2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau
Wollen auch im Derby jubeln: Das Kreuznacher Trainergespann Patrick Krick (links) und Dimitri Mayer freuen sich über den Siegtreffer zum 1:0 gegen den SC Hauenstein. Fotos: Dirk Waidner, SG Eintracht, Andreas Paulus/fupa
Wollen auch im Derby jubeln: Das Kreuznacher Trainergespann Patrick Krick (links) und Dimitri Mayer freuen sich über den Siegtreffer zum 1:0 gegen den SC Hauenstein. Fotos: Dirk Waidner, SG Eintracht, Andreas Paulus/fupa

Weiter angenähert

VERBANDSLIGA-DERBY SG Eintracht will gegen Hassia Bingen Reifeprozess bestätigen +++ Alle Highlight bei FuPa.tv

Bad Kreuznach. Rein geografisch trennen die Fußballer der SG Eintracht und von Hassia Bingen keine 20 Kilometer. Wie weit die beiden Verbandsligisten sportlich auseinander liegen, wird sich am Sonntag (15 Uhr) im Friedrich-Moebus-Stadion zeigen.

Alle im Training, alle fit und alle an Bord
„Ich glaube, dass wir nicht mehr so weit auseinander sind wie in der letzten Saison“, erklärt SGE-Coach Patrick Krick, der sich noch gut an die beiden Pleiten (1:3, 2:4), die es in der Vorsaison gegen den Lokalrivalen gab, erinnert. In beiden Spielen habe man seine guten Phasen gehabt, allerdings in der Defensive einfach zu viele Gegentore schlucken müssen. Das gilt es diesmal zu verhindern. „Hoffentlich gibt es nicht wieder so ein wildes Spiel“, vertraut Krick auf sein Spielsystem und darauf, dass auch seine Spieler aus den Fehlern der vergangenen Saison dazugelernt haben: „Dieses Jahr scheint es uns besser zu gelingen und weniger leichte Tore zu fangen. Ich sehe uns etwas weiter und vor allem gefestigter im Defensivverbund.“

Das soll den Kreuznachern, die bis auf die verletzten Nils Flühr und Daniel Pflüger komplett sein werden, nun dabei helfen, „solche Spieler länger offen zu halten – auch, wenn ich das Derby lieber in vier oder fünf Wochen gehabt hätte.“

Vorne soll auch Neuzugang Alexandru Baltateanu für Gefahr sorgen. Nach seinem Wechsel vom Hessenhaus ins Moebusstadion (siehe Interviews unten) freut sich Patrick Krick über die Verstärkung. „Wir können seine Qualitäten und Erfahrung definitiv gebrauchen“, schätzt der Eintracht Trainer den 26-jährigen Neuzugang, weiß aber auch um die Stärken des Gegners: „Bingen hat auch dieses Jahr eine richtig gute Qualität. Wir müssen alles abrufen.“ Sein Gegenüber sieht es ähnlich. „Besser sein und als Sieger vom Platz gehen wird das Team, das seine Individualbedürfnisse am besten zurückschrauben kann und mehr an sich glaubt“, so Hassia Coach Nelson Rodrigues, zu dessen Team Torhüter Pascal Eder vom SV Gonsenheim auf den letzten Transfer-Drücker zurückgekehrt ist.

Fünf Fragen an: Ioan-Alexandru Baltateanu
Spieler der SG Eintracht Bad Kreuznach

Kurz vor Toreschließung der Transferbörse zog es Ioan-Alexandru Baltateanu von Fußball-Verbandsligist zu Ligakonkurrent SG Eintracht. Fünf Jahre hatte der 26-jährige Rumäne am Hessenhaus gespielt, war jedoch mit seiner Situation in Bingen unzufrieden und wurde als Vertragsamateur nach Bad Kreuznach geholt. Gerade mal elf Tage nach seinem Wechsel trifft er nun auf seine Ex-Kollegen und hat sich für das Derby einiges vorgenommen, wie der Mittelfeldspieler im Interview verrät:

Herr Baltateanu, etwas mehr als eine Woche sind Sie nun bei der Eintracht. Wie sind die ersten Eindrücke?
Sehr gut, muss ich sagen. Einige Spieler wie Adrian (Simioanca, Anm. d. Red.), Kurtoglu oder Satici kenne ich schon länger und habe auch bei der Hassia mit ihnen zusammengespielt. Deswegen ist es auch einfacher, mich jetzt in der neuen Mannschaft zurechtzufinden.

Wieso kam es zu diesem doch relativ späten Wechsel?
Ich war die komplette Vorbereitung, Testspiele und auch die ersten drei Saisonspiele noch bei der Hassia. Allerdings habe ich nur gegen Rüssingen 90 Minuten gespielt. Bei den anderen beiden Spielen habe ich auf der Bank gesessen und wurde erst nach der 60. Spielminute eingewechselt. Das war für mich nicht mehr in Ordnung und deshalb habe ich nach einem neuen Verein gesucht.

Nun wartet am Sonntag das Derby und zahlreiche Wiedersehen mit den ehemaligen Mannschaftskollegen. Wie sehen Sie dem Spiel entgegen?
Es wird sicherlich ein spannendes Spiel für beide Mannschaften. Das ist es jedes Mal, wenn wieder ein Lokalderby ansteht, weil es für alle eine besondere Partie ist. Ich denke, beide Mannschaften haben sehr gute Spieler in ihren Reihen und man kann vorher nie sagen, wie es nach 90 Minuten aussieht und wer das Spielfeld als Sieger verlässt. Meistens entscheiden Kleinigkeiten oder Fehler so ein Duell, es kann so oder so ausgehen.

Mit sieben Punkten aus vier Spielen ist die SG Eintracht besser in die Saison gestartet als im letzten Jahr. Was ist in dieser Spielzeit möglich?
Also was ich bis jetzt gesehen habe, kann ich nur sagen, dass wir definitiv nichts mit dem Abstieg zu tun haben sollten. Wir haben sehr, sehr gute Spieler in unseren Reihen und müssen es schaffen, dass auf den Platz zu bekommen und möglichst viele Punkte zu holen.

Ihr Trainer bezeichnete Sie bei der Vorstellung als „Allzweckwaffe“. Auf welcher Position spielen Sie denn am liebsten?
Eine richtige Lieblingsposition habe ich nicht. Zuletzt habe ich meistens auf dem rechten Flügel oder auch mal im Sturm gespielt. Aber eigentlich ist mir das egal. Ich spiele da, wo der Trainer mich sieht und die Mannschaft mich braucht. Ich kenne meine Leistung und versuche immer sie abzurufen egal, auf welcher Position ich spiele.

Fünf Fragen an: Baris Yakut
Spieler des BFV Hassia Bingen

Dem Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern fiebert auch Baris Yakut entgegen. Nach zwei Jahren an der Nahe wechselte der 23-jährige Angreifer vor der Saison von Kreuznach nach Bingen. In der laufenden Saison kommt Yakut auf fünf Startelfeinsätze und einen Treffer. Nun, so verrät der Linksfuß im Gespräch mit der AZ, will Yakut auch im Derby eine wichtige Rolle für seinen neuen Klub spielen.

Herr Yakut, mit zehn Punkten aus fünf Spielen kam Ihr neuer Klub ganz gut aus den Startlöchern, wie geht es Ihnen damit?
Soweit ist alles gut und ich denke bis auf das Zeiskam Spiel (2:4, Anm. d. Red) können wir recht zufrieden sein. Ich wurde hier auch sehr gut aufgenommen, wobei sich an den Abläufen und der Intensität auch wenig geändert hat. Mit der Spielzeit und dem einen Tor hatte ich auch einen ganz guten Einstand.

Warum hat es Sie nach zwei Jahren bei der Eintracht zur Hassia gezogen?
Ich wollte in meiner Laufbahn einfach den nächsten Schritt gehen und da war Bingen für mich eine super Gelegenheit. Der Verein hat immer wieder Ambitionen oben mitzuspielen und auch ich als Fußballer möchte nicht ewig Verbandsliga-Kicker bleiben, sondern schauen wie weit es gehen kann. Dazu kenne ich natürlich auch schon ein paar Spieler sehr gut. Burak Tasci beispielsweise seit meiner Kindheit, wir sind quasi zusammen aufgewachsen.

In der abgelaufenen Saison mussten Sie sich mit der Eintracht in beiden Derbys geschlagen geben. Was erwarten Sie nun für ein Spiel und wie groß ist die Vorfreude?
Ich freue mich wirklich riesig auf das Spiel in Bad Kreuznach, auch weil ich dort zwei tolle Jahre hatte mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. Natürlich ist das Spiel schon die ganze Woche im Kopf und ich will natürlich gewinnen. Es wird ein schönes Wiedersehen mit den Kollegen und sicherlich auch ein klasse Spiel. Letztes Jahr waren die Duelle sehr hitzig und umkämpft, weil beide Seiten natürlich mit sehr viel Ehrgeiz dabei sind.

Welchen Eindruck haben Sie von der bisherigen Leistung Ihrer ehemaligen Mannschaft?
Das Spiel in Alzey haben wir uns angesehen, wo sie einen guten Eindruck hinterlassen haben. Es scheint innerhalb der Mannschaft zu stimmen, das sieht man ja auch an den Punkten. Wenn sie so weitermachen, denke ich nicht, dass die Eintracht Gefahr läuft unten reinzurutschen. Das hoffe ich auch nicht, denn für mich gehören sie mindestens in die Verbandsliga.

Welchen Eindruck haben Sie generell von der Konkurrenz in dieser noch jungen Saison?
Es gab schon einige überraschend deutliche Ergebnisse. Gerade auch mit den 17 Mannschaften hat die Qualität sicher zugenommen und es sind einige Teams dabei, die oben auf ähnlichem Niveau spielen können. Da ein Team mehr absteigt, verspricht aber auch der Abstiegskampf wieder sehr spannend zu werden.

Aufrufe: 01.9.2017, 11:30 Uhr
Martin ImruckAutor