2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
In die Zange genommen: TSV Lägerdorfs Lasse Engel (links) und Lasse Fötsch attackieren VfB Lübecks  Marcello Meyer.rst
In die Zange genommen: TSV Lägerdorfs Lasse Engel (links) und Lasse Fötsch attackieren VfB Lübecks Marcello Meyer.rst

VfB Lübeck ohne Mühe weiter

Lägerdorf chancenlos bei 0:8-Klatsche

Verlinkte Inhalte

Ohne Mühe gelang dem VfB Lübeck der Einzug ins Landespokal-Viertelfinale. „Ich hatte schon gehofft, dass wir ein wenig mehr Gegenwehr leisten würden“, sagte Holger Pump, Trainer des SH-Liga-Aufsteigers TSV Lägerdorf, nach dem deutlichen 0:8 (0:4) gegen den Regionalligisten, der nun in der nächsten Runde auf den Sieger des Duells zwischen Verbandsligist Güster und SH-Ligist Todesfelde treffen wird. Der neue VfB-Coach Rolf Landerl war „größtenteils zufrieden“ mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die im Vergleich zum Härtetest gegen Eutin 08 (3:3) wenige Tage zuvor erheblich verbessert wirkte.

„Das größte Ziel, das Weiterkommen, wurde erreicht. Die Mannschaft ist konzentriert aufgetreten“, lobte der Österreicher.Auch ohne die beiden noch nicht spielberechtigten Österreich-Neuzugänge Andreas Gomig und Gary Noel dominierte der VfB von der ersten Minute an deutlich. Marvin Thiel ließ mit einem Schuss aus 17 Metern die Lattenunterkante erzittern (3.). Dennis Wehrendt setzte einen Kopfball vorbei (11.). Lägerdorf konnte sich nur selten aus der Umklammerung befreien.


Eine Schrecksekunde hatte der Favorit jedoch zu überstehen. Als Jan-André Sievers einen Ball schon im Aus glaubte, kam Alexander Feist frei zur Flanke. Lasse Fötsch legte per Kopf in die Mitte zum völlig freistehenden Björn Strüven, doch VfB-Keeper Jonas Toboll kam beherzt heraus und hielt (12.). „Ich hätte mir gewünscht, dass wir ein Tor machen“, sagte Pump. „Wäre der Ball reingegangen, hätte vielleicht etwas Euphorie aufkommen können.“


Doch solche Gedanken erstickte der VfB dann schnell im Keim, auch weil die Gastgeber in der Abwehr fast nie den richtigen Zugriff bekamen. „Wir haben große Probleme auf der linken Abwehrseite gehabt und vor allem nach Standards viel zu einfache Gegentore bekommen“, fasste Pump die größten Baustellen seiner Defensive zusammen. Allerdings fehlten auch den Lägerdorfern mit Tjorven Brendemühl und Rückkehrer Yannick Kuhr zwei potenzielle Stammkräfte.


Sievers, der seinen vorangegangenen Fehler schnell ausgebügelt hatte, leitete das 0:1 mit einem Flügellauf und Rückpass auf Wehrendt ein, der aus knapp 20 Metern scharf einschoss (16.). Nur 80 Sekunden später war die Vorentscheidung gefallen. Diesmal setzte Thiel Neuzugang Junior Ebot-Etchi gut in Szene, dessen gute Vorarbeit Stefan Richter fast noch vergeben hätte – doch vom Innenpfosten sprang der Ball zum 0:2 ins Netz (17.). Tor Nummer drei leitete erneut Sievers ein, dessen Hereingabe Edwart Jauk vor Richter ins eigene Netz lenkte (31.).


Das 0:4 besorgte Kapitän Moritz Marheineke, der nach einer Maletzki-Ecke sechs Meter vor dem Tor geradezu abenteuerlich frei stand (39.). Einem Treffer von Richter (32.) blieb wegen Abseits die Anerkennung verwehrt. Patrick Bohnsack ließ zwei weitere Möglichkeiten aus (38., 43.). Für den TSV hatte nur Philipp Blunk mit einem Schuss nach Ballverlust von Maletzki (23.) noch eine halbwegs gefährliche Szene.


Im zweiten Abschnitt blieb die Partie einseitig, weil der VfB die Konzentration überwiegend hoch hielt und in vielen Situationen somit einfach einen Schritt voraus war. Zwar parierte Torwarthüne Tjark-Ture Wessel gegen Thiel (50.) und den eingewechselten Kubilay Büyükdemir (74.) jeweils gut. Doch er musste auch wie schon vor der Pause vier Mal hinter sich greifen. Sievers bereitete Tor Nummer fünf mit einer präzisen Flanke aus dem Halbfeld vor, die Richter mit einem platzierten Hechtkopfball veredelte (52.).


Beim 0:6 dribbelte sich Ebot-Etchi durch die halbe Hintermannschaft und tunnelte abschließend auch noch Wessel (59.). Vor dem siebten Tor hatte der eingewechselte Ex-Rostocker Panajiotis Haritos nach einem öffnenden Pass viel zu viel Platz und schloss aus halblinker Position ab (76.). Den Schlusspunkt setzte Marcello Meyer mit einem Heber über Wessel, nachdem Maletzki ihn mit einem weiten Ball freigespielt hatte (83.). Den möglichen Ehrentreffer vergab Torge Kunter im Eins-gegen-eins-Duell mit Toboll, als Wehrendt ein ungenaues Anspiel nicht kontrollieren konnte (78.).


Am Ende hätten Haritos, der völlig freistehend überhastet überweg schoss (85.) und Maletzki, der mit einem abgefälschten Schuss nur die Latte traf (87.), sogar noch für einen zweistelligen Lübecker Sieg sorgen können. „Das Ergebnis spricht für sich“, stellte Pump fest und haderte damit, dass es seine Mannschaft dem Gegner zu leicht gemacht hatte, Tore zu erzielen. „Das war ich im letzten Jahr in der Verbandsliga von meinem Team so nicht gewohnt.“


Landerl zeigte sich zufrieden, dass sein Team ein anderes Gesicht als am Mittwoch gezeigt hatte. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie konsequent sein sollen. Das war auch zu sehen“, erklärte er. „Wenn man in so einem Spiel unkonzentriert ist und der Gegner das merkt, kann es leicht auch mal kippen. Das hatte ich deutlich angesprochen.“ Rückschlüsse für die Regionalliga-Punktspiele sind indes kaum möglich. Denn, das muss so deutlich gesagt werden: Von SH-Liga-Niveau war Lägerdorf an diesem Tag noch ein gutes Stück entfernt.



TSV Lägerdorf:
Wessel – Hellmann, Jauk, Schröder, Wohlrab (46. Engel) – M. Kunter, Matz – Fötsch, Strüven (68. T. Kunter), Feist – Blunck (46. Peters).
VfB Lübeck: Toboll – Sievers, Wehrendt, Marheineke, Sirmais – Nogovic (60. Meyer), Maletzki – Bohnsack (46. Büyükdemir), Thiel, Ebot-Etchi – Richter (60. Haritos).
SR:
Röpke (TSV Altenholz).
Zuschauer: 485 zahlende.
Tore:
0:1 Wehrendt (16.), 0:2 Richter (17.), 0:3 Jauk (31., Eigentor), 0:4 Marheineke (39.), 0:5 Richter (52.), 0:6 Ebot-Etchi (59.), 0:7 Haritos (76.), 0:8 Meyer (83.).

Aufrufe: 010.7.2016, 17:04 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor