2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Kicker vom Roten Steg (l. Míroslav Spirek) waren in guter Form, ehe die verfrühte Winterpause ihnen einen Strich durch die Rechnung machte.
Die Kicker vom Roten Steg (l. Míroslav Spirek) waren in guter Form, ehe die verfrühte Winterpause ihnen einen Strich durch die Rechnung machte. – Foto: Simon Tschannerl

Zwei Teams kämpfen um den Klassenerhalt

Während der 1. FC Bad Kötzting entspannt in die Pause gehen kann, müssen die SpVgg Lam und der SV Neukirchen noch zittern.

Der Fußball ruht im Landkreis Cham. Nach nicht einmal zwei Monaten seit dem ersten Re-Start nach der Corona-Pandemie ging es für die drei Landesligisten in die erneute Pause. Während der 1. FC Bad Kötzting bei 41 Punkten dem Start im nächsten Jahr gelassen entgegenblicken kann, geht es für die SpVgg Lam (32 Zähler) und den SV Neukirchen b. Hl. Blut (33 Punkte) noch um den Klassenerhalt.
1. FC Bad Kötzting:

Es hatte was von der „unendlichen Geschichte“, die Trainer Uli Karmann beim 1. FC Bad Kötzting erleben musste. Denn im Winter 2019 wurde er als neuer Mann an der Seitenlinie verpflichtet, doch Corona kam dazwischen und so musste er bis zum 19. September 2020 warten, ehe er das erste Pflichtspiel bestreiten konnte.

Sowohl in der Frühjahrsvorbereitung 2020, als auch in der Vorbereitung zum Re-Start absolvierten die Rotblauen etliche Freundschaftsspiele. Und die waren aller Ehren wert. Neun Mal standen Niebauer & Co. unter Karmann auf dem Platz Feld, holten dabei sieben Siege, ein Unentschieden und kassierten nur eine Niederlage.

Diesen positiven Trend konnten die Badstädter allerdings nicht in das erste Ligaspiel nach dem Re-Start mit hineinnehmen, denn gegen den TSV Bad Abbach kassierten sie etwas überraschend eine 0:2-Niederlage. Doch aus dem Konzept ließen sie sich davon nicht bringen. In den restlichen drei Spielen gingen sie als Sieger vom Platz bei einem beachtlichen Torverhältnis von 12:2. Dabei hätten die Rotblauen gerne noch mehr Spiele absolviert, doch das Nachbarderby gegen die SpVgg Lam und das Spiel gegen den SV Fortuna Regensburg mussten abgesagt werden. Mit 41 Punkten nach erst 24 absolvierten Spielen hat man sich auf jeden Fall eine solide Basis geschaffen, damit der Klassenerhalt im Jahr 2021 nur noch Formsache sein dürfte.

In der Sommertransferperiode waren die Verantwortlichen sehr aktiv. So wechselten fünf neue Spieler an den Roten Steg, darunter auch Christoph Weidner vom ASV Cham. Allerdings verließen mit Moritz Riedl und Ladislav Caba auch die beiden etatmäßigen Keeper den Verein. Zudem kehrte Max Bachl-Staudinger dem Roten Steg nach nur einem Jahr wieder den Rücken und heuerte – wie zuvor schon Michael Faber – bei der SpVgg Osterhofen an.

SV Neukirchen b. Hl. Blut:

Eher mäßig verliefen die beiden Vorbereitungsphasen der Rosenkränzler im Frühjahr und vor dem Re-Start. Nur zwei Siege konnten sie verbuchen. Die restlichen Partien endeten jeweils unentschieden oder gingen – wie gegen die SG Waldmünchen – verloren. Während der SV Neukirchen beim Hl. Blut in die Wintervorbereitung mit Neutrainer Konrad Früchtl und einem Spieler startete, wurde im Sommer – in der zweiten Transferperiode – der Kader noch einmal mächtig durcheinandergewirbelt.

Vier Abgängen stehen sechs Neuzugänge gegenüber. Viele prophezeiten den Kickern aus dem Hohenbogenwinkel einen sang- und klanglosen Absturz in die Bezirksliga. Doch die Rosenkränzler belehrten die Schwarzseher eines Besseren.

Ging der Auftakt gegen den SV Fortuna Regensburg erwartungsgemäß noch daneben, holten sie in den folgenden zwei Spielen gegen die direkten Konkurrenten TSV Bad Abbach und BSC Woffenbach zwei wichtige Siege. Nach der Spielabsage gegen den VfB Straubing, musste der SV Neukirchen das letzte Spiel des Jahres gegen den SC Ettmannsdorf, der im vorderen Drittel mitmischt, noch einmal klar verloren geben. Doch mit 33 Punkten hat die Mannschaft von Konrad Früchtl weiterhin gute Aussichten auf den direkten Klassenerhalt.

SpVgg Lam:

Ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfen die Osserbuam. Mit 32 Punkten liegt für die SpVgg Lam das rettende Ufer nur einen Zähler entfernt. In den sechs Vorbereitungsspielen im Sommer gab es drei Siege und drei Niederlagen. Damit war man am Fuße des Ossers so unzufrieden, dass es noch vor dem ersten Punktspiel im September 2020 zum großen Knall kam und Trainer Manfred Stern seinen Posten räumen musste.

Die Mannschaft riss sich zusammen und sorgte gleich im ersten Spiel für eine faustdicke Überraschung, als sie den TSV Kareth-Lappersdorf mit 3:0 besiegen konnte. Als auch noch die Partie gegen den TuS Grafenwöhr gewonnen wurde, stieg die Stimmung weiter. Über sich hinaus wuchs das Kellerkind schließlich am 10. Oktober in der Partie gegen den SpVgg SV Weiden. Die SpVgg holte gegen den hohen Favoriten nämlich einen Punkt. So hatten die Osserbuam unter Thomas Altmann und Hans Schmalzreich, den neuen Verantwortlichen auf der Bank, nach drei Spielen schon sieben Punkte eingesammelt. Das rettende Ufer war ganz nahe. Eine ganz bittere Pille musste die SpVgg allerdings im letzten Spiel des Jahres schlucken, als sie beim abgeschlagenen Schlusslicht in Pfreimd mit 1:4 drei ganz wichtige Zähler leichtfertig verschenkte.

Woher der Aufschwung kommt, verdeutlicht ein Blick auf den Kader, denn dieser blieb in den letzten zwei Wechselperioden nahezu unverändert. Einzig der Ex-Vilzinger Michael Hamberger kehrte im Winter zurück zu seinem Heimatverein. So sollten die Osserbuam in den verbleibenden Spielen den Klassenerhalt schaffen – angesichts von zwölf Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz haben sie keine schlechten Karten.

Aufrufe: 011.11.2020, 14:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor