ein Meilenstein“, so Thier, der den unbändigen Willen seiner Truppe lobte, die auch im Training voll mit zieht. Der sportliche Leiter, Tobias Ochsenkühn machte deutlich, dass das Team die gesteckten Ziele weit übertroffen habe.

Neuorientierung ist nötig
„Nun müssen wir das Saisonziel natürlich völlig neu definieren, denn wer als Tabellenführer in die Winterpause geht, will natürlich am Schluss nicht Vierter sein“, so sein Statement, in dem er einen etwaigen Aufstieg auch eine große Herausforderung für die ganze Abteilung nannte. Mannschaftskapitän Jonas Marx zeigte sich im Gespräch mit dem Tagblatt einfach nur happy: „Wenn du eine ganze Saison nur auf die Mütze bekommen hast, ist das Gefühl, in dieser Mannschaft dabei zu sein, ein ganz besonderes: „Ob auf oder neben dem Platz, wir sind eine Einheit, jeder geht für den anderen durchs Feuer, und das ist unser Erfolgsgeheimnis“, so der Kapitän, der auch nicht vergaß, den Kreuzbandverletzten Sebastian Semmler und Christian Bullinger, alles Gute zu wünschen.

Diese positive Gesamtentwicklung erzeugt auch bei Hauptsponsor Johann Pröpster ein Gefühl der Zufriedenheit. Die permanent gute Laune der „Grauen Eminenz“ ist Synonym für die aktuell famose Stimmung am Deininger Weg. Nun ist aber erst einmal Pause und sowohl körperliche als auch mentale Ruhe angesagt, um zum Start in die Restsaison der Landesliga Mitte wieder fit zu sein.

Aufrufe: 012.12.2019, 09:00 Uhr
Hans GleisenbergAutor