2024-05-28T14:20:16.138Z

Spielbericht
Schweigeminute vor Spielbeginn zu Ehren des Kaisers Franz Beckenbauer
Schweigeminute vor Spielbeginn zu Ehren des Kaisers Franz Beckenbauer – Foto: GSV privat

4:1 nach Rückstand: Moers siegt im letzten Testspiel

Mit einem 4:1 (0:1)-Heimsieg beendet die U 17 des GSV Moers ihre dreiteilige Winter-Testserie. Gegen den SC Viktoria 07 Anrath aus Willich drehen die Moerser einen frühen Rückstand mit vier Toren innerhalb von neun Minuten. Mumot (47‘, 56‘), Gerber (50‘) und Paulsen (54‘) sorgen am Ende für ein klares Ergebnis gegen den Tabellenführer der Leistungsklasse Kempen/Krefeld. Alle 19 anwesenden Spieler erhalten Spielzeit.

Moers - Bei ungemütlichen Witterungsbedingungen empfing die U 17 des GSV Moers zu ihrem letzten Testspiel der Winterpause die B 1 des SC Viktoria 07 Anrath. Die Anrather hatten sich unter der Regie ihres Chefcoaches Ferhat Sali ein strammes Testprogramm auferlegt. Am letzten Wochenende musste man sich der U 17 des 1. FC Kleve nur mit 0:2 geschlagen geben, am kommenden Wochenende misst das Team sich mit dem VfB Homberg.

Der GSV wollte mit dem dritten Spiel seiner Test-Trilogie (bis dato 8:0 beim SuS Wesel, 2:3 gegen ETB SW Essen) die letzten Eindrücke vor dem Beginn der Pflichtspiele gewinnen. Im Kader fehlte der erkrankte Louis Scholl, ansonsten standen den Moerser Verantwortlichen alle Spieler zur Verfügung.

Vor dem Anpfiff reihten sich alle Akteure am Mittelkreis auf, es war eine Schweigeminute vereinbart für den „Kaiser“, die kürzlich verstorbene deutsche Fußballikone Franz Beckenbauer (1945-2024).

Mit Beginn der Partie merkte man dem Moerser Spiel an, dass ordentlich durchrotiert worden war. Auf sieben Positionen verändert tat sich das in komplett in Gelb antretende GSV-Team zunächst recht schwer, ins Spiel zu finden. Immer wieder unterbrachen motivierte Anrather den Moerser Spielaufbau, sorgten ihrerseits für Angriffe, die dann aber wiederum ihr Ende an der sicheren Defensivkette des GSV fanden. So pendelte das Match ohne zwingende Torchancen zunächst zwischen den Strafräumen hin und her. Nach zwölf Spielminuten musste eine ruhende Situation für den ersten Torerfolg des Tages sorgen: Der Schiedsrichter entschied nach einer Berührung, die den Anrather Spieler aus dem Gleichgewicht brachte, auf Foulelfmeter gegen Moers. Halbzeit-1-Keeper Schulz entschied sich beim Strafstoß für die andere Ecke, Viktoria ging mit 1:0 in Führung. Nur fünf Minuten später hatte Delali Tsekpo den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Es blieb ein zerfahrenes Spiel, keine Mannschaft konnte sich weitere zählbare Vorteile verschaffen, wobei Moers zunehmend besser ins Spiel kam.

Die Themen der Halbzeitanalyse waren damit gesetzt: Fehlpassquote runter, Präzision rauf, mehr Zugriff in der Mitte, schnelleres Spiel, Bissigkeit zeigen!

Das Team der Moerser kam motiviert auf den Platz zurück und zeigte schon nach 180 Sekunden eine erste Großchance. Gerber setzte sich auf links durch, seine scharfe Hereingabe verpasste Mumot um Haaresbreite. In der 47. Minute gelang es diesem Duo besser: einen strammen Schuss von Gerber konnte der Anrather Keeper nur abklatschen lassen, Mumot stand goldrichtig und staubte zum 1:1 ab (47‘). Nur drei Zeigerumdrehungen später war Hahn der Ausgangspunkt des nächsten Erfolges: Nach Balleroberung setzte er sich an der rechten Torauslinie durch, spielte den Ball in die Box zurück, wo Mumot den Ball verlängerte und Gerber die Kugel per Hacke zur 2:1-Führung ins Netz legte (50‘). In dieser Phase gelang es Anrath nicht mehr, sich zu befreien. Folgerichtig fiel in der 54. Spielminute der nächste Moerser Treffer. Nach einem Zuspiel von Hahn packte Paulsen die Brechstange aus und zimmerte aus über zwanzig Metern Torentfernung die Kugel flach an den linken Innenpfosten, das 3:1 für den GSV. Moers attackierte die Viktoria nun schon an deren Strafraum und provozierte so Fehler. Mehnert mit der Balleroberung, einen schönen Heber auf links zu Gerber, der mit einem Lupfer über den herauseilenden Keeper in die Mitte zu Mumot und dieser mit seinem zweiten Treffer des Tages zum 4:1. So einfach kann Fußball sein! Der GSV hatte somit in nur neun Minuten das Spiel nicht nur gedreht, sondern auf einen Drei-Tore-Abstand ausgebaut. Anrath war geschockt, aber nicht gebrochen. Die in schwarz spielenden Viktorianer liefen unermüdlich an, konnten dennoch keine ernsthafte Gefahr mehr für das Tor von Halbzeit-2-Keeper Grabig ausstrahlen. Aber auch Moers schaltete nun einen Gang zurück, blieb spielbeherrschend, weitere Torerfolge wollten sich aber nicht mehr einstellen. Es blieb beim 4:1-Endstand.

Der Unparteiische Leonard Schiffer, der wie in der Vorwoche das Testspiel unaufgeregt und souverän leitete, pfiff pünktlich ab und schickte die Akteure in die Kabine.

In einer ersten Analyse direkt nach Spielende waren die Moerser Trainer sich einig: “Wir haben heute sicherlich kein durchgehend spielerisches Highlight erlebt. Es war gut, dass unser Team sich vom Rückstand hat nicht beirren lassen, sondern immer weiter versucht hat, das Spiel an sich zu reißen. Dass es mit dem Ausgleich nicht schon im ersten Durchgang geklappt hat, ist schade, aber es wurde in der zweiten Halbzeit ja sehr schnell korrigiert. Der Sieg geht aus unserer Sicht auch in der Höhe in Ordnung. Wir wollten uns in der Generalprobe vor dem Pokalmatch zuhause keine Blöße geben und zudem durch Einsatzzeit für alle Spieler Erkenntnisse gewinnen. Dem SC Viktoria Anrath und seinem Coach Ferhat Sali danken wir für den Besuch und das sehr faire Match und wünschen alles Gute für die weitere Saison.“

Anrath empfängt am nächsten Samstag die B 1 des VfB Homberg zum Test. Für den GSV steht am Sonntag um 13:30 Uhr mit dem Niederrheinpokalspiel gegen den Bundesligisten Rot Weiß Essen das bisher „größte“ Spiel der Saison an.

Aufrufe: 015.1.2024, 00:42 Uhr
Dirk MumotAutor