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Der Kapitän der Spvgg Sterkrade-Nord erhebt Vorwürfe gegen den Vorstand des Vereins. – Foto: Michael Werner

"Mannschaft wollte weitermachen" - Nord-Kapitän weist Vorwürfe zurück

Landesliga, Gruppe 2: Baran Özcan, Kapitän der Spvgg Sterkrade-Nord, stellt sich gegen die im Raum stehenden Aussagen des Vorstandes, die Mannschaft hätte nicht weiterspielen wollen.

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Am Mittwoch zog die Spvgg Sterkrade-Nord ihre Mannschaft aus der Landesliga, Gruppe 2, zurück. Der Vorstand begründete es in den Vereinsmedien unter anderem damit, dass sich die Mannschaft "mehrheitlich gegen eine Fortführung des Spielbetriebs entschieden" hätte. Dem widerspricht nun der Kapitän Baran Özcan in aller Deutlichkeit und wirft den amtierenden Verantwortlichen amateurhaftes Verhalten und einen Niedergang mit Ansage vor.

Es war das Thema am Mittwoch, welches den Niederrhein beschäftigte. Die Spvgg Sterkrade-Nord zog ihre Mannschaft zurück und löste damit ein mittelschweres Beben in der Tabelle der Landesliga, Gruppe 2, aus. Unter anderem Jo Voß, Trainer der SGE Bedburg-Hau, fand deutliche Worte in der Rheinischen Post: "Es ist schon enttäuschend, dass der Verein nicht alles versucht hat, die Sache sportlich zu einem Ende zu bringen." Immerhin verlor seine Mannschaft sechs Punkte und steckt nun wieder deutlich tiefer im Abstiegskampf.

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Als Grund für den Rückzug nannten die Nordler in den Vereinsmedien, dass sich die Spieler mehrheitlich dafür entschieden hätten, " nicht weiter für den Verein Sterkrade-Nord spielen zu wollen." Weiter: "Der Vorstand um Abteilungsleiter Dietz Walter und Geschäftsführer Patrick Hagen ist mit der klaren Intention in das Gespräch gegangen, den Spielbetrieb bis zum Saisonende aufrechtzuerhalten, um den sportlich fairen Wettbewerb in der Landesliga Gruppe 2 zu gewährleisten. Durch die klare Haltung der Mannschaft ist eine Fortsetzung des Spielbetriebes nicht möglich." Demnach sollen auch Kompromissvorschläge von der Mannschaft ausgeschlagen worden sein. Die widerspricht nun in Person von Kapitän Baran Özcan in aller Deutlichkeit.

"Wir wollten definitiv weitermachen"

Özcan erzählt eine gänzlich andere Version der Geschichte und wirft dem Vorstand vor, dass der Niedergang des Vereins sehenden Auges in Kauf genommen wurde. "Die Ausgangslage in Sterkrade war einfach nicht gut. Ich weiß nicht, was sich die Verantwortlichen gedacht haben, so einen Kader aufzustellen, der dann die Landesliga halten soll", schildert er die Situation zu Saisonbeginn. Nachdem in der Winterpause wichtige Spieler den abstiegsbedrohten Verein verlassen hatten, "wurde es versäumt, für entsprechenden Ersatz zu sorgen. Als dann immer mehr Verletzungen hinzugekommen sind, hat uns der Vorstand Spieler der Alten Herren an die Seite gestellt. Nicht mal Kicker aus der zweiten Mannschaft durften uns helfen, da sie in der Kreisliga um den Aufstieg spielen. Das ist natürlich wichtiger, als den Abstieg der ersten Mannschaft aus der Landesliga zu verhindern." Eine gehörige Portion Sarkasmus schwingt in seiner Schilderung mit, wobei er ausdrücklich betont, dass den Akteuren von den Alten Herren und aus der A-Jugend, die zur Unterstützung abgestellt wurden, definitiv kein Vorwurf zu machen sei.

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Nach der Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den VfB Speldorf hat sich das Team zusammengesetzt und über die Situation gesprochen. "Die eine Hälfte war dafür, die Saison fortzusetzen, die andere Hälfte hat sich für den Rückzug ausgesprochen. Ich als Kapitän war zu der Zeit ja schon im Krankenhaus und persönlich nicht vor Ort, habe mich aber mit einer Sprachnachricht für die Fortführung des Spielbetriebs ausgesprochen", berichtet Özcan. "Eine Antwort habe ich nicht bekommen, einem anderen Spieler wurde kurz darauf mitgeteilt, dass das Team zurückgezogen wird", führt er weiter aus. Dem Vorwurf, die Mannschaft wollte nicht weiterspielen, weist er ausdrücklich zurück. "Wir wollten definitiv weitermachen. Wie die Situation vom Vorstand dargestellt wird, ist einfach falsch. Was in Sterkrade gerade passiert ist amateurhaft und wird dem guten Ruf, den sich der Verein erarbeitet hat, in keinster Weise gerecht."

Die Entscheidung kann definitiv nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die Spvgg Sterkrade-Nord steht als erster Absteiger der Liga fest und wird in der kommenden Saison aller Voraussicht nach in der Bezirksliga antreten. Ob dann noch Spieler der laufenden Saison dabei sein werden, scheint ob der aktuellen Auseinandersetzung fraglich. Alles deutet auf einen kompletten Neuaufbau am Nordler Park hin.