2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Flankengott: Heides Martin Kock (rechts) zieht den Ball an TSB-Verteidiger Manuel Lorenzen  vorbei. Die Vorlage findet aber keinen  geeigneten Abnehmer.
Flankengott: Heides Martin Kock (rechts) zieht den Ball an TSB-Verteidiger Manuel Lorenzen vorbei. Die Vorlage findet aber keinen geeigneten Abnehmer.

Heider SV besiegt Angstgegner TSB Flensburg

Heider SV in bestechender Frühform

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Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Am Ende gab es reichlich Beifall für den Heider SV, der sich mit dem 3:2 über leicht favorisierte Flensburger für das Viertelfinale des Schleswig-Holstein-Pokals qualifizierte. Dort treffen die Dithmarscher auf den Gewinner der Partie TSV Travemünde gegen Frisia Lindholm. Einziger Makel im Stadion Meldorfer Straße blieb die für HSV-Verhältnisse eher bescheidene Zuschauerzahl. Dieses gutklassige Match hatte definitiv mehr Besucher verdient.

Gleichwohl: Das Grinsen stand allen Platzherren ins Gesicht geschrieben, als der nicht immer souverän leitende Unparteiische Matz Lennart Simon das Kräftemessen nach mehr als 95 Minuten beendete. Endlich hatten die Schwarz-Weißen gegen ihren letztjährigen Angstgegner getroffen und das nicht zu knapp.

Wenig später versammelte Trainer Sönke Beiroth seine erschöpften Spieler im Kreis. „Ihr habt eine überragende Leistung gezeigt“, lobte er die Runde. „Das ist wirklich toll, einen Rückstand gegen eine so starke Truppe wie TSB umzubiegen.“

Wie begossene Pudel kamen sich dagegen die Gäste nach ihrem ersten Pflichtspiel der Saison vor. Trainer Joachim Press war mit der gezeigten Vorstellung dennoch zufrieden. „Die Zuschauer haben ein sehr spannendes und schönes Spiel erlebt, in dem Heide höchst effektiv im Abschluss arbeitete. Tobias Hass bekommt zweieinhalb Chancen und macht daraus zwei Tore. Für uns war es natürlich ärgerlich, weil wir die Situationen hergeschenkt haben.“

Press vergaß auch nicht zu erwähnen, dass er die ersten 25 Minuten seine Elf im Vorteil sah. „Schade. Wir hätten in Führung gehen können, vergeben aber gleich vier klare Chancen.“Nachdem vor allem der gefährliche Vadim Galinger (10., 15.) und Mannschaftsführer Lasse Sohrweide (18.) Gastgeber-Schlussmann Robin Carstens auf Herz und Nieren prüften, ließ es André Kossowski nach 26 Minuten schließlich krachen. Flensburgs Nummer sechs, der auf der rechten Außenbahn Präsenz zeigte, vollendete aus 14 Metern Entfernung Galingers Hereingabe aus der Drehung. Gegen dessen plazierten Schuss besaß Carstens keine Chance.

Allein: Heides Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Unnötig brachte Nicolai Vosgerau nur neun Minuten später HSV-Torjäger Hass kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall. Den fälligen Freistoß zimmerte Yannic-Lucas Peters in die linke untere Ecke. Das 1:1 bildete zur Pause den insgesamt gerechten Zwischenstand in einer bis dato intensiv geführten Auseinandersetzung, die mit allen erlaubten und nicht regelkonformen Mitteln geführt wurde.

Auch im zweiten Abschnitt bekamen die Fördestädter den flinken und kaum vom Ball zu trennenden Tobias Hass nicht unter Kontrolle. Nach einem Ballverlust Manuel Lorenzens schnappte sich HSV-Zugang Jonah Gieseler das Spielgerät. Dessen blitzsaubere Flanke kachelte Hass in unnachahmlicher Manier zur Führung in die Maschen (57.).

Den richtigen Riecher besaß Trainer Beiroth weitere zehn Minuten darauf, als er Martin Kock für Maurice Schwäbe ins Rennen warf. Kaum auf dem Platz sorgte die Einwechselkraft mit einem genialen Pass aus dem Halbfeld für Aufsehen. Erneut ließ Tobi Hass die Gäste-Hintermannschaft schlecht aussehen.

Dessen 3:1 vermittelte aber nur scheinbar Sicherheit. Immer wieder angetrieben durch den laufstarken Lars-Ole Puttins, der zur Pause Neuerwerbung Jan-Ole Butzek ersetzte, geriet Heide zusehends unter Druck. Puttins selbst verkürzte fünf Minuten vor Schluss aus kurzer Distanz, während Marcel Hansen und Sohrweide weitere verheißungsvolle Möglichkeiten ausließen.

„Wir sind deshalb glücklich, dass wir es geschafft haben“, fasste Hausherren-Coach Sönke Beiroth das Geschehen zusammen. „In der vergangenen Saison hat es gegen TSB in beiden Spielen nicht geklappt. Es freut mich riesig, dieses starke Team bezwungen zu haben.“

Heider SV: Carstens – Steffen Neelsen, Quade, Rössner – Hahn, Jebens – Gieseler (57. Jan-Erik Neelsen), Schwäbe (65. Kock), Peters – Hass (77. Kosuck), Mittelbach.

TSB Flensburg:
Hagge – Lorenzen (80. Galke), Vosgerau (46. Gömpel), Ingwersen – Lass, Hansen – Kossowski, Sohrweide, Hassanoglu – Galinger, Butzek (46. Puttins).

SR:
Simon (Stampe).
Zuschauer:
285.
Tore:
0:1 Kossowski (26.), 1:1 Peters (35.), 2:1 Hass (56.), 3:1 Hass (70.), 3:2 Puttins (85.).

Zum Spielplan:
https://www.fupa.net/liga/shfv-lotto-pokal-33104.html

Aufrufe: 010.7.2016, 17:05 Uhr
SHZ / gknAutor