2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Alles muss seine Ordnung haben, auch der Druck des Balls. Patrick Simon testete das Spielgerät beim Verbandspokalspiel zwischen der SG Meisenheim und dem 1. FC Kaiserslautern vergangenen Mittwoch gewissenhaft.
Alles muss seine Ordnung haben, auch der Druck des Balls. Patrick Simon testete das Spielgerät beim Verbandspokalspiel zwischen der SG Meisenheim und dem 1. FC Kaiserslautern vergangenen Mittwoch gewissenhaft. – Foto: Luge

»Ein ganz besonderes Erlebnis«

Der Wöllsteiner Patrick Simon pfiff in Desloch im Verbandspokal erstmals den 1. FC Kaiserslautern

Wöllstein. Die Liste der reizvollen Spiele, die Patrick Simon in den vergangenen 14 Jahren gepfiffen hat, ist lang. Seit vergangenem Mittwoch ist aber eine Fußball-Begegnung dabei, die alle anderen überstrahlt: Das Verbandspokalspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und der SG Meisenheim.

In der Tat war es ein ganz besonderes Erlebnis, ein Pflichtspiel mit den Profis aus der Pfalz zu leiten, bestätigt der Schiedsrichter aus Wöllstein. Absolut zufrieden. Sein Team und er hatten bei dem 2:0, mit dem der Drittligist am Ende siegte, überhaupt keine Mühe. Das machte das einmalige Erlebnis schließlich noch schöner.

Patrick Simon ist ein sehr erfahrener Schiedsrichter. Die Aussicht, ein Spiel des 1. FC Kaiserslautern leiten zu dürfen, habe ihn aber doch ein bisschen nervös gemacht. Die Berichterstattung in den Medien trage da durchaus ihren Teil bei, skizziert der Bauingenieur. Kurz vorm Spielbeginn sei dieses Startfieber jedoch von ihm abgefallen. So wie immer: „Während einer Partie ist man so auf das fokussiert, was auf dem Platz passiert, dass alles andere ausgeblendet wird“, schildert der 28-Jährige.

Seit dieser Saison darf Patrick Simon sogar Regionalliga pfeifen. Nachdem er vergangene Runde das Ranking der Oberliga-Schiedsrichter anführte, ist er – genau wie die Gau-Odernheimerin Fabienne Michel – befördert worden. Sein persönlicher Lebensplan ist damit übererfüllt. „Als ich vor Jahren überlegte, wohin mich der Schiedsrichter-Weg führen könnte, dachte ich, wenn es mit der Oberliga klappt, wäre das klasse“. Nun ist er schon eine Stufe obendrüber. Höher jedoch wird es nicht mehr gehen. Seitens der Zuständigen im Deutschen Fußball-Bund wurde ihm transparent signalisiert, dass er für höhere Aufgaben bereits zu alt sei. Was reizvolle Aufgaben nicht ausschließt. So wie das Verbandspokalspiel mit Beteiligung des 1. FC Kaiserslautern oder das vorausgegangene Verbandsliga-Spiel zwischen Eintracht Bad Kreuznach und SC Idar, das er mit seinem Gespann gleichfalls souverän über die Bühne brachte.

Ins Schiedsrichtergeschäft eingestiegen ist Patrick Simon mit 14 Jahren. Noch bemerkenswerter aber ist das „warum“: In einem Jugendspiel, er trug das Trikot des TSV Wonsheim, haderte er so heftig mit dem Schiedsrichter, dass „der zu mir sagte: „Wenn ich mich so gut im Regelwerk auskennen würde, sollte ich doch nach Edenkoben gehen und die Schiedsrichterlizenz machen“. Simon hat diesen wahrscheinlich nicht ganz ernst gemeinten Ratschlag tatsächlich befolgt: „Und dann bin ich bis heute dabei geblieben“.

Aufrufe: 026.9.2020, 15:00 Uhr
Claus RosenbergAutor