Ersehnter Testspielsieg für Vilzing

Die DJK Vilzing ging zwar personell angeschlagen in die Partie, machte aber von Anfang an klar, dass sie nach drei Testspiel-Niederlagen den ersten Sieg wollte. Die Vilzinger gingen aggressiv zu Werke, eroberten früh die Bälle und setzten den Rotblauen mit schnellem Umschaltspiel zu. „Wir hatten zu viel Respekt und eine hohe Fehlerquote in Durchgang eins. Da war uns Vilzing in vielen Sachen weit voraus. Dazu haben wir uns die Tore beinahe selber geschossen“, sagte FC-Coach Uli Karmann. Gemeint war wohl Walter Müller, der bei den drei ersten Treffern der Vilzinger „Vorlagengeber“ war. Dem sprang ein Ball im Strafraum zu weit weg und genau auf den völlig blank stehenden Milecevic. Der musste die Kugel nur noch einschieben (10.). Eine Doublette war Treffer Nummer zwei für den Bayernligisten. Erneut klärte Müller den Ball unzureichend, und zwar wieder zu Vilzings Torjäger Milecevic, der in dieser Situation wieder keine Mühe hatte wie bei seinem ersten Treffer. 2:0 führte der Gast vom Hutgarten zur Pause.

Ein völlig anderes Bild ergab sich nach dem Seitenwechsel. Uli Karmann brachte Miro Spirek, Johannes Aschenbrenner und Florian Frisch – und die Badstädter hatten plötzlich deutlich mehr Zugriff auf die Partie. Nach drei Minuten fiel der Anschlusstreffer. Jonas Berzl dribbelte sich zur Grundlinie durch, Max Drexler schob den Rückpass zum 1:2 ein (48.). Die Rotblauen waren nun wie verwandelt, und die DJK Vilzing verlor in dieser Phase den Faden. Stefan Hofner scheiterte alleine vor DJK-Keeper Sandro Weber. Schließlich glichen die Bad Kötztinger aus. Ein herrlicher Diagonalpass kam von Aschenbrenner auf Jonas Berzl, der Wagner keine Chance ließ (62.). Die Partie stand jetzt auf Messers Schneide, Hanninger scheiterte an Wagner. Dann passierte ein weiterer Fauxpas in der FC-Defensive. Die Situation schien geklärt zu sein. Die Vilzinger setzten nach, und im Gewühl stocherte erneut Milecevic den Ball über die Linie (68.). Über drei Stationen ging es in der 81. Minute vom DJK-Strafraum in die Box der Badstädter. Luge bediente am Ende den eingewechselten Bräu, der für den 2:4-Endstand sorgte.

FC-Coach Uli Karmann bewertete die Partie trotz der Niederlage als gelungenen Test. „Halbzeit eins ging klar an Vilzing. Nach der Pause waren wir das bessere Team. Wir waren griffiger und mutiger und hatten einige gute Aktionen. Schade, dass wir drei Tore fast selber geschossen haben. Dennoch war ich zufrieden mit dem Auftritt.“

Zufrieden ist man keinesfalls mit der aktuellen Situation. „Wir haben nach der Verschiebung des Re-Starts wieder vier Wochen Vorbereitung vor der Brust. Eine mittlerweile unerträgliche Situation für den Amateursport – für Funktionäre und für die Spieler. Irgendwie müssen wir das Beste daraus machen“, sagte der Coach der Badstädter, der seine Elf für den ursprünglichen Start gerüstet sah.