2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
Pokal-Atmosphäre in Homberg: Die beiden besten Moerser Teams treten gegeneinander an
Pokal-Atmosphäre in Homberg: Die beiden besten Moerser Teams treten gegeneinander an – Foto: GSV privat

Pokalfinale erreicht: GSV siegt bei VfB Homberg

Die U 17 des GSV Moers erreicht nach einem 2:0-Auswärtssieg beim VfB Homberg das Finale des Kreispokals sowie die erste Runde im Niederrhein-Pokal. Ein couragierter Auftritt sowie Tore von Röttges und Rösen sorgen für einen nicht unverdienten und umjubelten Erfolg. Homberg mit mehr Spielanteilen, Moers mit den besseren Chancen - über 150 Zuschauende sehen ein würdiges, packendes Pokalspiel.

Duisburg-Homberg - Es gibt wahrlich bessere Witterungsbedingungen für ein Fußballspiel - stundenlanger, vom Wind aufgewirbelter Regen gehört nicht dazu. Beim Pokalhalbfinale am Samstagnachmittag in Duisburg-Homberg schlug der Herbst wieder zu. Schon nach dem Aufwärmen waren die Akteure komplett durchnässt. Der Stimmung in den Teams und auf den Rängen tat dies allerdings keinen Abbruch, ein KO-Spiel im Pokalhalbfinale hat sein eigenes Flair.

Bei der heutigen Partie konnte man getrost von einem vorweggenommenen Endspiel reden, traten doch die beiden aktuell besten Teams des Kreises Moers gegeneinander an. In der überregionalen Sonderliga sind der gastgebende VfB Homberg und der GSV Moers Tabellennachbarn in der Spitzengruppe. Im Pokalgeschehen hilft aber kein Punktesammeln in Hin- und Rückspielen, es zählt alleine das nackte Weiterkommen in einem einzigen Match.

Das von Markus Fritz gecoachte VfB-Team hatte sich in den bisherigen Runden ohne Gegentor schadlos gehalten (8:0 in Viktoria Birten, 2:0-Wertung nach Verzicht FC Rumeln-Kaldenhausen, 1:0 gegen Neukirchen-Vluyn). Auch der GSV konnte souverän ins Halbfinale marschieren (9:2 gegen Borth/Millingen, 6:0 gegen Sonsbeck).

Die Hoffnung der GSV-Verantwortlichen auf eine rechtzeitige Genesung der Erkrankten wurde am Spieltag enttäuscht: Mit Karagöz, Falk und Balke mussten direkt drei Spieler gesundheitlich passen, Scholl fehlte gesperrt. Paulsen und Mehnert rotierten in die Startformation, der unter der Woche angeschlagene Wrobbel nahm zunächst auf der Bank Platz.

Nach dem Anpfiff des Unparteiischen Ilyas Arab tasteten sich beide Teams in einer ereignisarmen Anfangsphase erst einmal ab. Allmählich nahm die Partie dann aber Fahrt auf. Homberg gelang es, das Spiel in die Moerser Hälfte zu verlagern, der GSV stand in der Defensive allerdings beruhigend stabil, Keeper Grabig musste nur selten ins Geschehen eingreifen. Das in komplett schwarz antretende Team aus der Grafenstadt setzte sich mit schnellen Gegenangriffen zur Wehr. Direkt mehrfach resultierten aus diesen Kontern brandgefährliche Situationen. Beim Abschluss von Mumot hatten alle Moerser Anhänger:innen den Jubelschrei schon auf den Lippen, bis der Ball doch Zentimeter am linken Pfosten vorbei ging. Auch Hahn und Gerber konnten beste Chancen nicht verwerten, der VfB-Keeper war in dieser Phase ein Garant gegen einen Rückstand. Bei einem Homberger Angriff war wiederum das Glück auf der Seite des GSV: der Moerser Schlussmann konnte die nasse Kugel nicht sichern, der Pfosten verhinderte Schlimmeres. So ging es nach spannenden vierzig Minuten torlos in die Kabinen. Homberg hatte im ersten Durchgang mehr Spielanteile, Moers konnte mehr Torchancen verbuchen - somit war das Remis angemessen.

Der GSV trat den zweiten Durchgang personell unverändert an. Die Halbzeitansprache zeigte aber Wirkung: Ohne jedes Abtasten legten die Moerser los wie die Feuerwehr und drängten den VfB in seinen Strafraum. Die Anfangsoffensive zahlte sich nach wenigen Minuten aus. Gerber setzte sich auf links durch und bediente Röttges, der in der 44. Minute den umjubelten Führungstreffer erzielte. Bei noch verbleibenden 36 Minuten Spielzeit war die Kunst, den Vorsprung nicht etwa nur zu verwalten, sondern weiterhin aktiv im Match zu bleiben. Die Moerser lösten es geschickt wie im ersten Durchgang. Sie ließen die Homberger Angriffe weitestgehend ins Leere laufen und setzten ihrerseits immer wieder gefährliche Nadelstiche nach vorne. Homberg nutzte wiederum zahlreiche Standards - zum Moerser Glück - nicht zwingend aus und konnte keine Ergebniskorrektur erreichen. Die Defensive des GSV war auf der Höhe und verhinderte auch im sechsten Spiel hintereinander einen Gegentreffer. Mitten in die Angriffsbemühungen des VfB hinein versetzte der eingewechselte Mika Rösen den KO-Schlag. Einen von Gerber von links vorgetragenen Angriff, den Röttges mittig verlängerte, netzte der jüngste Moerser Spieler (noch 14 Jahre) zum 2:0 ein (73‘), sein erstes Tor für das Team überhaupt und vielleicht mit das wichtigste. Diesen Zwei-Tore-Vorsprung ließen sich die Grafschafter nicht mehr nehmen. Als der Schiedsrichter nach 80‘+4‘ das Halbfinale beendete, kannte der Jubel auf der Moerser Seite keine Grenzen mehr. Auswärts ein Pokalhalbfinale vor einer Rekordkulisse von rund 150 Zuschauenden zu gewinnen, brennt sich sicherlich in die Erinnerung ein.

In der Mixed-Zone analysierten die Moerser Verantwortlichen nüchtern, aber dennoch hochzufrieden: “Einen riesigen Glückwunsch an unser Team. Die Jungs haben schon vor dem Match an sich geglaubt, daran, dass es heute ‚ihr‘ Tag wird. Die Mannschaft hat das Match clever bestritten, sie haben das Heimteam spielen und sich festlaufen lassen, das Plus an Torchancen lagen dagegen bei uns. Dazu ein kleines Quentchen Glück, als bei einer strittigen Zweikampfsituation in unserem Strafraum auf Ecke entschieden wurde. Wir haben uns für einen couragierten und spielfreudigen Auftritt belohnt und uns dieses Zu-Null-Spiel in Homberg erarbeitet. Wie eine Homberger Zuschauerin anmerkte: ‚Der GSV wollte es heute einfach ein bisschen mehr‘ - dem können wir uns nur anschließen. Nun freuen wir uns auf kommende Pokal Aufgaben! VfB-Coach Markus Fritz und seinem Team wünschen wir alles Gute."

Das Pokalfinale gegen den OSC Rheinhausen (3:2 gegen SV Budberg) findet am 09. oder 11. Mai 2024 auf der Platzanlage in Birten statt. Die noch auszulosende erste Runde des Niederrheinpokals findet in der zweiten Januarhälfte statt. In der Liga geht es für beide Teams in zwei Wochen weiter: der GSV reist zu Borussia Bocholt, der VfB zum SV Budberg.

Aufrufe: 019.11.2023, 16:06 Uhr
Dirk MumotAutor