2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Sennelager und Co. müssen zittern

Einigen Bezirksligisten drohen bei der Staffeleinteilung böse Überraschungen

Kreis Paderborn. Im Sommer 2012 hatte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) für reichlich Unmut bei den heimischen Fußball-Bezirksligisten gesorgt. Denn im Zuge der Spielklassenstrukturreform teilte er die Bezirksligen neu auf. Damals wurden die heimischen Klubs bekanntlich aus ihrer liebgewonnenen Gruppe 4 („Konny-Kemper-Liga“) in die Staffeln 2 und 3 umverteilt.

Ein Jahr später stand nach großen Protesten eine Korrektur an. In diesem Sommer könnte es wieder die eine oder andere Überraschung geben, wenn sich das Gremium um Thomas Berndsen, FLVW-Abteilungsleiter für den Bereich Seniorenfußball, in der kommenden Woche trifft und die Einteilung am 3. Juli bekannt gibt. Dem ein oder anderen Team aus dem Kreis Paderborn droht dabei eine böse Überraschung.

Besonders gefährdet sind in diesem Jahr die beiden heimischen Aufsteiger TuS Sennelager um Trainer Jürgen Hochrein und der SV GW Anreppen. Denn der TuS liegt günstig an der A33 und hätte in Richtung Bielefeld und Gütersloh (Staffel 2) weniger Kilometer zu fahren als in der Staffel 3 (Paderborn, Höxter, Warburg). Anreppen liegt durch die Abstiege der Teams aus Upsprunge, Thüle und Espeln etwas verwaist und ziemlich allein zwischen den Staffeln 2, 3 und 7 (Lippstadt, Soest, Ahlen, Hamm). Gleichwohl haben beide Vereine einen Antrag gestellt und möchten unbedingt der Staffel 3 zugeordnet werden. „Wir wollen natürlich möglichst viele Wünsche berücksichtigen, aber das ist nicht in allen Fällen möglich“, klärt Berndsen auf. Diese Erfahrung musste zuletzt auch der diesjährige Absteiger SC Espeln machen, der zwei Mal entgegen des eigenen Wunsches in der Staffel 2 anstatt der Staffel 3 platziert wurde.

Wenn Berndsen und Co. in der kommenden Woche auf einer großen Westfalen-Karte 194 Bezirksligisten in zwölf Staffeln einteilen, kommen sie dem ausgelobten Ziel immer näher, dass zukünftig nur noch in 16er-Staffeln gespielt wird. „192 Mannschaften wären dazu notwendig. In der kommenden Serie gibt es also noch zwei 17er- oder eine 18er-Gruppe“, so Berndsen. Die Mannschaften aus Ostwestfalen müssen hoffen, dass diese auf sie entfallen. Denn für 48 (drei Gruppen à 16) bis maximal 50 Teams in den drei ostwestfälischen Ligen 1, 2, und 3 gibt es satte 53 Bewerber. Der vergangene Sonntag hätte die Lage entspannen können, doch sowohl die Spielvereinigung Brakel (0:3 gegen Münster) als auch der VfL Holsen (0:3 gegen den SV Weitmar) bleiben nach den Relegationsniederlagen als Vizemeister ihrer Ligen Bezirksligist. Zudem stieg der Höxteraner Vize-Kreismeister SF Warburg durch einen Relegations-Erfolg in die Bezirksliga auf. Anstatt 50 stehen damit nun 53 Bezirksliga-Starter (39 alte, 11 Aufsteiger, 3 Absteiger) aus OWL zur Disposition.

Ein Blick auf besagte Landkarte zeigt, dass an der Staffel 1 nichts zu schieben ist, weil diese nördlich an Niedersachsen grenzt. Also ist das große Zittern für die Randvereine in den Staffeln 2 und 3 angesagt. Neben den Gütersloher Klubs SW Marienfeld, FSC Rheda, SC Wiedenbrück II und Viktoria Rietberg liegt auch Paderborns Süd-Meister GW Anreppen im Dunstkreis der Staffel 7. Die Wege in Richtung Lippstadt und Soest oder auch Hamm sind nicht unzumutbar weit entfernt. Sollte es diese fünf Klubs nicht treffen, könnte es auch für den SC Borchen, SV Atteln, FC Dahl/Dörenhagen sowie SF Warburg gefährlich werden. Allerdings scheint deren Eingruppierung in die Hochsauerland-Staffel 4 aufgrund der schlechten Verkehrsanbindung unwahrscheinlicher.

Sicher ist, dass Berndsen und sein Team zumindest zwei Wünsche nicht erfüllen können. Denn neben den beiden Paderborner Aufsteigern hat auch Detmolds Kreismeister SV Jerxen-Orbke gemeinsam mit dem Post SV Detmold den Antrag gestellt, nach zwei Jahren Abstinenz wieder in die Staffel 3 zu wechseln. Wie auch die Höxteraner Neulinge Nieheim und Warburg. Bei 13 verbleibenden Klubs wären es unter Berücksichtigung dieser Wünsche letztlich 19 Vereine. Ganz gleich, welche Entscheidung am Dienstag getroffen wird, eines steht schon jetzt fest: Eine Liga mit 19 Vereinen wird definitiv nicht zustande kommen.

Aufrufe: 027.6.2015, 09:01 Uhr
Marco Schlichting / Foto: Marc KöppelmannAutor