Standard-Stärke hilft auch im Pokal

Es war ein Standard-Ergebnis - nicht, was die nackten Zahlen anbelangt, sondern die Tore. Alle drei resultierten aus Situationen, in denen der Ball zuvor ruhte. Das 0:1 fiel im Anschluss an einen Eckstoß, das 0:2 und 0:3 resultierten aus Elfmetern.

,,Das läuft mit unseren Standards", befand Jonas Walter und fuhr fort: ,,Wir haben hinten relativ sicher gestanden und immer aus der Ordnung heraus gespielt." Trainer Daniel Jurgeleit befand, sein Team habe die Pokalaufgabe ,,cool und souverän" gelöst.

In der Tat, auf der Kippe stand der Erfolg vor der stattlichen Kulisse von 850 Zuschauern auf dem Eckenerplatz nie. Es waren noch nicht einmal zwei Minuten gespielt, da führte der Regionalligist schon. Einen Eckstoß von der linken Seite verlängerte Tim Wulff, Christian Jürgensen drosch den Ball aus kurzer Entfernung unter die Latte.

,,Schade, das 0:1 ist zu früh gefallen", bedauerte TSB-Trainer Joachim Press, der seine Mannschaft dennoch lobte: ,,Wir haben uns gut verkauft. Den Unterschied in der Athletik und der Bereitschaft, die Zweikämpfe anzunehmen, hat man aber deutlich gesehen."

Der Vorsprung spielte dem Regionalligisten in die Karten. Weiche hatte das Geschehen im Griff, musste nicht mehr machen als unbedingt nötig. Lasse Sohrweide (7. Minute) und Thomas Lohner (17., Freistoß auf das Tor) hatten erste TSB-Gelegenheiten, Christian Jürgensen zielte auf der Gegenseite drüber (22.). ,,Von der 30. Minute an haben wir nachgelassen", sagte Daniel Jurgeleit - Kapital daraus schlagen konnte der TSB jedoch nicht.

Nach Wiederbeginn startete der SH-Ligist durchaus ambitioniert, wurde allerdings wie schon in der ersten Halbzeit kalt erwischt. Jonas Walter verwandelte einen von Sandro Holland verwirkten Handelfmeter zum 0:2 (51.) - eine zumindest diskutable Entscheidung von Schiedsrichter Dennis Lübker (Jübek). Als ,,unglücklich" empfand auch Press den Strafstoßpfiff.

Dennoch investierte sein Team jetzt mehr. Ein Schuss von Nicolai Vosgerau wurde geblockt (54.), 60 Sekunden später klatschte ein Schuss von Vosgerau aus etwa 18 Metern an die Latte. Ein 1:2 hätte vielleicht noch für Spannung gesorgt, doch so schaltete der ETSV wieder in den Verwaltungsmodus und kontrollierte das Geschehen. Arne Ingwersen hatte mit einem Freistoß (75., vorbei) noch einmal eine Chance.

Und praktisch im Gegenzug war dann alles klar. TSB-Keeper André Hagge brachte im Strafraum seinen ehemaligen Mitspieler Tim Wulff zu Fall. Lübker hätte bei strenger Regelauslegung wohl auch Rot zeigen können, beließ es aber bei Gelb. Elfmeter gab es trotzdem - Jonas Walter ließ Hagge erneut keine Abwehrmöglichkeit (76.).

In der Schlussphase gab es noch einen von den Weiche-Fans gefeierten Wechsel. Matthias Hummel, nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder im Kader, durfte für einige Minuten aufs Feld. ,,Wenn die Sache durch ist, wollte ich ihn bringen", sagte Jurgeleit. In der Nachspielzeit hatte Hummel sogar noch eine Torgelegenheit, verzog nach Freistoß-Ablage des diesmal unauffälligen Josef Shirdel aber knapp.

Der Ticker zum Nachlesen

TSB Flensburg: Hagge - Schmeling, Holland, Vosgerau, Hassanoglu (80. Galke) - Ingwersen, Gömpel - Lohner (73. Puttins), Sohrweide, L. Carstensen - Galinger (82. Duratovic).

ETSV Weiche Flensburg: Straub - Paetow, Thomsen, Jürgensen - J. Ostermann (84. Safo-Mensah), Hasanbegovic - Dammann (83. T. Carstensen), Walter (88. Hummel), Böhnke - Shirdel, Wulff.

Schiedsrichter: Lübker (Jübek), pfiff kleinlich.

Zuschauer: 850.

Tore: 0:1 Jürgensen (2.), 0:2 Walter (51., Handelfmeter), 0:3 (76., Foulelfmeter).

Beste Spieler: Holland, Gömpel/Thomsen, Hasanbegovic, Walter.