Nach dem Abstieg aus der Bayernliga Süd im vorigen Jahr sah es beim TSV Kornburg in der Landesliga Nordost lange Zeit nicht gut aus. Die Mannschaft dümpelte im Tabellenkeller, es drohte die Abstiegs-Relegation. Nach der 0:2-Auftaktniederlage im Derby gegen den SC Großschwarzenlohe ging es aber aufwärts. Viermal in Folge haben die Mittelfranken inzwischen gewonnen und sind damit ans rettende Ufer in der Tabelle geschwommen. Dort will der Klub aus dem Nürnberger Süden bis zum Saisonende bleiben. Stück um Stück zahlt sich nun die Arbeit von Trainer Klaus Mösle aus. Der 57-Jährige ist als akribischer Arbeiter bekannt und hat ein Team zusammen, dass von der Qualität her die Liga halten muss. Mösle übernahm das Team Mitte August 2018 nach nur zwei Punkten aus den ersten sieben Partien von Adriano Milano. Da sah es alles anders als gut an der Kellermannstraße aus. "Die Mannschaft war verunsichert, wusste nicht mehr wie das Gewinnen geht. Aber nach und nach sind wir ins Rollen gekommen", berichtet Mösle, der die Liga bestens kennt und der zuvor sieben Jahre beim Nachbarn 1. SC Feucht tätig war, dort zwei Aufstiege feiern konnte, zum Abschied aber 2017 aus der Bayernliga Nord absteigen musste.
Mösle hat in Kornburg mit Torjäger Sebastian Schulik, der schon 20 Treffer erzielt hat, Christoph Klier, Alexandros Nikopoulos, Pawel Kowal und Noah Tiefel fünf ehemalige Spieler der Feuchter, die Mösle dort selbst schon trainiert hat. Die kennen des Trainers Handschrift und dessen Art, Fußball zu spielen bestens. Vor allem mit dem guten Umschaltspiel war der TSV Kornburg, dabei kommt Schulik eine Schlüsselrolle zu, sehr erfolgreich. Zudem ist die Abwehr mit Emmanuel Burgutzidis, Nikopoulos, der kam erst im Winter aus Feucht, Klier und Michele Rinchiuso sehr erfahren. Mittlerweile läuft es: "Auch, wenn der Trainingsbesuch in der Vorbereitung zum Teil doch zu wünschen übrig ließ. Die Folge war die 0:2-Niederlage im Derby gegen Großschwarzenlohe", weiß der ehemalige Torwart Mösle. So hatten Kowal, Rinchiuso und Yanick Uschold die Vorbereitung komplett verpasst. "Wir haben aber aus den Fehlern aus dem Auftaktspiel gelernt", sagt Mösle. Es folgten vier Siegen, drei davon auswärts mit den Ergebnissen 3:0 in Lichtenfels, 3:0 in Sonnefeld, 1:0 gegen Coburg und 2:1 in Selbitz. Sieg Nummer fünf soll am Samstag gegen den Drittletzten Baiersdorfer SV folgen.
Inzwischen ist der TSV Kornburg also auf einem guten Weg, nach eineinhalb exrem schwierigen Jahren wieder in die Spur zu finden. "Wir können jetzt wieder mit einem Lächeln durch die Gegend laufen", grinst Mösle. Das war lange Zeit nicht so. Zudem hat der Chefanweiser derzeit bis auf Tobias Spieß, der sich bis Saisonende zwei Monate in die USA bis zum Saisonende verabschiedet hat, auf den kompletten Kader zurückgreifen: "Es gibt zumindest keine Verletzten. Als ich im August kam musste ich bis Oktober warten, ehe ich mal alle Spieler zur Verfügung hatte." Schon Anfang November zeichnete sich ab, dass es aufwärts gehen wird. In den restlichen Spielen muss Kornburg nur am letzten Spieltag in Feucht gegen ein Team aus dem Spitzenquartett spielen, die anderen drei Top-Teams aus Bamberg, Neudrossenfeld und Schwabach hat der TSV schon hinter sich. "Ich hoffe, dass wir in Feucht schon durch sind", so die Zielsetzung von Mösle und seinem Team. In Kürze geht es auch um die Vertragsverlängerung. "Für mich spricht nichts dagegen, hier zu bleiben. Es sei denn, der Verein will mit mir nicht mehr weitermachen." Aber davon ist nach jetzigem Stand nicht auszugehen. Denn Mösle dürfte, so sieht es im Moment aus, die Mannschaft zum Klassenerhalt führen und stabilisieren, dazu sagt der Übungsleiter: "Das war nicht einfach nach der Katastrophensaison 2017/18 in der Bayernliga Süd. Da ist viel kaputt gegangen, die Spieler waren dadurch zum Teil demoralisiert." Jetzt sehen die Kornburger aber wieder Licht am Ende des Tunnels.